Casino-Raubüberfälle in Las Vegas: Spielsüchtiger Polizist erbeutet 165.000 US-Dollar und steht jetzt vor Gericht
Heute beginnt in Las Vegas das Gerichtsverfahren gegen den Polizeibeamten Caleb R., 35, dem vorgeworfen wird, in den Jahren 2021 und 2022 drei bewaffnete Raubüberfälle in Casinos verübt zu haben und runde 165.000 US-Dollar (ca. 149.795 Euro) erbeutet zu haben. Medienberichte deuten darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft den Polizisten im Prozess als Glücksspielsüchtigen darstellen werde, der aufgrund seiner Schulden zu verzweifelten Maßnahmen gegriffen habe.
Der Polizist hat drei Raubüberfälle auf Casinos in Las Vegas verübt (Symbolbild) (Bild von Sam Williams auf Pixabay)
Zwei Überfälle auf Casinos am Strip im Winter 2021 / 2022
Wie die Huffington Post berichtet, soll Caleb R. die drei Raubüberfälle innerhalb von vier Monaten verübt haben. Hierbei habe er seinen Dienstrevolver zur Bedrohung eingesetzt.
Seine Vorgehensweise sei bei allen drei Überfällen die gleiche gewesen: Er habe eine Maske getragen, dunkle Kleidung und schwarze Handschuhe. Er habe das Geld von den Kassiererinnen gefordert, die Scheine in eine Tasche unter seiner Jacke gesteckt und sei dann zu seinem nicht zugelassenen Wagen gerannt. Zeugen sei aufgefallen, dass der Verdächtige eine „ungewöhnliche Gangart“ gehabt und gehinkt habe.
Mehmet Erdem, ein Professor an der Universität von Nevada in Las Vegas, dessen Fachgebiet Hotel- und Casinobetrieb ist, sagt, dass Casino-Raubüberfälle heutzutage sehr schwer zu bewerkstelligen seien aufgrund der Sicherheitstechnologie und der robusten Sicherheitsteams der Glücksspielstätten.
“Die Wahrscheinlichkeit, dass man erwischt und identifiziert wird, ist sehr hoch.”– Mehmet Erdem, Professor an der University of Nevada in Las Vegas, Huffington Post
Bei seinen ersten beiden Raubüberfällen im November 2021 und Januar 2022 auf Casinos am Las Vegas Strip habe der Mann mehr als 85.000 Dollar erbeutet. Laut Aussagen der Staatsanwaltschaft hätten seine Kollegen während dieser Monate eine Fahndung eingeleitet, um den Casinoräuber zu fassen.
Dritter Raubüberfall beim Rio All-Suite Hotel & Casino
Im Februar 2022 habe Caleb R. einen weiteren bewaffneten Raubüberfall verübt, bei dem es ihm fast gelungen sei, weitere 79.000 Dollar zu erbeuten. Er habe das Rio All-Suite Hotel & Casino kurz vor 7 Uhr morgens betreten, als die Angestellten sich auf die Öffnung vorbereiteten. Unter seiner Kleidung habe er eine Schutzweste getragen und sei mit seinem Dienstrevolver bewaffnet gewesen.
Er sei über den Schalter gesprungen und habe eine der Kassiererinnen geschubst, die gerade die Kassen gefüllt habe. Er habe geschrien, dass er eine Waffe habe, und die Scheine in seine Tasche geschaufelt.
Beim Verlassen des Casinos sollen ihn mehrere Sicherheitsbeamte gestellt haben, aber er habe seine Waffe gezogen und die Beamten bedroht. Er soll sie gefragt haben, ob sie „bereit seien, hierfür erschossen zu werden“. Kurz darauf sei es jedoch einem der Beamten gelungen, die Waffe des Räubers zu ergreifen.
Als die Polizei eintraf, soll Caleb R. den Beamten seine Dienstnummer zugerufen haben, um sich zu identifizieren.
Bruder des Angeklagten unter Druck gesetzt
Der Rechtsanwalt des Angeklagten soll gesagt haben, dass es lediglich schwache Beweise gäbe, seinen Mandanten mit den ersten beiden Raubüberfällen in Verbindung zu bringen. Er habe auch das FBI und das Las Vegas Metropolitan Police Department beschuldigt, zwei Personen unter Druck gesetzt zu haben, um Caleb R. als Täter in den Sicherheitsvideos der ersten beiden Raubüberfälle zu identifizieren. Eine dieser Personen sei der Bruder des Angeklagten gewesen.
Caleb R. sei sieben Jahre lang bei der Polizei von Las Vegas im Streifendienst tätig gewesen und befinde sich in Untersuchungshaft und im unbezahlten Urlaub von der Polizei. Der Prozess soll voraussichtlich bis zum Ende der Woche dauern.
