Neuer Ausweg für den Glücksspiel-Bann auf Twitch

Seit einigen Wochen schon geht die Streaming-Plattform Twitch massiv gegen das Übertragen von Glücksspiel-Streams vor. Verhindert werden soll damit vor allem, dass minderjährige User dazu animiert werden, selbst auf den Online Casino Seiten zu spielen. Dieser Bann zeigt nun Wirkung, denn die ersten Streamer haben ein neues Portal gefunden, auf dem sie ihre Werbung für das Glücksspiel im Internet verbreiten.

Trotz des Verbots auf Twitch sind Casino-Streams immer noch sehr beliebt. ©OpenClipart-Vectors/Pixabay

Verbot von Streams sorgt für Ärger

Lange hatte die Diskussion um die Zulässigkeiten von Casino-Streams die Gemüter auf Twitch erhitzt. Im September diesen Jahres folgte dann der erste Schritt der Betreiber des Streaming-Portals mit dem Versuch, gegen das Zeigen von Glücksspielen vorzugehen. Wegen der kontroversen Debatte um Glücksspiel im Internet und Werbung für derartige Angebote haben die Verantwortlichen ein Verbot ab dem 18. Oktober 2022 ausgesprochen. Nun wurden erste Ergebnisse deutlich, obwohl die Community zunächst noch mit einem Lachen reagiert hatte.

Streamer fliehen auf andere Plattform

Das Verbot kam nicht von ungefähr: Immer wieder hatten Casino-Streams auf Twitch für Streit gesorgt. Nun scheinen die Streamer aber verstanden zu haben, dass auf der Plattform kein Platz mehr für die Werbung von Glücksspielangeboten ist, für die sie teilweise von den Betreibern der Casinos viel Geld bekommen haben. Doch mit dem Bann ist es natürlich nicht vorbei. Die Glücksspielbranche hat neue Wege gefunden, die Streams weiterhin zu verbreiten. Ziel ist nun eine eine neue Krypto-Casino-Seite.

Regeln zeigen Wirkung

Anfangs hatten sich die User von Twitch noch gegen das Verbot gewährt und trotzdem weiterhin das Spielen von Slots oder Poker übertragen. Die Verantwortlichen hatten darauf zunächst mit kurzzeitigen Suspendierungen reagiert. Nun will man härter durchgreifen und die unregulierten Slots-Streams und Krypto-Casinos von der Livestreaming-Plattform verbannen. Bei einem Verstoß gegen die neuen Regeln von Twitch könnten User, die dagegen verstoßen, nun komplett gesperrt werden. Durch die verschärften Gesetze ist der Abwärtstrend von Glücksspiel-Streams auf Twitch nun nicht mehr aufzuhalten.

Streaming auf Twitch geht zurück

Die Statistik des Portals, zeigt deutlich, dass aktuell : mit einem Sinken der Casino-Streams von bis zu 50 Prozent zu rechnen ist . Natürlich ist davon auszugehen, dass dies keine Momentaufnahme ist, sondern, dass das Verbot für einen weiteren Rückgang sorgen wird. Für die Streamer selbst bedeutet dies selbstverständlich einen Wegfall von einer lustrativen Einnahmequelle, doch auch viele Zuschauer wollen nicht auf die Glücksspiel-Streams verzichten. Die Nachfrage ist weiterhin groß und genau diesen Fakt macht sich nun eine andere Plattform zunutze.

Glücksspiel-Streams wachsen

Mit einem neuartigen Belohnungssystem will das Portal auf sich aufmerksam machen und Streamer anlocken. Dieses Konzept scheint aufzugehen, denn viele namhafte Streamer haben dort bereits ein neues Zuhause gefunden. Mittlerweile ist die Glücksspiel-Kategorie die größte des gesamten Portals. Auf der anderen Seite haben sich die bekanntesten User wie Trainwrecks oder xQc och nicht dazu geäußert, wie sie künftig weiterhin Live übertragen wollen.

“Die Livestreaming-Webseite wirbt mit einem revolutionären Belohnungssystem, basierend auf der Blockchain-Technologie. Außerdem bietet sie Streamern einen 75/25 Split für ihre Einnahmen an. Im Zuge der 70/30-Deckelung für gutverdienende Twitch-Streamer versucht die Crypto-Casino-Seite ganz offensichtlich die Slots-Streamer von Twitch zu sich zu locken.”

Twitch bietet immer noch Schlupflöcher

Immerhin gibt es auf Twitch für die Streamer auch einige Schlupflöcher. Ganz verzichten will das Streaming-Portal auf die Einnahmen durch die Casino-Streams scheinbar also nicht. So sind zum Beispiel Lootboxen (wie die Packs in FIFA Ultimate Team) oder auch Poker immer noch zulässig. Verboten ist nämlich nur das Bewerben von Casino-Webseiten oder das Verteilen von Gutscheincodes sowie das Verlinken. Für die Streamer ist das allerdings das Ende von ihrem Geschäft auf Twitch, schließlich wurden die größten Einnahmen durch Werbepartnerschaften generiert, die nun unzulässig sind.