Verdacht auf Sportwetten-Betrug im Fußball: Zwei Spiele der UEFA Conference League könnten manipuliert worden sein

In der ersten Runde der Qualifikation zur UEFA Europa Conference League 2023/24 hat es zwei Partien gegeben, bei denen nun der Verdacht auf Wettbetrug geäußert wurde. Eine entsprechende Meldung beim UEFA-Fußballverband sei eingegangen, nachdem auffällige Wettmuster festgestellt worden seien.

Offizielles Banner der UEFA Europa League 2023/24

In der Qualifikation zur UEFA Europa Conference League könnte es zu einem Fall von Sportwetten-Betrug gekommen sein. © UEFA

Vier osteuropäische Clubs involviert

Die Rückspiele der ersten Qualifikationsrunde zur diesjährigen UEFA Europa Conference League, die am 20. Juli 2023 ausgetragen wurden, seien der Anlass für die Überprüfung seitens der UEFA [Artikel auf Englisch], wie das Sportmagazin The Athletic berichtet.

Konkret seien die Spiele zwischen dem FC Alashkert (Armenien) und Arsenal Tivat (Montenegro) sowie FK RFS (Lettland) und Makedonija Skopje (Nordmazedonien) beanstandet worden.

Alashkert hatte sich mit 6:1 gegen Tivat durchgesetzt und RFS gewann 4:1 gegen Skopje. In beiden Begegnungen seien ungewöhnliche Wettmuster festgestellt worden und es habe auffällige Spielereignisse gegeben. Daher seien Ermittlungen eingeleitet worden. Die UEFA habe sich allerdings in Bezug auf Details bedeckt gehalten:

Im Einklang mit ihrer langjährigen Praxis sieht die UEFA davon ab, sich zu Ermittlungen […] wegen angeblicher Spielmanipulationen zu äußern, um die Ermittlungsverfahren nicht zu gefährden. offizielles Statement der UEFA, Quelle: The Athletic

Die UEFA wird keine schnellen Konsequenzen in die Wege leiten müssen, weil die betroffenen Teams ohnehin bereits in der nächsten Qualifikationsrunde gescheitert sind. Je nach Ausgang der mutmaßlichen Ermittlungen könnte es aber eine Sperre der betroffenen Teams für die nächste Saison oder weitere Sanktionen geben.

Wie werden Spielmanipulationen im Fußball aufgedeckt?

Die Identifikation manipulierter Spiele im Fußball ist nicht einfach, weil es verschiedene Akteure geben kann, die Einfluss auf den Ausgang eines Matches nehmen können. In der Vergangenheit ist es bereits vorgekommen, dass Schiedsrichter absichtlich falsche Entscheidungen getroffen oder einzelne Spieler Fehler bewusst begangen haben, um den Verlauf einer Begegnung zu beeinflussen.

Oftmals ist ein derartiges Verhalten aber nur schwer nachweisbar, da Fehler menschlich sind und immer passieren können. Daher beobachten die Regelhüter der Fußballverbände auch das Geschehen auf dem Wettmarkt. Wird hier festgestellt, dass hohe Geldbeträge auf weniger populäre Spiele gesetzt werden, kann dies auf im Vorfeld abgesprochene Spielmanipulationen hinweisen.

Nur ein Verein nimmt Stellung

Ein Sprecher des Vereins FK RFS habe zu den Vorwürfen Stellung genommen und erklärt, der Club sehe die Integrität als Basis des Fußballs an und bekräftigte, sein Team würde immer sein Bestes auf dem Platz geben. Die Vertreter der anderen drei beschuldigten Teams seien nicht zu einer Aussage bereit gewesen.

Es wird sich zeigen, was die Ermittlungen der UEFA ergeben werden. Bereits Anfang des Jahres hatte es Gerüchte um einen möglichen Wettskandal in den Niederlanden gegeben, die medial nicht weiter aufgearbeitet wurden. Es hat den Anschein, als arbeite die UEFA sehr diskret, was auch im aktuellen Fall erwartet werden kann.

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