Schwedischer Glücksspiel-Verband (BOS) unterstützt strengere Regeln bei der Vergabe von Krediten an Spieler

Der schwedische Glücksspiel-Verband Branschföreningen för Onlinespel (BOS) soll die vom schwedischen Justizministerium vorgeschlagenen verschärften Kreditregeln für Glücksspieler unterstützen. Allerdings habe er sich gegen ein Verbot von Kreditkarten ausgesprochen.

Ein Mann zeigt seine leere Hosentasche

Die Regeln zur Vergabe von Krediten an Glücksspieler sollen in Schweden deutlich verschärft werden. (Symbolbild) © csamhaber/pixabay.com

Kein Glücksspiel auf Kredit in Schweden

Das schwedische Glücksspielgesetz enthalte bereits eine Regelung, welche die direkte Vergabe von Krediten für den Einsatz im Glücksspiel verbiete [Artikel auf Englisch], wie das Fachmagazin iGaming Business in einem Bericht erklärt.

Allerdings hätten manche Spieler aktuell noch die Möglichkeit, über Drittanbieter einen Kredit zu erhalten. Dies werde in Zukunft jedoch nicht mehr gestattet sein. Der BOS befürworte diese Entscheidung, wie BOS-Generalsekretär Gustaf Hoffstedt öffentlich kommentiert habe:

Unsere Mitgliedsunternehmen haben kein Interesse daran, ihre Kunden direkt oder über Vermittler zum Glücksspiel auf Kredit zu ermutigen. Daher begrüßen wir die Vorschläge. […] Glücksspiele sollen Spannung, Freude und Unterhaltung in sicherer Form bieten. Das Glücksspiel sollte nicht zu finanziellen Sorgen oder zur Gefährdung [der Spieler] führen. Gustaf Hoffstedt, Generalsekretär des BOS, Quelle: iGaming Business

Darüber hinaus sei geplant, ein Schulden- und Kreditregister mit dem Namen Skri einzurichten, auf das Glücksspielunternehmen Zugriff erhalten sollen. Dies solle ermöglichen, verschuldete Spieler schon bei der Anmeldung auf einer Plattform von der Registrierung auszuschließen.

Großbritannien steht vor ähnlichen Herausforderungen

Ende August 2023 haben wir darüber berichtet, dass die Vergabe von Krediten an potentiell spielsüchtige Menschen in Großbritannien zum Gegenstand aktueller Diskussionen geworden sei.

Während in Großbritannien eine Pflichtabgabe für Glücksspielunternehmen an das Gesundheitssystem eingeführt werde, scheint es noch keine weiteren Impulse zu geben, die Kreditvergabe zu regulieren.

Allerdings hat sich Großbritannien schon vor Jahren dazu entschieden, die Zahlung in Online Casinos per Kreditkarte zu untersagen. Die Maßnahme sei Untersuchungen zufolge sehr effektiv gewesen und habe zum Rückgang kreditfinanzierter Einzahlungen geführt.

Kein Verbot von Kreditkarten geplant

Auch ein mögliches Verbot von Kreditkarten sei in Bezug auf die Modernisierung der Kreditvergaberichtlinien in der Glücksspielbranche in Schweden diskutiert worden. Allerdings sei diese Möglichkeit letztlich verworfen worden, da die Komplexität durch die verschiedenen Anbieter schwer zu überblicken sei. Zudem gebe es bereits Bonitätsprüfungen beim Beantragen einer Kreditkarte, was eine Hürde darstelle.

Der BOS habe noch ein weiteres Argument angeführt, warum ein Verbot von Kreditkarten kontraproduktiv sein könnte: Nach Meinung des Verbandes würde dies die Attraktivität illegaler Glücksspielanbieter erhöhen, die weiterhin eine Einzahlung per Kreditkarte ermöglichen könnten.

Es bleibt abzuwarten, ob die schärferen Regeln bei der Kreditvergabe an Glücksspieler eine Wirkung zeigen werden und dazu beitragen können, dass weniger Menschen finanzielle Probleme durch Glücksspiele erleiden.

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