Max Verstappen mit Wut-Manöver bei Formel 1 in Barcelona: Droht dem Weltmeister eine Rennsperre?

  • Max Verstappen fiel beim Großen Preis von Barcelona durch die Reifenstrategie seines Teams zurück
  • Anschließend rammte er wütend George Russell und kassierte eine Strafe
  • Wir fassen den Vorfall zusammen und greifen aktuelle Social-Media-Diskussionen der Fans auf
Aufnahme von Max Verstappen in seinem Rennwagen von Red Bull.

Verstappen fährt seit 2016 für Red Bull und gewann die letzten vier Jahre die Weltmeisterschaft. © Wikipedia

Verstappen rammt Mercedes von George Russell

Am Wochenende fand der Große Preis von Barcelona statt. Viele Fans diskutierten vorab, dass die Strecke nur wenig Überholmöglichkeiten biete und sie deshalb ein langweiliges Rennen erwarten würden. Am Rennsonntag sorgte Formel-1-Weltmeister Max Verstappen, 27, allerdings für einen Aufreger und anschließend auch für hitzige Diskussionen.

Das Rennen verlief für Verstappen, der von Platz 3 gestartet war, zunächst gut und er fuhr um den Sieg mit. Eine späte Safety-Car-Phase brachte die Reifenstrategie seines Teams Red Bull jedoch durcheinander und sorgte für eine aufgeheizte Stimmung.

Anschließend kam es in Kurve 1 zu einer Berührung zwischen Max Verstappen und George Russell, 27. Verstappen verließ dabei die Strecke und überholte Russell. Da solche Abkürzungsmanöver einen Regelverstoß darstellen, wies Red Bull Verstappen an, Russell vorbeizulassen, um eine mögliche Sperre zu verhindern.

Anschließend versuchte Verstappen erneut, Russell zu überholen. Dabei fuhr er dem Mercedes-Piloten in die Seite [Video auf Englisch]:

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von FORMULA 1® (@f1)

Übersetzung: Der Moment, in dem Max Verstappen eine 10-Sekunden-Strafe für eine Berührung mit George Russell erhielt.

Für dieses Manöver erhielt Verstappen eine Strafe von 10 Sekunden sowie drei Strafpunkte. Dadurch beendete Verstappen das Rennen lediglich auf dem zehnten Platz.

Zehn-Sekunden-Strafe: Zu wenig für die Fans

Seit dem Vorfall zwischen Verstappen und Russell gibt es zahlreiche Diskussionen in den sozialen Medien. Denn viele Fans haben den Eindruck erhalten, Verstappen sei Russell absichtlich in die Seite gefahren:

Comment byu/heyiamarandomguy from discussion informula1

Übersetzung: Ich habe es auch gesehen, konnte es aber zuerst nicht glauben. Es war einfach so dumm und rücksichtslos. Ich verstehe das Adrenalin und die Frustration, aber er ist keine 17 mehr…

Die Fans scheinen der Meinung zu sein, dass Verstappen Russell aus Frust in die Seite gefahren sei. Sie haben allerdings nur wenig Verständnis dafür und erwarten von einem mehrfachen Weltmeister ein anderes Verhalten:

Comment byu/heyiamarandomguy from discussion informula1

Übersetzung: Ich verstehe die Frustration von Max, der wegen des bekanntermaßen schlechten harten Reifens an die Box kommt, einen schlechten Restart hat, Charles auf der Geraden berührt, George in T1 berührt und das Team darauf besteht, dass er die Position zurückgeben soll, die seiner Meinung nach nie Georges zustand.

Aber man kann doch nicht absichtlich in einen anderen Fahrer krachen, nachdem man so getan hat, als ob man ihn durchgelassen hätte.

Meiner Meinung nach muss diese Art von unsportlichem Verhalten, rücksichtslosem Fahren und absichtlicher Verursachung eines Zusammenstoßes eine Renn-Disqualifikation bedeuten.

So etwas kann man einfach nicht tun, schon gar nicht als mehrfacher Weltmeister.

Experten kritisieren zudem, dass Verstappen als mehrfacher Formel-1-Weltmeister eine Vorbildfunktion habe. Nicht nur die Fans und die Experten, sondern auch die anderen Fahrer schienen geschockt von dem Vorfall zu sein.

Oscar Piastri, 24, Lando Norris, 25, und Charles Leclerc, 27, die allesamt auf dem Podium landeten, wurden dabei gefilmt, wie sie sich die Rennszene anschließend geschockt im Presseraum anschauten. Norris kommentierte den Vorfall damit, dass er ein solches Überholmanöver bereits in dem Rennspiel Mario Kart ausgeführt habe [Video auf Englisch]:

Verstappen könnte für einen Grand Prix gesperrt werden

Die Fans scheinen besonders geschockt davon zu sein, dass Max Verstappen jegliche Einsicht zu fehlen scheint. Denn er weigerte sich nach dem Rennen, sich bei George Russell zu entschuldigen – nachdem dieser verlauten gelassen hatte, das Rammbock-Manöver von Verstappen habe sich nach Absicht angefühlt.

Verstappen reagierte auf Russells Kommentar mit folgenden Worten:

“Ich bringe ihm das nächste Mal ein paar Taschentücher mit. Er hat seine Ansicht. Jeder kann seine Meinung haben.”Max Verstappen, Formel-1-Weltmeister, Motorsport-Magazin

Für Verstappen könnte der Grand Prix von Barcelona weitere Konsequenzen nach sich ziehen. Er landete nur auf Rang 10 und hat damit in der Fahrerwertung [Link auf Englisch] einige Punkte auf die führenden Oscar Piastri und Lando Norris verloren. Verstappens Rückstand auf Norris beträgt jetzt 39 Punkte.

Darüber hinaus könnten die drei Strafpunkte zu einem Problem werden. Denn Verstappen hat innerhalb der letzten 12 Monate insgesamt elf Strafpunkte erhalten. Ab dem zwölften Punkt würde Verstappen für den nächsten Grand Prix gesperrt werden. In Bezug auf seine Titelhoffnungen wäre dies eine Katastrophe.

Piastri und Norris profitieren von Verstappens Aussetzer

Der Aussetzer von Max Verstappen dürfte seinen direkten Konkurrenten Piastri und Norris in die Karten spielen. Oscar Piastri beendete das Rennen auf dem ersten Platz [Link auf Englisch] vor seinem Team-Kollegen Lando Norris. Sie erhalten 25 beziehungsweise 18 Punkte und bauen ihren Vorsprung auf Verstappen dadurch aus.

Der fünfte Platz für Nico Hülkenberg, 37, dürfte für die deutschen Fans eine große Überraschung sein. Hülkenberg, der für den Rennstall Sauber fährt, zeigte sich begeistert von dem tollen Rennen und seinem Überraschungs-Erfolg.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Verstappens Ausraster Auswirkungen auf den Kampf um den WM-Titel haben wird und ob er möglicherweise sogar einen Grand Prix verpassen wird.

Die Formel-1-Saison 2025 wird am 13. Juni in Montreal, Kanada, weitergeführt.

Ähnliche Beiträge