Niederländische Glücksspielbehörde strebt einheitliche Kontrollmechanismen beim Spielerschutz im Internet an

Die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) plant neue Maßnahmen für einen besseren Spielerschutz. Bei einer Untersuchung von zehn lizenzierten Online-Glücksspielanbietern in den Niederlanden seien Mängel beim Spielerschutz aufgedeckt worden. Die Risikobewertung sei der Glücksspielbehörde nicht zuverlässig und einheitlich genug.

Eine niederländische Flagge an einem Wohnhaus

Die niederländische Glücksspielbehörde strebt eine Vereinheitlichung der Risikobewertung an (Symbolbild) © Alexander/unsplash.com

Vereinheitlichung der Risikobewertung bei Online-Glücksspielen

Wie das Fachmagazin iGaming Business berichtet, habe die Überprüfung der zehn namentlich nicht genannten Online-Glücksspielanbieter bereits im Juni 2022 stattgefunden [Artikel auf Englisch]. Dabei habe die KSA festgestellt, dass die Überwachung von Kunden mit potentiell riskantem Spielverhalten nicht im ausreichenden Maße erfolge.

Insbesondere sei aufgefallen, dass die verschiedenen Anbieter unterschiedliche Methoden zu nutzen scheinen, um das Spielverhalten zu kontrollieren. Nicht alle seien dazu in der Lage, Überprüfungen in Echtzeit vorzunehmen und teilweise kämen Services von externen Dienstleistern zum Einsatz, während andere Anbieter auf Inhouse-Lösungen setzen.

Insgesamt strebe die KSA eine Vereinheitlichung der Risikobewertungsmechanismen an. Der niederländische Online-Glücksspielverband, Nederlandse Online Gaming Associatie (NOGA), scheint die Auffassung der KSA zu teilen:

Untersuchungen der KSA zur Auslegung der Sorgfaltspflicht bei zehn zugelassenen Anbietern zeigen, dass es in diesem neuen Markt zu große Unterschiede in der Art und Weise gibt, wie die untersuchten Anbieter der Sorgfaltspflicht nachkommen. offizielles Statement von Nederlandse Online Gaming Associatie (NOGA) Quelle: iGaming Business

Positiv habe die KSA jedoch hervorgehoben, dass fast alle an der Studie beteiligten Betreiber junge Erwachsene als gefährdete Gruppe betrachten würden und strengere Kontrollen in dieser Altersgruppe festgelegt hätten, obwohl diese nicht gesetzlich vorgeschrieben seien. Allerdings sei bemängelt worden, dass diese Personen oftmals durch das Raster fallen würden.

Legalität des Online-Glücksspiels in den Niederlanden

Der Markt für Online-Glücksspiel ist in den Niederlanden seit dem 1. Oktober 2021 offiziell reguliert. Ähnlich wie in Deutschland werden Lizenzen an die Betreiber ausgegeben, die sich an strenge Regeln zu halten haben.

Im Vergleich zu Deutschland sind die Einschränkungen, die mit der Legalisierung des Online-Glücksspiels einhergehen, allerdings deutlich weniger restriktiv. Während in Deutschland klassische Bankhalterspiele (z.B. Roulette) aus dem Internet verdrängt wurden, ist in den Niederlanden das gesamte Glücksspielangebot digital verfügbar.

Zudem gibt es in den Niederlanden kein monatliches, anbieterübergreifendes Einzahlungslimit oder automatische Spielpausen. Stattdessen können die Spieler selbst ihre eigenen Limits festlegen.

Es ist die Aufgabe der Online-Glücksspielanbieter, die Limits der Spieler zu überwachen und auffälliges Verhalten zu dokumentieren. Genau hier scheint die KSA nun ansetzen zu wollen, um die Casinos und Buchmacher mehr in die Verantwortung zu nehmen.

Es wird sich zeigen, wie schnell die KSA neue Regularien entwickeln kann, die einen verbesserten Spielerschutz bewirken. Damit diese Wirksamkeit entfalten, müssen sie nicht nur von der Politik abgesegnet, sondern auch technisch implementiert werden.

Vermutlich wird es daher noch eine Weile dauern, bis die Konzepte praxistauglich sein werden. Schließlich hat sich auch die Einschränkung der Glücksspielwerbung in den Niederlanden über Monate gezogen, bevor die Umsetzung finalisiert wurde.

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