Stars dürfen nicht mehr für Glücksspiel werben

In Großbritannien soll das Glücksspielgesetzt neu definiert werden. Im Zuge dessen beschloss das Committee of Advertising Practice (CAP), die britische Werbeaufsicht, nun bereits das Verbot von Glücksspielwerbung mit Prominenten und Sportlern. Die Neuregelung der Glücksspielwerbung soll bereits am 1. Oktober 2022 in Kraft treten und besonders Minderjährige in die Spielsuchtprävention einbeziehen und stärker vor den Folgen von Spielsucht schützen. Laut dem CAP wird dies besonders durch die Abbildung von Fußballstars gefördert. Damit ist nun Schluss.

Auf einer Analysewebsite warden Umsätze beobachtet.

Noch ist unklar, inwiefern sich das Werbevebrot auf den Umsatz bei der WM in Katar auswirken wird. ©PhotoMIX-Company/Pixabay

Keine Werbedeals mit Fußballstars

Mit der Neuregelung des Glückspielgesetztes werden also vor allem die vielen Wettanbieter in die Pflicht genommen. Die Plattformen werden dazu wohl ihr gesamtes Marketingkonzept neu definieren müssen, denn auch wie hierzulande sind einige der Buchmacher langfristige Werbedeals mit Fußballprofis eingegangen. In Deutschland warb zum Beispiel bekanntermaßen der Wettanbieter Tipico mit dem Zuspruch und der Unterstützung von Torwartlegende Oliver Kahn. Derartiges ist in Großbritannien künftig auch nicht mehr möglich.

Die Lage in Deutschland

In Deutschland dürfen Anbieter für Online Sportwetten nämlich schon länger nicht mehr mit aktuellen Größen des Sports Werbung betreiben. So musste wie gesagt Tipico die Partnerschaft mit Oliver Khan beenden, da dieser in seiner Funktion bei den Bayern von der Regel eingeschlossen war. XTip schloss beispielsweise einen Werbedeal mit dem ehemaligen Nationalspieler Lukas Podolski. Die Neuregelung der deutschen Sportwettenlizenzen hatte schon im Jahr 2020 zu diesen weitreichenden Maßnahmen geführt. Die Buchmacher bedankten sich damals aber trotzdem für die Erteilung der Konzession.

Aus für die Werbung schon vor der WM

Besonders im Zuge der Vorbereitungen für die anstehende Fußballweltmeisterschaft in Katar, die am 21. November beginnt, trifft die Neuregelung des Glücksspielgesetztes die Buchmacher auf der Insel hart. Dadurch, dass die neue Gesetzgebung nämlich schon ab 1. Oktober in Kraft tritt, kann schon während der WM nicht mehr mit den Sportstars geworben werden. Trainer wie José Mourinho werden also schon bald nicht mehr im Rahmen von Werbung zu sehen sein. Fraglich ist, inwiefern sich das auf den Wettumsatz in Katar auswirken wird.

Glückspielwerbung geht neue Wege

Das Committee of Advertising Practice will damit wie gesagt vor allem Kinder und Jugendliche besonders schützen, die sich beim Anblick ihrer Idole auf den Wettplattformen nach Ansicht des CAP schneller zu illegalem Glückspiel verleiten lassen. Shahriar Coupal, Direktor des Committee of Advertising Practice erklärte dazu:

“Die Tage der Glücksspielwerbung mit Sportstars und anderen Inhalten, die für Jugendliche unter 18 Jahren sehr attraktiv sind, sind gezählt.”Shahriar Coupal, Direktor,Committee of Advertising Practice, Tough new rules to curb broad appeal of gambling ads and better protect under-18s

Aus gilt auch für Influencer

Doch nicht nur die Idole aus der Welt des Fußballs wie hierzulande Oliver Kahn, Lothar Matthäus oder in Großbritannien José Mourinho dürfen dann nicht mehr in der Werbung für Online Glückspiel zu sehen sein. Die britische Werbeaufsicht verfügte auch, dass keine andere Prominenz aus bekannten Sportarten mehr für Werbedeals verpflichtet werden dürfe. Das Committee of Advertising Practice schloss auch Blogger, Influencer und Yotuber von der Werbung für Online Buchmacher aus. Das Verbot gilt auch für Persönlichkeiten, die ihren Bekanntheitsgrad, aus dem Reality-TV gewonnen haben.

CAP geht noch weiter

Das CAP geht aber sogar noch einen Schritt weiter und schließt auch Clips und Bilder aus Videospielen von der erlaubten Werbung der Wettanbieter aus. Somit sind Sequenzen aus FIFA beispielsweise bald auch nicht mehr erlaubt. Auch damit sollen vor allem Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren weniger angesprochen werden. Die Liste derer, die künftig keine Werbung mehr für Online Sportwetten machen dürfen ist lang. Neben den bereits genannten Gruppen dürfen zum Beispiel auch bekannte Größen der eSports-Szene nicht mehr für Wettanbieter werben.

Prominente mit hohem Risiko

Als Personengruppen mit einem hohen Risiko Jugendliche unter 18 Jahren mit Sportwettenwerbung anzulocken werden neben Spielern der heimischen Topclubs, der Nationalmannschaft Englands, Fußballstars anderer europäischer Topvereine auch prominente Sportler aus dem Cricket, Tennis oder Rugby genannt, die auf höchstem Niveau aktiv sind. Dazukommen wie gesagt Filmstars aus dem Kinderfernsehen, Social Media-Stars und die führenden eSports-Spieler.

Die Ausnahmen

Es gibt allerdings auch Personen, die zum Kreise derer gehören von denen nur ein moderates oder geringes Risiko ausgeht. Sie dürfen in Ausnahmefällen weiter werben. Dazu gehören zum Beispiel Fußballer von Teams, die nicht zu der jeweiligen Landesspitze gehören. Diese werden anhand der Reichweite ihrer Social-Media-Accounts zugelassen oder nicht, außerdem könnten Fußballer aus niedrigeren Ligen andere Länder möglicherweise weiter Werbung betreiben dürfen. Diese Regel gilt zum Beispiel auch für ehemalige Fußballer, die als Kommentatoren arbeiten.

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