“Unbound The Greyhound”: Schottische Tierschutzkampagne fordert das Ende von Windhund-Rennen

Neun Tierschutzorganisationen haben eine Kampagne mit dem Motto “Unbound the Greyhound” ins Leben gerufen. Sie fordern die schottische Regierung dazu auf, Windhund-Rennen endgültig zu verbieten. Die Politik habe grundsätzliche Unterstützung zugesagt.

Greyhound Racing in Florida

Nach Meinung der Tierschützer sollten Greyhounds ein unbeschwertes Leben führen dürfen (Symbolbild) © Mikalesg | Shutterstock

Der Antrag der Tierschützer trifft auf Zustimmung

Das Fachmagazin iGaming Business berichtet darüber, dass die Organisation Scotland Against Greyhound Racing (Sage) federführend bei der Einreichung des Antrages gewesen sei, der das Ende von Windhund-Rennen in Schottland herbeiführen solle [Artikel auf Englisch].

Schon in der Vergangenheit habe die Organisation Aktionen gegen Windhund-Rennen gestartet und dabei viel Zuspruch erhalten.

Zuspruch erhalte die Kampagne “Unbound the Greyhound” unter anderem von Mark Ruskell. Der Politiker der schottischen Grünen engagiere sich schon länger für ein Verbot von Hunderennen in Schottland.

Kein Hund verdient es, in eine vom Glücksspiel dominierte Branche gezwungen zu werden, mit einem inakzeptablen Verletzungs- und TodesrisikoMark Ruskell, schottischer Abgeordneter Quelle

Das schottische Parlament habe erklärt, die Forderungen der Tierschützer und die von Mark Ruskell prüfen zu wollen. Humza Yousaf, der erste Minister Schottlands, habe bekräftigt, dass der Tierschutz für ihn ein wichtiges Thema sei.

Die Hintergründe zu Hunderennen

Bei Hunderennen handelt es sich um Wettkämpfe, bei denen in den meisten Fällen Greyhounds gegeneinander antreten und auf dessen Ausgang, ähnlich wie bei Pferderennen, gewettet werden kann. Die Hunde selbst leiden Tierschützern zufolge sehr unter den Rennen, verletzen sich teilweise oder werden mit leistungsfördernden Substanzen behandelt.

Im deutschsprachigen Raum sind diese Rennen und explizit auch das Abschließen von Wetten verboten. In Großbritannien, Irland und den USA haben Windhund-Rennen eine lange Tradition und werden teilweise noch angeboten. Allerdings werden immer mehr Rennbahnen geschlossen.

Die Wettumsätze und Zuschauerzahlen bei Windhund-Rennen sind stark rückläufig. Zudem werden sie in immer mehr Regionen verbannt, wie z.B. in Florida im Jahr 2021.

Trotzdem gibt es immer noch Züchter, die sich auf Rennhunde spezialisiert haben. Schätzungen zufolge werden bis zu 50.000 Hunde jedes Jahr für den Wettkampf unbrauchbar. Tierschutzorganisationen bemühen sich darum, die ausgemusterten Hunde an Interessenten zu vermitteln, damit die Tiere ein Zuhause finden.

Wird die letzte Hunderennbahn Schottlands geschlossen?

Laut den Initiatoren der “Unbound the Greyhound”-Kampagne, stehe die Mehrheit der schottischen Bevölkerung hinter einer Beendigung der Hunderennen. Dies sei das Ergebnis von Umfragen gewesen.

Ein entscheidender letzter Schritt sei die Schließung des Thornton Greyhound Stadium, welches die letzte verbliebene Hunderennbahn Schottlands ist. Die Rennbahn verfüge über keine Lizenz, sei aber immer noch Schauplatz von Windhund-Rennen.

Es bleibt abzuwarten, ob die Politik den Forderungen der Tierschützer nachkommt oder ob es noch Schwierigkeiten auf dem Weg zu einem vollständigen Verbot von Windhund-Rennen geben wird.

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