Neuer Rekordumsatz im Galopprennsport

Vor allem die Corona-Pandemie hatte dem deutschen Galopprennsport finanziell sehr zugesetzt. Nun konnte Deutscher Galopp e. V., der Dachverband für Galopprennen in Deutschland, aber eine positive Nachricht verkünden. Im Jahr 2022 konnte nämlich der beste Wettumsatz seit 2015 verzeichnet werden. Es wurde sogar die 29 Millionen-Marke geknackt.

Ein Pferderennen wird gelaufen.

Der deutsche Galopprennsport kann sich über den besten Wettumsatz seit 2015 freuen. ©Andreas1967/Pixabay

Bester Wert seit 2015

In einer Pressemitteilung gab Deutscher Galopp e. V. traditionell zu Beginn eines neuen Jahres die Kennzahlen für die vergangene sowie die kommende Saison heraus. Dabei wurde auch der Wettumsatz thematisiert, der den Galopp-Experten in den letzten Jahren immer wieder Sorgen machte. Nun scheint es aber aufwärts zu gehen, denn in 2022 wurde erstmals seit dem Jahr 2015 wieder ein Rekordumsatz erzielt, der sich aus den im Netz bei einem der Online Wettanbieter und auf der Rennbahn getätigten Wetten errechnet. Endlich überstieg man auch wieder die 29 Millionen-Marke.

“Unser Dank geht an Wettstar und die anderen Wettvermittler, die Rennvereine und natürlich an alle Wetterinnen und Wetter!”Daniel Krüger, Geschäftsführer, Deutscher Galopp e. V., Statement aus der offiziellen Pressemitteilung

Auch Wettumsatz pro Rennen ist gestiegen

Insgesamt erzielten die Galopprennen in Deutschland nämlich einen Wettumsatz von 29.008.985 Euro. Damit konnte die Bilanz der Vorjahre bei weitem übertroffen werden. Seit dem Jahr 2015, in dem 30.260.915 Euro umgesetzt wurden, konnte man kein besseres Niveau erreichen. Außerdem lag der Wettumsatz pro Rennen im vergangenen Jahr mit 28.191 Euro ebenfalls über der Marke des Vorjahres, in dem pro Rennen 24.721 Euro umgesetzt wurden.

Zahl der Renntage wieder gestiegen

Für den deutschen Galopprennsport ist der Anstieg des Wettumsatzes natürlich wichtig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Anzahl der Rennen weiterhin noch nicht auf das Niveau zurückkehren konnte, das vor der Corona-Pandemie geherrscht hatte. 2022 kam man an 130 Renntagen auf 1029 Rennen. Zum Vergleich: 2019 wurden 1144 Rennen an 146 Renntagen ausgetragen. Immerhin lassen die Zahlen aber aufatmen, denn in den beiden Corona-Jahren 2019 und 2020 lag man bei 972, beziehungsweise 893 Rennen an 112 beziehungsweise 96 Renntagen. Der Trend ließ sich außerdem schon im Sommer erkennen, als in Baden-Baden ein sehr guter Wettumsatz erzielt wurde.

Rennpreise sind angestiegen

Das Nachrichtenportal GaloppOnline.de spricht davon, dass neben dem guten Wettumsatz und der steigenden Anzahl der Renntage noch von weiteren positiven Trends gesprochen werden sollte. Gemeint ist der Anstieg der Rennpreise und Prämien, die 2022 auf ein Hoch von 12,29 Millionen Euro gestiegen waren. Dies entspricht gegenüber 2021 einem Plus von 2,15 Millionen Euro. Dies betrifft auch den durchschnittlichen Rennpreis, der nun bei 12.039 Euro pro Rennen anzusiedeln ist. Außerdem veranstalteten in 2022 27 Vereine, 2021 waren es noch 23 Veranstalter gewesen.

Weniger Pferde in Training

Allerdings sind nicht alle Kennzahlen so positiv ausgefallen. So wurden gegenüber 2021 (937) mit 889 noch einmal weniger Pferdebesitzer verzeichnet. Dadurch sank selbstverständlich auch die Anzahl der Pferde im Training von 2.289 auf 2.210. Der Galopprennsport kommt außerdem auf weniger Aktive. So waren 2021 noch 89 Trainer aktiv, während 2022 nur noch 81 Trainer gezählt wurden. Betroffen sind auch die Zuchtstuten und die Fohlengeburten. Gesunken ist auch die Zahl der deutschen Pferde, die im Ausland am Start waren. Allerdings erreichten die Galopper dort in diesem Jahr eine Gesamtgewinnsumme von 8,3 Millionen Euro.

“Obwohl wir in 2022 wieder mehr Rennpreise und Prämien als in den vergangenen zwei Jahren ausgeschüttet haben, haben wir erneut Besitzer/innen und Züchter/innen verloren. Wir müssen dieser Entwicklung, die sicherlich durch die Corona-Pandemie noch beschleunigt wurde, energisch entgegentreten. Ein wichtiges Signal in diesem Zusammenhang ist, dass mit Torquator Tasso ein Aushängeschild der deutschen Vollblutzucht im heimischen Gestüt Auenquelle aufgestellt wurde.”Daniel Krüger, Geschäftsführer, Deutscher Galopp e. V., Statement aus der offiziellen Pressemitteilung

Durchwachsene Zukunftsaussichten

Die Prognose für 2023 ist nach den Kennzahlen des Vorjahres durchwachsen. Immerhin sind erneut 130 Renntage angemeldet. Die Rennpreise werden in der neuen Saison bei 13,15 Millionen Euro liegen. Spitzenreiter ist dabei wieder das Deutsche Derby, das mit einer Gesamtdotierung von 650.000 Euro punktet.

Ähnliche Beiträge