WSOP Main Event: Heads-up steht fest

Im Jahr 2020, beherrscht von der Coronakrise, mussten sich die Organisatoren der WSOP (World Series of Poker) einiges einfallen lassen, um das Main Event des größten Pokerturniers der Welt stattfinden zu lassen. Nach einer Online WSOP wurden zwei Final Tables ausgespielt, einer im Rio All-Suite Hotel & Casino in Las Vegas und einer im King’s Casino in Rozvadov, Tschechien. Die Sieger beider Tische stehen nun fest und treten bald im Heads-up gegeneinander an. Wer wird der neue Pokerweltmeister?

Die vier Asse eines Kartenspiels.

Letztes Jahr konnte der Deutsch-Iraner Hossein Ensan aus Münster die Krone mit nach Hause nehmen. ©GarethWilley/Pixabay

Preisgeld von über 2,5 Mio. US-Dollar

Die globale Pokercommunity staunte nicht schlecht als Mitte November bekannt wurde, dass das WSOP Main Event 2020 im Rio ausgetragen wird. Aufgrund der Pandemie war der Weg dahin alles andere als gewöhnlich, doch mit Joseph Herbert (USA) und Damian Salas (Argentinien) stehen nun die letzten verbliebenen Kontrahenten im Kampf um die Pokerweltmeisterschaft fest. Beide treten in wenigen Tagen in einem TV-Heads-up-Duell gegeneinander an, welches ebenfalls im Rio stattfindet.

Der Sieger des Duells wird sich nicht nur Pokerweltmeister nennen dürfen, ihm winken auch eines der heißbegehrten WSOP-Bracelets sowie ein Preispool von satten 1.553.256 US-Dollar. Darüber hinaus hat WSOP eine weitere Million Dollar als Preisgeld gesponsert. Im Vorfeld hatten 706 Spieler auf wsop.com um einen Anteil am Preispool (6,7 Mio. US-Dollar) und um einen Platz am Finaltisch gespielt.

Eine ähnliche Division wurde auch beim neuen WSOP Online Partner GGPoker ausgespielt. Anschließend wurden zwei Final Tables, bestehend aus jeweils neun Spielern, in zwei legendären Pokercasinos (Rio und King’s Casino) einberufen. Wie ernst die Lage in Zeiten von Corona ist, zeigte hierbei die Disqualifikation des dreifachen Bracelet-Gewinners Upeshka De Silva (USA) aufgrund eines positiven Covid-19-Tests. Er erhielt die Mindestauszahlung von 98.813 US-Dollar.

Die beiden Kontrahenten sind in der Pokerwelt nicht unbekannt. Herbert hat bereits Preisgelder in Höhe von über 660.000 US-Dollar gewonnen. Für Aufsehen sorgte er im Vorfeld, als er erklärte, das Turnier für seine im Sommer an einer Lungenembolie verstorbene Mutter zu spielen. Salas wurde hingegen bei der WSOP 2017 bekannt, als er den Final Table erreichte und mit Stars wie Scott Blumstein, Antoine Saout, Benjamin Pollak, Ben Lamb, Jack Sinclair und John Hesp spielte. Er erreichte Platz Sieben und gewann 1,4 Mio. US-Dollar.

Heads-up bereits einmal verschoben

Eigentlich sollte das TV-Heads-up schon am 30. Dezember im Rio ausgetragen werden, wegen Corona wurde es nun auf den 03. Januar verschoben. Hintergrund ist, dass dem Gewinner des Final Tables im King’s Casino in Tschechien, Damian Salas, die Einreise in die USA verweigert wurde. Dies, obwohl Salas den Behörden laut eigenen Angaben eine WSOP-Vorladung sowie einen negativen Covid-19-Test vorgelegt hat.

Laut eigenen Aussagen wollte Salas bereits am Samstag (26.12.) über Dallas nach Las Vegas reisen, nur 15 Minuten bevor er zum Flughafen aufbrechen wollte, habe er eine Nachricht darüber erhalten, dass die benannten Dokumente in Dallas nicht anerkannt wurden. Folglich habe er Anweisung erhalten, seine Tickets umzubuchen, außerdem sollte er über Miami fliegen. Auch dort wurde der Test nicht anerkannt, dennoch wurde ihm die Einreise erlaubt. Seine Ankunftstermin war der 31. Dezember.

WSOP und GGPoker optimistisch

Laut Aussagen von WSOP-Direktor Ty Stewart können sich die Fans nun auf ein spannendes Duell am 03. Januar freuen. Es müsse auch 2020 einen Weltmeister geben, die Geschichte des Pokers sei zu wichtig. Das einzigartige Format passe zu einem einzigartigen Jahr voller beispielloser Herausforderungen und Hürden. Gesundheit und Sicherheit der Spieler würden weiterhin an erster Stelle stehen, dennoch sei ein großartiges TV-Erlebnis zu erwarten.

Auch Steve Preiss von GGPoker äußerte sich positiv. Die Beziehung zur WSOP ließe sich nun weiter vertiefen. Fans und Spieler erwarte ein fulminantes Main Event und Pokeraction auf einem neuen Rekordniveau. Ob es so kommt – oder die Coronakrise weitere Überraschungen bereithält, bleibt vorerst abzuwarten.

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