Britische Gamstop beginnt mit Pilotprojekt Spielerschutz

Das Glücksspiel selbst gilt weltweit als viel diskutiertes Thema, welches die Meinungen der Gesellschaft sehr spalten kann. In vielen Fällen wird das Glücksspiel im Vorhinein verteufelt, da insbesondere die Abhängigkeit und Spielsucht als gefährlich betrachtet werden. Aus diesem Grund wurde in den vergangenen Monaten und Jahren über eine Menge Möglichkeiten diskutiert, wie die Behörden die Glücksspieler besser schützen können. Im Fokus hierbei stehen besonders die Problemspieler. Doch bislang galt es als schwierig eine passende Lösung zu finden, welche die Problemspieler vor sich selbst schützt, ohne den anderen den Spielspaß zu nehmen.

Online-Kartenzahlung als Symbol für die möglich Sperre des Glücksspiel-Kontos.

Es bleibt spannend abzuwarten, ob das Pilotprojekt von Gamstop und BGC wie erwartet zum März starten wird. ©Pickawood/UNSPLASH

Automatischer Selbstausschluss von allen Plattform

In Großbritannien gilt das Thema Spielerschutz als viel diskutiert. Insbesondere eine Bonitätsprüfung der britischen Glücksspieler stand seit längerem im Raum und wurde immer wieder von der Regierung als mögliches Hilfemittel genannt. YouGov-Umfragen haben allerdings eindeutig ergeben, dass britische Glücksspieler eine derartige Kontrolle nicht für gutheißen würden, weshalb sie auf diese Glücksspielstätten verzichten würden. Aus diesem Grund waren sich auch die Experten einstimmig einig, dass neue Auflagen keinesfalls die normalen Glücksspieler beschränken und nerven dürfen. Des Weiteren hätte eine Bonitätsprüfung laut Umfrageergebnis nur die Folge, dass viele Spieler zu illegalen Casinos wechseln würden, was mit Sicherheit nicht die Absicht der Regierung ist.

Der Spielerschutz der Problemspieler sollte folglich zu 100% in den Fokus rücken, während nicht gefährdete Spieler keinesfalls ein schlechteres Glücksspiel-Erlebnis erfahren sollte. Mit dem neuen Pilotprojekt der britischen Glücksspielbehörde BGC und der nationalen Spielerhilfe Gamstop startet ein Anlauf, der genau diese Situation umsetzen soll. Hierbei sollen Problemspieler automatisch und lückenlos vor sich selbst geschützt werden, während Glücksspieler mit normalen Spielverhalten nicht betroffen sein sollen.

Datenaustausch unter BGC-Mitgliedern

Registriert ein Glücksspiel-Anbieter ein auffälliges Spielverhalten, so wird es direkt zu Einschränkungen oder gar einer Sperre für den Problemspieler kommen. Damit dieser dann nicht auf einen anderen Glücksspiel-Anbieter ausweichen kann, soll es zu einem Datenaustausch und einer zentralen Datenlagerung unter den BGC-Mitgliedern kommen. Die Datenlagerung und den -Austausch wird folglich die nationale Spielerhilfe Gamstop übernehmen, dessen Mitglieder speziell für den Umgang mit Problemspielern geschult wurden. Somit wäre eine Anmeldung bei einem anderen Glücksspiel-Anbieter während der Sperre selbst nicht möglich. Daten von Spielern mit normalem Verhalten werden hierbei nicht aufgezeichnet und weitergegeben.

Das Projekt sollte ursprünglich bereits vor 2 Jahren an den Start gehen, allerdings gab es zum damaligen Zeitpunkt noch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Allerdings hat sich das Ganze mit dem neuen Glücksspiel-Minister Chris Philp weitestgehend erledigt. Er sieht diese Initiative als einen elementaren Schritt, die Problemspieler vor sich selbst zu schützen. Aus diesem Grund haben die Mitglieder des Verbands bereits über 1 Mio. GBP in das Projekt investiert. Bereits im März soll das Ganze dann an den Start gehen und seinen Teil in Puncto Spielerschutz beitragen.

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