Online-Poker-Anbieter GGPoker gründet Integritätsrat

Im Kampf gegen Betrug hat der Online-Poker-Anbieter GGPoker ein neues Engagement bekannt gegeben. Eine Initiative soll in Zukunft dafür Sorge tragen, dass Betrüger vom Poker-Universum ferngehalten werden. Mit der Einführung des Poker Integrity Councils, kurz PIC, will GGPoker seine Anstrengungen ausweiten und unterstreichen, dass es für Betrugsabsichten keinen Platz im Online-Poker gibt. Das ist eine notwendige und überfällige Entscheidung, die allen Spielern und Spielerinnen zugutekommen wird. Mit etwas Glück entwickelt sie auch eine Signalwirkung für andere Anbieter.

Online-Poker soll für alle sicher und fair sein. ©skylarvision/Pixabay

Diese Ziele hat der neue Integritätsrat

Der PIC soll die Integrität und Fairness der Online-Poker-Branche schützen und flächendeckend verbessern. Seine Zuständigkeit wird es sein, verdächtige Aktivitäten aufzudecken. Absprachen über Partien, RTA, Poker-Bots und Ghosting sind nur einige der betrügerischen Phänomene, gegen die nun härter vorgegangen werden soll. Anschuldigungen sollen von jetzt an unabhängig untersucht werden, Überprüfungen fair und regelmäßig durchgeführt werden. Wo immer es nötig wird, sollen branchenweite Sanktionen verhängt werden können, so informierten die Verantwortlichen von GGPoker in einer Presseerklärung.

Diese Betrugsmaschen kennt der Online-Poker

Im Online-Poker gibt es zu diverse bekannte Betrugsmaschen. Eine, die ganz weit oben in jeder Liste steht, hört auf den Namen RTA, was eine Abkürzung von Real Time Assistance ist. Damit ist gemeint, dass eine Software den Spieler oder die Spielerin bei der Entscheidungsfindung unterstützt und so einen Vorteil schafft. Diese Programme greift auf eine Datenbank zu, wo vorab gelöste Hände gespeichert werden, um den Nutzern den optimalen Zug in jeder Situation übermitteln zu können.

Spieler werden ersetzt

Ein weiterer bekannter Anknüpfungspunkt für den Integritätsrat ist das sogenannte Ghosting, das in diesem Kontext jedoch für etwas anderes steht als das Ignorieren einer anderen Person. Im Online-Poker wird das Spiel in einem Turnier dabei von einem anderen Spieler oder einer anderen Spielerin übernommen als dem Account-Inhaber. Meistens verfügen diese sogenannten Ghosts dabei über weitaus mehr Erfahrung und spielen besser, um größere Gewinnchancen einstreichen zu können. Dagegen vorzugehen, ist eine Herausforderung.

Poker-Bots schließen Lücken

Zwischen all den Betrugsmaschen schließen sogenannte Poker-Bots die Lücken und können für Verwirrung sorgen. Hierbei handelt es sich um Computersoftware, die gelernt hat, Poker zu spielen. Sie analysiert sämtliche Aktionen am Tisch, greift auf Datenbanken mit gespeicherten Zügen zu und trifft dann die nächsten Spielentscheidungen, basierend auf den Informationen, die zuvor gesammelt wurden. Zwar sind Poker-Bots nicht immer siegreich, doch es ist ein unfairer Vorteil gegenüber anderen, echten Spielern und Spielerinnen.

Integritätsrat bekommt breite Unterstützung

Der neue Integritätsrat von GGPoker bekommt breite Unterstützung aus den Reihen der Pokerliebhaber. Zu den ersten Mitgliedern gehören die prominenten Spieler Jason Koon, Fedor Holz, Andrew Lichtenberger, Seth Davies und auch Nick Petrangelo. Koon, der auch zum GGPoker Integrity Botschafter ernannt wurde, erklärte bereits damals, als er unter Vertrag genommen wurde, dass er seine Plattform bei allen Anti-Betrugsmaßnahmen unterstützen will, um ein faireres und sichereres Spielerlebnis für alle zu kreieren.

Integritätsrat sendet gemeinsame Botschaft

Koon kommentierte, dass es ihm eine Ehre sei, am neu ins Leben gerufenen Integritätsrat teilzunehmen und damit einen Schritt mitzugehen, der Online-Poker für alle Spieler und Spielerinnen sicher machen kann. Außerdem freute er sich über die immer weiter anwachsende Liste von Verbündeten im Kampf gegen Betrug. Die breitere Community könne durch die branchenweite schwarze Liste besser geschützt werden. Es sei sein erklärtes Ziel, die gemeinsame Botschaft auszusenden, dass im Online-Poker kein Platz für Betrüger ist.

So geht der Integritätsrat vor

Wird ein Spieler des Betrugs verdächtigt, soll dies vom Integritätsrat PIC untersucht werden. Mit umfangreicher technologischer Unterstützung wird der Prozess begleitet, der laut GGPoker aus drei essenziellen Schritten besteht, damit der Rat seine Entscheidungen treffen kann. Im ersten Schritt wird verdächtiges Verhalten – egal ob Ghosting, geheime Absprachen, Botting, Echtzeithilfe wie RTA oder ähnliche – zur Überprüfung durch den PIC markiert. Danach soll die Überprüfung aller Fälle stattfinden, die gemeldet wurden.

Überprüfung und Entscheidung folgen

Jason Koon als GGPoker Integrity Ambassador und der Integritätsrat werden alle relevanten Hand-Historien mit anonymisierten Spielerdetails überprüfen und dabei auch auf technische Assistenz setzen. Anschließend sollen die Ratsmitglieder darüber abstimmen, ob disziplinarische Maßnahmen, Sanktionen oder andere Entscheidungen getroffen werden müssen. Es gibt eine Bandbreite von Strafen, die verhängt werden können, wenn der Integritätsrat einen Verstoß oder gar mehrere feststellt. Ziel sei auch dabei immer, das zu unternehmen, was die Poker-Community schützt.

Diese Sanktionen können verhängt werden

Im Strafkatalog gibt es diverse Handlungsoptionen für den PIC. Diese beginnen bei Verwarnungen bei kleineren und ersten Verstößen. Aber auch permanente Sperren für Spieler und Spielerinnen und die Beschlagnahmung von Geldern sollen möglich sein. In den schlimmsten und schwerwiegendsten Betrugsfällen kann die Entscheidung gefällt werden, Spieler auf die Schwarze Liste der Branche zu setzen, sodass diese dann auch von Live-Events von GGPoker und seinen Kooperationspartnern ausgeschlossen werden können.

Eine gut aufgestellte Partnerschaft

Der PIC von GGPoker hat sich bereits mit den größten Live-Pokertouren und Veranstaltungsorten der Community vernetzt. Darunter sind beispielsweise die World Series of Poker, kurz WSOP, und die World Poker Tour, kurz WPT. Auch mit dabei sind Triton Poker, Poker After Dark, die Asian Poker Tour, kurz APT, und Kings Casino. Es ist also eine gute aufgestellte Partnerschaft, die von nun an für mehr Fairness im Online-Poker sorgen und Spieler sowie Spielerinnen schützen soll.