Hoeneß will Vertrag verlängern

Schon lange ist klar, dass der FC Bayern München nach der Fußballweltmeisterschaft, die im November in Katar beginnt, den Sponsorenvertrag mit Qatar Airways prüfen will. Der deutsche Rekordmeister musste sich aufgrund der Kooperation mit der Fluggesellschaft aus dem Wüstenstaat schon einiger Kritik stellen. Nun hat sich Ehrenpräsident Uli Hoeneß klar zu dieser Sache positioniert.

Ein Flugzeug von Qatar Airways steht auf dem Rollfeld.

Qatar Airways und Bayern München arbeiten seit 2018 zusammen. ©Wikilmedialmages/Pixabay

Hoeneß spricht sich für Verlängerung aus

Nicht erst seit gestern diskutiert die Sportbranche in Deutschland darüber, ob es einen Deal zwischen einem Fußballbundesligisten und einem Unternehmen geben solle, dass sich nicht an die geltenden Menschenrechte halten würde. So plädierte Uli Hoeneß während des Sonntags Stammtisches im BR nun aber klar dafür, dass der FC Bayern München den in das Kreuzfeuer der Medien geratenen Vertrag mit Qatar Airways verlängern solle. Der 70-jährige machte aber auch klar, dass der Vorstand des Vereins darüber zu entscheiden habe.

Jahreshauptversammlung steht an

Schon Ende des vergangenen Jahres hatte der umstrittene Vertrag für Unruhen innerhalb des Vereins gesorgt. Eine endgültige Abstimmung wurde auf Eis gelegt und An diesem Samstag will der FC Bayern München im Rahmen einer Jahreshauptversammlung das kontroverse Thema möglicherweise nun doch schon vor dem WM-Start wieder auf den Tisch bringen. Eigentlich hatte der Verein eine umgehende Analyse des Arbeitspapiers mit der Fluggesellschaft angekündigt.

Hainer will wiedergewählt werden

Ob und wenn ja in welchem Ausmaß das Thema Qatar Airways behandelt wird, steht noch nicht fest. Sicher ist aber, dass ein neues Präsidium gewählt werden soll. Bayerns Präsident Herbert Hainer ist der Nachfolger von Uli Hoeneß und würde wohl gerne für drei weitere Jahre wiedergewählt werden. Damit müsse sich Hainer dann aber auch mit dem unliebsamen Sponsorenvertrag auseinandersetzen. Dennoch betonte er, dass es eine Ehre für ihn sei, dem deutschen Rekordmeister vorzustehen. Die Auseinandersetzung mit dem Chaos auf der letzten Jahreshauptversammlung sei für den Präsidenten eine Herzensangelegnheit gewesen.

“Wir haben seither im Verein viele neue Dialog-Formate entwickelt beziehungsweise intensiviert. Der Austausch mit unseren Mitgliedern und Fans ist mir wichtig, und wir bekommen seit Monaten viel positives Feedback: Viele Leute sagen uns, dass wir die richtigen Schlüsse gezogen haben.”Herbert Hainer, Präsident, FC Bayern München, Statement im BR

Verlängerung nur Formsache?

Ist beim FC Bayern München also alles mehr Schein als Sein? Immerhin scheint festzustehen, dass die Mannschaft die Vorbereitung auf die Rückrunde der Ersten Fußballbundesliga auch wieder in einem Trainingslager in Katar absolvieren wird. Ist die Verlängerung damit nur Formsache? Die Sport Bild soll nun zudem berichtet haben, dass eine Verlängerung des Vertrages sehr wahrscheinlich sei. 2023 würde die Partnerschaft mit der Fluggesellschaft auslaufen.

“Der Vorstand muss das schon zunächst mal klären. Und dann muss man erst mal fragen, ob die Kataris ihn verlängern. Weil nach dem Theater, was da in den letzten Jahren in Europa war, ist das nicht sicher, dass sie ihn verlängern. Da gehören ja immer zwei dazu.”Uli Hoeneß, Ehrenpräsident, FC Bayern München, Statement im BR

Trainingslager in Katar fix

Bayern München und Katar, das scheibt zu harmonisieren. Schon seit 2011 reist das Team im Winter in den Wüstenstaat. In den vergangenen beiden Jahren wurde das Camp nur aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Schon am 5. Januar 2023 soll der amtierende deutsche Meister nach der WM erneut nach Katar aufbrechen, um dort mindestens eine Woche lang am nächsten Titel zu arbeiten. Vor allem die optimalen Bedingungen sollen der Grund für die Reise sein. Das könnte natürlich darauf hindeuten, dass auch der Vertrag mit Qatar Airways in eine neue Runde geht.

Einigung am Wochenende

Schon seit 2018 arbeitet der FC Bayern München eng mit der staatlichen Fluggesellschaft des Emirats zusammen. Angeblich soll den Kataris der Deal bis zu 25 Millionen Euro an Sponsorengeldern pro Jahr wert sein. Zuvor hatte man einen Deal mit der deutschen Lufthansa, der nur ein Zehntel dieser Summe eingebracht haben soll. Eine Entscheidung wird es diesbezüglich wohl nach der angekündigten Jahreshauptversammlung geben.

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