Deutschland: DSWV schließt Kooperation für Integrität im Sport

Der Deutsche Sportwettenverband, kurz DSWV, und die International Betting Integrity Association, abgekürzt IBIA, schließen eine Kooperation, um das gemeinsame Ziel zu bekräftigen, die Integrität im Sport zu fördern und den Sportwettenmarkt dementsprechend zu regulieren. Zu diesem Zweck haben sie am vergangenen Montag eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet. Das ist begrüßenswert.

Zwei Menschen geben sich die Hand.

Wer einen sicheren Wettmarkt möchte, muss zusammenarbeiten. ©Nappiness/Pixabay

Das sind die Ziele der Vereinbarung

Ziel der Vereinbarung ist, alle Aktivitäten in der Zukunft, die Spielmanipulationen verhindern soll, miteinander abzustimmen, eine Verzahnung herzustellen und so zu kooperieren. Schließlich vereint ein gemeinsames Ziel die beiden Akteure: Sie wollen einen sicheren, regulierten und legalen Markt für Sportwetten, bei dem auch die Integrität des dahinterstehenden Sportangebots gewahrt ist. Es geht auch darum, eine möglichst hohe Rate Spieler und Spielerinnen vom Schwarzmarkt zu legalen Angeboten zu kanalisieren. Dafür sollen nun evidenzbasierte Maßnahmen folgen.

“Die Partnerschaft zwischen dem Deutschen Sportwettenverband und der IBIA ist ein weiterer erfreulicher Fortschritt für die deutsche Sportwettenbranche. Mit ihrer langjährigen internationalen Erfahrung und Expertise im Bereich der Sportintegrität wird die IBIA uns dabei unterstützen, den regulierten Markt zu stärken und vor Manipulation zu schützen. Wir freuen uns daher auf viele gemeinsame Projekte und eine konstruktive Zusammenarbeit.”Mathias Dahms, Präsident des Deutschen Sportwettenverbands, Pressemitteilung

Das ist die IBIA

Bei der IBIA handelt es sich um eine der weltweit prägnantesten Stimmen, die sich für die Integrität des Sports auf der einen Seite aber auch die von lizensierten Sportwetten-Anbietern auf der anderen Seite einsetzt. Die Non-Profit-Organisation wurde im Jahr 2005 gegründet und repräsentiert viele der größten Betreiber auf dem Sportwettenmarkt auf sechs Kontinenten. Allen gemeinsam ist das Ziel der Wahrung von Integrität an allen Fronten. Unterstützend kommt innovative Technologie zum Einsatz.

“Der DSWV hat in den letzten Jahren maßgeblich zu einem Wandel des regulierten Sportwettenmarktes beigetragen und die IBIA erkennt diese wichtige Arbeit an. Während sich der Markt weiterentwickelt, bleibt auch die Integrität der Sportwetten weiterhin im Zentrum der Diskussion. In der Tat stehen unsere beiden Organisationen und die jeweiligen Mitglieder vor interessanten Chancen und Herausforderungen. Die IBIA freut sich daher auf die enge Zusammenarbeit mit dem DSWV, um den deutschen Sportwettenmarkt für die Kunden, den Sport und die Anbieter zu verbessern und zu schützen.”Khalid Ali, CEO der International Betting Integrity Association, Pressemitteilung

IBIA setzt effiziente Technologie ein

Im Fokus der Arbeit der IBIA steht neben der Früherkennung, Nachverfolgung und Prävention von Spielmanipulation und Wettbetrug, wo neue Rekordzahlen erhoben wurden, beschäftigt sich die NGO aber auch mit neuen Datenschutzstandards. Zu den bisherigen Kooperationspartnern gehören unter anderem auch die FIFA und die UEFA sowie diverse Regulierungsbehörden. Sinn dahinter ist, dass Informationen, die der Bekämpfung von Betrug, Manipulation und Korruption dienen, leichter ausgetauscht werden können. Gearbeitet wird bei der IBIA dank vierteljährlicher Ergebnisberichte vollkommen transparent.

IBIA veröffentlicht Bericht für drittes Quartal 2022

Die IBIA veröffentlichte im Oktober 2022 ihren Report über Wettbetrug für das dritte Quartal des Jahres. Darin meldete die Organisation insgesamt 76 Fälle mit verdächtigen Wetten. Im Vergleich zum vergangenen Quartal ist das ein Rückgang um 15,7 Prozent. Doch mit einem Blick auf das dritte Quartal 2021 ist es ein Anstieg um 16,9 Prozent. Die meisten Warnmeldungen zu verdächtigen Wetten kamen aus Tennis, insgesamt 33, gefolgt von E-Sports mit 16 und Fußball mit 13 Fällen.

Was der Anstieg beim E-Sport bedeutet

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 war die Zahl der verdächtigen Wetten im E-Sport nun dreimal so hoch. Dies ist jedoch nicht durch einen Anstieg des Wettbetrugs zu erklären, sondern dadurch, dass diese Disziplin eine große Zukunft vor sich hat und dementsprechend deutlich mehr Organisationen dem Verband nun erst beitreten. Das zeigt, wie dynamisch sich der Markt immer weiterentwickelt und wie sinnvoll Kooperationen wie die zwischen dem DSWV und der IBIA sind, um eine sichere Umgebung für alle zu schaffen.

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