Formel 1 wird immer lukrativer

Die Formel 1 hat in den vergangenen Monaten einige Umbrüche hinnehmen müssen. Nicht nur Sponsoren sind abgesprungen, auch massive Neuerungen sind geplant. Investitionen aus Saudi-Arabien sind jedoch eine Konstante, die sich in den letzten Jahren immer mehr manifestiert hat. Dadurch, dass 2020 Erdölförderer Saudi Aramco in den Rennzirkus eingestiegen ist, wurde die Formel 1 so lukrativ wie noch nie.

Ein Formel 1-Auto fährt auf einer Rennstrecke.

In der Formel 1 häufen sich die Sponsoren aus Saudi-Arabien. ©katherinelake/Pixabay

Immer mehr Investitionen aus Saudi-Arabien

Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass FIA-Chef Mohammed Ben Sulayem die Anzahl der Teams in der Formel 1erhöhen möchte. Dieser Schritt macht deutlich, wie viel Wachstums- und Absatzpotenzial in der wichtigsten Rennserie der Welt steckt. Erkannt haben das vor allem Investoren aus Saudi-Arabien, die sich den Rennzirkus immer mehr zu eigen machen, denn die Engagements aus dem arabischen Land häufen sich. Allen voran steht Erdölförderer Saudi Aramco, das aktuell zweitgrößte Unternehmen der Welt, dessen Sponsoring die Formel 1 so lukrativ wie nie gemacht hat.

Weitere Neuerungen in Planung?

Obwohl im Rahmen der FIFA Fußballweltmeisterschaft in Katar immer wieder die Diskussionen um die Einhaltung der Menschenrechte in den Fokus rückten, hat sich die Einflussnahme arabischer Unternehmen in der Formel 1 immer weiter verstärkt. Nach dem Einstieg von Saudi Aramco als Hauptsponsor gibt es seit 2021 auch den Großen Preis von Saudi-Arabien. Das Rennen hat sich aus finanzieller Sicht zum lukrativsten Austragungsort entwickelt. Nun will man sogar ein zweites Rennen in dem Golfstaat etablieren.

Saudi Aramco nur von Apple geschlagen

Hinzukommt, dass einige saudische Formen eng mit dem Formel 1-Team Aston Martin verbunden sind. Gemeint ist an dieser Stelle nicht nur Hauptsponsor Saudi Aramco, sondern der saudi-arabische Staatsfonds, der bei dem Sportwagenhersteller im großen Stil eingestiegen ist. Bei dem Erdölkonzern handelt es sich um das zweitgrößte Unternehmen der Welt, das nur von Apple dominiert wird. Errechnet wird diese Größe indem man die Anzahl aller Aktien eines Unternehmens mit dem Kurs der Aktie multipliziert. So kommt Apple auf 2,066 Billionen Dollar, während Saudi Aramco einen Wert von 1,887 Billionen Dollar misst.

Zweifel werden beiseite gefegt

Natürlich können diese riesigen Investitionen, die der Formel 1 durch Unternehmen wie Saudi Aramco zugutekommen, nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Kritik gegeben hatte. In 2022 hatte ein Bombenanschlag auf eine Aramco-Anlage während einer Formel-1-Session für Aufsehen gesorgt. Nach dem Vorfall waren Diskussionen darüber entbrannt, ob man in Arabien überhaupt Rennen fahren könne. Die Höhe der fließenden Sponsorenbeträge scheint aber doch die Zweifel aufzuwiegen, wenn man bedenkt, dass bald zweimal im Jahr in Saudi-Arabien gefahren werden könnte.

“Wir könnten auf jeden Fall schon zwei Rennen ausrichten. Aber ich denke, das ist etwas, das wir mit der Formel 1 besprechen müssen, um zu sehen, wie es läuft. Aber wir würden das auf jeden Fall gerne haben.”Abdulaziz bin Turki al-Faisal, Sportminister, Saudi-Arabien, Antwort auf die Frage nach einem zweiten Rennen in Saudi-Arabien

Weitere Sportarten betroffen

Wichtig ist nämlich, dass auch noch andere Motorsportserien von den Investitionen saudischer Firmen profitieren. Saudi Aramco ist beispielsweise auch Sponsor der Rallye Dakar, der Formel E oder der Extreme E. Andere Sportarten sind gleichermaßen betroffen. Spürbar ist dies vor allem am Wechsel von Superstar Cristiano Ronaldo zu Al-Nassr, sowie der Übernahme des englischen Erstligisten Newcastle United durch Saudi-Arabien. Möglich machen es Gehälter wie das von Cristiano Ronaldo, der für seine Verpflichtung rund 200 Millionen Euro von dem arabischen Club im Jahr kassieren soll.

Kritiker werden lauter

2022 wurde sogar eine eigene Golf Liga gegründet. Die “LIV Golf” wird mit massivem Kapital aus dem Staatsfonds des Landes betrieben, wodurch einige der besten Spieler der Welt angelockt werden konnten. Die PGA Tour oder DP World Tour verlieren dadurch natürlich an Attraktivität. Kritisiert wird von anderen Verbänden vor allem, dass die Spieler horrende Summen nur für eine Teilnahme bekommen. Natürlich winken ihnen im Siegfall hohe Preisgelder, doch in der Theorie ist es ausreichend, anwesend zu sein. Ein Konstrukt, das auf unsicheren Füßen zu stehen scheint.

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