Bayern will Vertrag mit Sponsor prüfen

Nicht mehr lange, dann startet endlich die Fußballweltmeisterschaft in Katar. Nicht nur für die Deutsche Nationalmannschaft und Bundestrainer Hansi Flick könnte nach dem Turnier alles anders sein. Auch die Bundesligisten, die Spieler für die WM abstellen müssen, dürfen sich auf Ungewissheiten zur Kaderplanung einstellen. Der FC Bayern München steht aber aufseiten der Sponsoren ebenfalls vor einem Umbruch. Nach der WM will man den Vertrag mit Sponsor Qatar Airways prüfen.

Wolkenkratzer in Katar.

Die Fußballweltmeisterschaft in Katar sorgt nicht überall für Jubelstimmung. ©Konevi/Pixabay

Kritik an Sponsoren-Deal mit Qatar Airways

Doch diese Ankündigung kommt nicht von ungefähr: Schon lange steht der deutsche Rekordmeister wegen seines Deals mit der Fluggesellschaft aus dem Wüstenstaat unter Kritik. Im Herbst 2021 eskalierte aus diesem Grund sogar die Jahreshauptversammlung des FC Bayern München, da schon damals über eine Aussetzung des Sponsorenvertrages abgestimmt werden sollte. Die Abstimmung scheiterte aber, denn die Zivilkammer des Landgerichts München hatte das Anliegen zurückgewiesen, die Tagesordnung um eine Debatte über das Sponsoring von Qatar Airways zu ergänzen. Dies Diskussionen um die Zusammenarbeit hielten an.

Ist die Kritik berechtigt?

Doch warum fordern so viele Mitglieder und auch Fans und Außenstehende vom amtierenden Deutschen Meister, die Kooperation mit Qatar Airways zu beenden? Schuld an den Unruhen in den eigenen Reihen ist, dass dem Emirat Katar, dem WM-Gastgeber 2022, massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Außerdem soll auch Korruption eine Rolle bei der Vergabe des Turniers gespielt haben. Die Initiative forderte das Sponsoring schnellstmöglich zu beenden. Der Vertrag läuft 2023 aus, soll aber einen Förderbetrag von 20 Millionen Euro umfassen.

“Wir sind mit vielen der Kritiker im Austausch, wir haben uns mehrmals getroffen und Verständnis füreinander entwickelt. Letztlich geht es immer um unsere Fans und Mitglieder, und ich bin froh, dass wir gerade seit der letzten Jahreshauptversammlung viele Formate umgesetzt haben, um den Dialog zu intensivieren. Jeder wisse, dass der FC Bayern für Werte wie Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit steht. Und diese Werte transportieren wir in die Welt – auch zu unseren Partnern. Wir stehen für Dialog und Austausch. Nur wenn man miteinander spricht, kann man Veränderungen anstoßen.”Herbert Hainer, Präsident, FC Bayern München, Statement zu den Unruhen im Verein

Detaillierte Analyse nach der WM steht an

Gegenüber der Abendzeitung erklärte Herbert Hainer außerdem, dass das umstrittene Sponsoring mit der Fluglinie Qatar Airways nach der WM, die im November 2022 startet, Thema werden soll. Laut dem 68-jährigen wurde vereinbart, dass eine detaillierte Analyse vorgenommen werden, nach der entschieden werden wird, wie weiterhin verfahren werden kann.

“Der Vertrag läuft 2023 aus. Wir haben vereinbart, dass wir nach der WM eine detaillierte Analyse vornehmen werden. Dann werden wir überlegen, wie es weitergeht. Das ist ein ganz üblicher Vorgang, bei jedem Sponsorenvertrag prüfen wir gegen Ende, wie es gelaufen ist und wie die Zukunft aussehen könnte.”Herbert Hainer, Präsident, FC Bayern München, Statement gegenüber der Abendzeitung

Droht weiterer Ärger?

Laut dem Präsidenten des Vereins sei dies aber ein ganz normaler Vorgang, der bei jedem Sponsorenvertrag kurz vor Auslaufen der Vereinbarung stattfinden würde. Gegen Ende einer jeden Zusammenarbeit wird geprüft wie eine weitere Kooperation in Zukunft aussehen könnte. Sollte der FC Bayern München den Deal mit Qatar Airways sogar verlängern, droht Ärger aus den eigenen Reihen. Immerhin hatte die Vereinsführung den Antrag abgelehnt, bei der Jahreshauptversammlung über eine weitere Partnerschaft abzustimmen.

Zusammenarbeit mit Telekom wird fortgesetzt

Doch mit einem anderen Sponsor machte der FC Bayern München gerade Nägel mit Köpfen: Die Zusammenarbeit mit der Telekom wurde bis 2027 verlängert, das gab der Club unlängst bekannt. Schon seit 2002 arbeiten der deutsche Rekordmeister und Europas größtes Telekommunikations-Unternehmen mit Hauptsitz in Bonn zusammen. Als Hauptsponsor lässt die Telekom rund 250 Millionen Euro fließen. Im Gegensatz zu dem Deal mit Qatar Airways stimmt die Anhängerschaft der Münchener diesem Vertrag wohl gerne zu.

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