Glücksspiel in Spanien laut Studie ein beliebtes Hobby: 83,9 % der 18- bis 75-Jährigen spielen jährlich

Der spanische Branchenverband CeJuego hat in einer Studie mit dem Titel Juego y Sociedad 2023 (Spiel und Gesellschaft 2023) das Glücksspielverhalten der spanischen Bevölkerung im Jahr 2022 untersucht. Dabei sei herausgefunden worden, dass 22,9 Millionen Spanier im Alter zwischen 18 und 75 Jahren jährlich mindestens einmal an einem Glücksspiel teilnehmen. Das entspricht 83,9 % der Bevölkerung in dieser Altersgruppe.

Die Herausgeber der CeJuego-Studie präsentieren die Resultate

Eine Studie von CeJuego hat das Glücksspielverhalten der spanischen Bevölkerung untersucht. © CeJuego

Viele Teilnehmer, aber wenig Spielsüchtige

Laut einem Statement von CeJuego zeige die Studie, dass die überwiegende Mehrheit der Spanier das Glücksspiel als normalen Teil ihrer Unterhaltung betrachte. [Seite auf Spanisch]. Dabei habe der Großteil der Nutzer angegeben, dass sie Verluste als Teil des Spielkonzepts ansähen und keine Gewinnerzielungsabsichten hätten.

Etwa zwei Drittel der Glücksspieler nähmen der Studie zufolge an Glücksspielen und staatlichen Lotterien teil. Rund 17,9 % hätten im Jahr 2022 zudem mindestens einmal in Casinos, Spielhallen oder Bingohallen gespielt oder auf Sportwetten gesetzt.

Trotz der vielen Menschen in Spanien, die aktiv am Glücksspiel teilnähmen, sei die Rate der Spielsüchtigen sehr niedrig und liege bei unter 0,3 %. Lediglich 0,02 % seien wegen einer Spielsucht in Behandlung und bei 97,4 % der Spielsüchtigen handele es sich um Personen, die auch andere psychische Störungen zeigen würden.

José Antonio Gómez Yáñez, Soziologe und Leiter der Studie, habe betont, dass die Situation in Spanien schon lange konstant positiv sei:

Seit 20 Jahren gehört die Quote für problematisches Glücksspiel in Spanien zu den niedrigsten der Welt. Alle nationalen oder regionalen Studien weisen darauf hin. José Antonio Gómez Yáñez, Leiter der CeJuego-Studie, Quelle: CeJuego

Alejandro Landaluce, der Generaldirektor von CeJuego, habe zudem angekündigt, er wolle die Rolle des Glücksspiels als normale Freizeitaktivität verteidigen. Dafür sei die Bereitschaft vorhanden, mit allen Akteuren zusammenzuarbeiten, um den Schutz der Spieler durch verantwortungsvolle Maßnahmen voranzutreiben.

Die legale Glücksspielbranche ist ein Wirtschaftsfaktor in Spanien

Gemäß CeJuego habe die Studie nicht nur gezeigt, dass ein Großteil der erwachsenen spanischen Bevölkerung gerne Glücksspiele spiele. Auch weitere Erkenntnisse, unter anderem wirtschaftliche Aspekte, seien erwähnenswert:

  • Hohe Steuereinnahmen: Die Glücksspielbranche bringe jährlich 1,7 Milliarden Euro über Steuern und Gebühren für die Staatskasse ein.
  • Viele Arbeitsplätze: Berücksichtige man alle direkt und indirekt am Glücksspiel beteiligten Unternehmen, schaffe die Branche insgesamt 170.000 Arbeitsplätze in Spanien.
  • Weniger illegales Glücksspiel: Die Forscher hätten ermittelt, dass nur noch 1,6 % der Bevölkerung an illegalen Glücksspielen teilnähmen. Trotzdem müsse weiterhin das Risiko einer Überregulierung der Branche untersucht werden, was auch in Deutschland kritisiert wird.

Die Ergebnisse der Studie von CeJuego zeigen, dass das Glücksspiel in Spanien sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich eine wichtige Rolle einnimmt. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Zahlen in den nächsten Jahren entwickeln und ob auch andere Studien in Spanien ähnliche Daten ergeben werden.

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