Studie: Europäischer Fußballmarkt stabil

Die Corona-Pandemie stellte nahezu alle Branchen weltweit vor große Herausforderungen. Besonders Sportevents waren stark betroffen und mussten auf Einnahmen aus Ticketverkäufen verzichten. Laut einer jüngst veröffentlichten Studie hat sich der Fußballmarkt in den fünf Topligen Europas aber nun stabilisiert.

Ein Fußball liegt auf dem Rasen.

Die Wirtschaftskraft des Fußballmarktes hat sich stabilisiert. ©Pixabay/Pexels

Europas Topligen im Fokus

Auf Basis der Zahlen der Saison 2020/21 veröffentlichte das “Annual Review of Football Finance” in seiner 31. Ausgabe eine Studie unter dem Titel “A new dawn” (“Eine neue Dämmerung”). Untersucht wurden von dem Londoner Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte die wirtschaftliche Stärke der fünf wichtigsten Fußballligen Europas. Behandelt wurden Daten aus England (Premier League), Deutschland (Bundesliga), Spanien (La Liga), Italien (Serie A) und Frankreich (Ligue 1). Die Sportschau veröffentlichte nun erste Ergebnisse.

Umsätze stiegen wieder an

Aus der Studie ging zunächst einmal hervor, dass der Markt sich zwar stabilisiert habe, allerdings noch nicht die Umsatzzahlen erreichte, habe die vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie erreicht wurden. Deloitte stellte damit fest, dass die Wirtschaftskraft stabiler und widerstandsfähiger zeigen konnte, als man erwartet hätte. Auch die Zukunftsperspektive lasse hoffen. Immerhin konnte im Gegensatz zum ersten Coronajahr 2019/20 auch wieder ein Plus erzielt werden. Von insgesamt 15,1 Milliarden steigen die Umsätze um rund 3 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro. 2018/19 erwirtschaftete Fußball allerdings die Rekordsumme von 17 Milliarden Euro.

Die Bundesliga ist das Positivbeispiel

Vor allem die deutsche Bundesliga geht nach den Resultaten der Studie als gutes Beispiel voran. In der vergangenen Saison konnte abermals ein Plus erzielt werden. Damit ist die höchste deutsche Spielklasse neben der Premier League die einzige Liga in Europa, die in den letzten 20 Jahren schwarze Zahlen schreiben konnte. 2020/21 fiel der Gesamtumsatz niedriger aus als im Vorjahr. Ursächlich hierfür sollen vor allem die geringeren Einnahmen aus den Spieltagserlösen sein, die von 342 Millionen auf gerade einmal 22 Millionen Euro absanken.

Die Premier League erzielt die größten Umsätze

Dennoch zeigt sich, dass die englische Premier League immer noch die umsatzstärkste Liga Europas ist. Auf der Insel wurden 5,5 Milliarden erwirtschaftet. Erst danach kommt die Bundesliga mit 3 Milliarden Euro, gefolgt von der La Liga (2,9 Milliarden Euro), der Serie A (2,5 Milliarden Euro) und der Ligue 1 (1,6 Milliarden Euro). Natürlich waren aber auch die Vereine gefragt, die sich ein Stückweit auch selbst um ihr Überleben kümmern müssten. Existentiell war die Suche nach neuen Sponsoren und Investoren. Und das mit Erfolg: In 2019 und 2020 wurden insgesamt 12 Investitionen in europäische Clubs bekanntgegeben. Allein 2021 steig die Zahl auf 15.

“Wir sehen in den Big-Five-Ligen einen erkennbaren Anstieg bei den externen Investitionen. Diese Aktivitäten unterstreichen die Attraktivität des Fußballs aus Investorensicht. Damit sich das Investment für alle Anteilseigner an einem Club lohnt, ist es von großer Bedeutung, dass die finanzielle und operative Nachhaltigkeit der Clubs gewahrt wird.”Stefan Ludwig, Experte der Sport Business Gruppe von Deloitte, Statement im Rahmen der Studie

Champions League als Umsatztreiber

Wichtig bei der Errechnung der Erträge war laut Angaben von Deloittle aber auch, dass die Champions League Saison in 2020 erst im August zu Ende ging. Damit fielen die Umsätze, die in diesem Zeitraum erwirtschaftet wurden, schon in das Geschäftsjahr 2020/21. Besonders aus deutscher Sicht ist diese Tatsache essentiell. Große Summen waren nämlich nur möglich, weil der FC Bayern München sich den Titel in der Königsklasse sichern konnte und RB Leipzig immerhin das Halbfinale der Champions League erreichen konnte.

Die Zukunftsvorhersagen sind positiv

Auch die Prognose für die kommenden Jahre sei sehr gut. Laut den Ergebnissen ist es für alle Vereine möglich, Sponsoren langfristig zu halten. Auch die Einnahmen aus den Ticketverkäufen steigen wieder. Der europäische Fußball-Verband UEFA hat außerdem einen lukrativen Vertrag über die Nutzung der Medienrechte für die Spielzeiten 2021/22 bis 2023/24 abgeschlossen. Auch davon werden alle teilnehmenden Clubs profitieren. Studien wie diese zeigen einmal mehr auf, wie groß der Wirtschaftsfaktor „Fußball“ ist. Erst kürzlich wurde eine deutsche Studie zum Trikot-Sponsoring veröffentlicht.

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