Ehemaliger irischer Hockey-Spieler finanziert Glücksspielsucht als Money Mule

Marcus Ryan aus Co. Clare, 22, ein ehemaliger Student in Limerick und Hockey-Spieler für die irische Provinz Munster, soll durch seine Spielsucht in die Kriminalität abgerutscht sein. Er habe Kriminellen sein Bankkonto zur Verfügung gestellt, um seine Glücksspiel-Schulden zu begleichen.

Mann mit einer weißen Maske

Ehemaliger Student und Sportler hat sich als Money Mule der Geldwäsche und Terrorfinanzierung schuldig bekannt. (Symbolbild) © 10634669/pixabay.com

Bereitstellung von Kontodaten für illegale Aktivitäten

Laut einem Artikel von The Irish Times [Artikel auf Englisch] habe sich Marcus Ryan aufgrund seiner Spielsucht strafbar gemacht. Als Money Mule (Geldtransportesel) habe er große Geldsummen auf sein Konto bei der AIB-Bank eingezahlt oder einzahlen lassen ohne zu hinterfragen, ob das Geld aus illegalen Geschäften stamme.

Kriminelle hätten auf diese Weise Geld aus illegalen Geschäften gewaschen und es in Dublin in Umlauf gebracht. Ryan muss sich wegen Verdacht auf Geldwäsche und Terrorfinanzierung vor Gericht verantworten.

Ryan habe schätzungsweise Einsätze in Höhe von 500.000 € über sein Smartphone für Sportwetten platziert. Verluste von rund 20.000 € hätten ihn zu der Tat veranlasst.

Was sind Money Mules?

Money Mules sind Personen, die Kriminellen ihr Bankkonto zur Verfügung stellen. Kriminelle Banden nutzen das Konto, um Geld zu waschen oder zu verschieden. Dabei treten sie zu keiner Zeit selbst in Erscheinung. Die Straftaten in Verbindung mit Anzeigen wegen Geldwäsche sind bei späteren Ermittlungen auf die Money Mules zurückzuführen. Die Drahtzieher können in den meisten Fällen nicht ermittelt werden.

Es gibt Fälle, in denen die Money Mules über falsche Jobversprechen rekrutiert werden. Es sei laut Stellenbeschreibung für den Job wichtig, ein neues Bankkonto zu eröffnen, um die Qualität von Direktbanken zu überprüfen. Die Zugangsdaten werden jedoch nicht weitergegeben und verbleiben bei den Hintermännern. Betrügerische Transaktionen werden im Namen des Bankkontoinhabers durchgeführt. Dies geschieht ohne sein Wissen, da er normalerweise keinen Zugriff auf seinen eigenen Account und die getätigten Transaktionen hat.

Ablauf der Transaktionen und Tathergang

Marcus Ryan habe sich der Tat schuldig bekannt. Er habe sich kooperativ gezeigt und Einblicke in seine Taten gewährt. Er habe 10.000 € in seinem Namen auf ein fremdes Bankkonto überwiesen und nicht überlegt, ob er sich damit strafbar mache.

Weiterhin habe er einer anderen Person seine Bankkarte und den dazugehörigen PIN-Code weitergegeben. Diese Person habe damit Geld auf sein Konto eingezahlt und Überweisungen getätigt. Verschiedene Geldbeträge seien dann in Dublin abgehoben worden. Zur Identität der Person sei nichts Genaueres bekannt. Bilder von Überwachungskameras hätten nicht zur Identitätsklärung beitragen können.

Ryan könne zugutegehalten werden, dass er nicht vorbestraft sei. Er habe lediglich 900 € für das Bereitstellen seines Bankkontos erhalten. Zudem habe er dem Glücksspiel den Rücken gekehrt und arbeite heute als Landschaftsgärtner. Der Fall sei auf März 2024 vertagt worden.

Ähnliche Beiträge