PSG wegen neuem Sponsor in der Kritik

In der französischen Ligue 1gibt es kurz nach dem Beginn der neuen Saison schon Ärger. Betroffen ist ausgerechnet Topclub Paris Saint-Germain, der mit seinem neuen Partner für einige Kritik aus den Reihen den Anhänger sorgte. Doch was war geschehen? Erst im Juli dieses Jahres hatte PSG eine Kooperation mit dem Buchmacher 1XBET bekanntgegeben, der in der Vergangenheit nicht gerade für positive Schlagezeilen bekannt war. Dies sorgt nun für einen Aufschrei.

Der Blick auf die Skyline von Paris und en Eiffelturm.

Der Buchmacher 1XBET besitzt in Frankreich keine gültige Lizenz. ©TheDigitalArtist/Pixabay

Partnerschaft mit 1XBET

Laut dem Portal „This Day“ unterschrieben Paris Saint-Germain und das Wettunternehmen einen zum 1. Juli 2022 beginnenden Vertrag, der 1XBEt zum offiziellen regionalen Partner des Pariser Clubs in Afrika und Asien gemacht. Ab der kommenden Spielzeit 2023/24 soll der Wettanbieter auch noch weitere Regionen übernehmen. Groß angelegte Marketingkampagnen mit dem Team sollen bereits in Planung sein. Gelten soll das Arbeitspapier zunächst für drei Jahre.

Ist 1XBET in Frankreich illegal?

Doch warum stand der Verein wegen der Kooperation mit einem Buchmacher nun so massiv im Scheinwerferlicht? Partnerschaften zwischen Wettanbietern und Fußballmannschaften sind schließlich in der Branche keine Seltenheit. Oft werden riesige Sponsorenverträge abgeschlossen, wie zum Beispiel bei dem Deal von „Hertha BSC und Bookie Betway“. Der Grund für den Ärger ist, dass 1XBET in Frankreich keine Lizenz haben soll. Hinzukommt, dass 1XBET auch in der Vergangenheit nicht nur positiv aufgefallen ist.

“Die Website ist in Frankreich illegal und hat zu einer Vielzahl von Sperrverfügungen geführt.”Mitarbeiter der französischen Glücksspielbehörde ANJ, Statement gegenüber der französischen Zeitung L‘Equipe

Ärger gab es schon in England

Die fehlende Zulassung in Frankreich ist aber wohl nur die Spitze des Eisbergs, denn schon 2019 sollen mehrere Clubs aus der englischen Premier League eine Kooperation mit 1XBET eingegangen sein. Laut der „Sunday Times“ wurden diese Verträge außerordentlich gekündigt, da der Buchmacher die großen Markennamen von Tottenham, Chelsea und Liverpool genutzt haben soll, um Wetten auf Hahnenkämpfe, Kinder-Sportveranstaltungen und ein Erotik-Casino zu bewerben. Das renommierte Blatt soll damals auch Berichte, die offenlegten, dass 1XBET in Kenia versucht haben soll, Jugendliche in die Spielsucht zu locken. Tottenham Hotspur hatte den Bookie zum offiziellen Partner in Afrika gemacht.

In vielen Ländern illegal

Als die Maßnahmen von 1XBET im Namen der Fußballclubs publik wurden, zogen diese allesamt so schnell wie möglich die Reißleine. Allerdings hatte die britische Glücksspielbehörde den drei zuvor genannten Teams auch mit Sanktionen gedroht, sollten diese die Zusammenarbeit mit dem Wettanbieter weiterhin fortführen. „MSN“ berichtete weiter, dass 1XBET nicht nur in Frankreich keine Lizenz besitzt, sondern auch in vielen anderen Ländern auf der schwarzen Liste steht. Dazu sollen Polen, Holland oder auch Israel gehören. Das Angebot von 1XBET kann von diesen Ländern aus also nicht in Anspruch genommen werden.

Bonusaktionen zum Start der Kooperation

1XBET und Paris Saint-Germain äußerten sich bisher nicht zu den Vorwürfen. Um die neue Partnerschaft gebührend zu feiern, soll der Buchmacher sogar eine Werbeaktion ins Leben gerufen haben, mit deren Hilfe sich Glücksspielfans einen Bonus bei der Anlegung eines neuen Kundenkontos sichern können. Fraglich ist allerdings, wie diese Gutschrift, die mit der Eingabe eines Bonus Code in Anspruch genommen werden kann, überhaupt in Frankreich einsetzbar ist. Schließlich besitzt 1XBET keine gültige Lizenz zum Betreiben von Online Glücksspiel in diesem Land.

1XBET ist weltweit erfolgreich

1XBET ist aber trotz seiner fragwürdigen Machenschaften in Afrika einer der führenden Wettanbieter weltweit. Es soll mehr als 50 Ländern Franchise-Partner geben. Diese sitzen vor allem in Lateinamerika, Europa, Afrika und Asien. Der Buchmacher bringt außerdem mehr als 15 Jahre Erfahrung im Bereich Sportwetten mit und erhielt dafür bereits mehrfach Auszeichnungen aus dieser Branche. Auch andere Clubs wie der FC Barcelona oder Lyon sollen zu den weiteren Partnern von 1XBET gehören.

1XBET will in Asien und Afrika mehr erreichen

Mit dem zehnfachen französischen Meister Paris Saint-Germain hat sich 1XBET nun trotz der Kontroverse einen richtig dicken Fisch geangelt. Marc Armstrong, Direktor für Partnerschaften bei den Franzosen, erklärte in der offiziellen Mitteilung des Vereins, dass 1XBET vor allem in Afrika und Asien gut vernetzt ist und dort die meisten Fans hat. Durch die Zusammenarbeit will der Buchmacher seinen Stand in dieser Region festigen. Der Club selbst kann so noch mehr Anhänger erreichen.

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