Lächel-Index des Bundestags: Diese Fraktion ist die glücklichste

Wer lächelt, wirkt sympathisch – und laut Halo-Effekt oft auch kompetent und glaubwürdig. In der Politik könnte das von Vorteil sein, denn ein freundliches Auftreten schafft Nähe und Vertrauen. Doch welche Fraktion setzt das größte Siegerlächeln auf? Wir gehen dieser Frage nach und zeigen, welche Bundestagsabgeordneten auf ihren offiziellen Porträts am häufigsten lächeln und welche Parteien dabei die beste Miene zum politischen Spiel machen. Dafür wurde die Mimik der 630 Bundestagsabgeordneten auf Basis ihrer offiziellen Porträtfotos analysiert, wobei vier Abgeordnete aufgrund eines fehlenden Fotos nicht berücksichtigt werden konnten. Mithilfe eines KI-gestützten Programms wurde die dominante Emotion der Gesichtsausdrücke bestimmt – von „neutral“, über „glücklich“ bis “traurig/ verärgert”. Zusätzlich wurde analysiert, wie stark das Lächeln ausgeprägt ist: mit Zähnen, ohne Zähne oder sehr zurückhaltend.

Strahlendes Lachen bei der Unionsfraktion

Im direkten Vergleich der Fraktionen zeigt sich, dass sich die Abgeordneten der CDU/CSU am häufigsten glücklich präsentieren: 86,5 Prozent lachen auf ihren Porträtfotos, darunter auch Kanzler Friedrich Merz – der höchste Anteil aller Fraktionen im Bundestag. Die SPD landet mit 78,3 Prozent auf Platz zwei, dicht gefolgt von Bündnis 90/Die Grünen mit 72,9 Prozent. Zu den Sozialdemokraten, die sich mit einem offenen Lachen präsentieren, gehört unter anderem Vizekanzler Lars Klingbeil, der dabei sogar ein paar Zähne blitzen lässt. Ganz anders sieht das beim ehemaligen Kanzler Olaf Scholz aus, der sich nur zu einem neutralen Blick durchringt.

Am Rand des Parlaments scheint die Stimmung hingegen weniger gut: Die Linke belegt mit einem Lächel-Anteil von 68,3 Prozent den vorletzten Platz. Das Schlusslicht im Lächel-Ranking bildet die AfD: Nur etwas mehr als die Hälfte aller Abgeordneten der Partei (53,4 Prozent) zeigt sich auf ihrem Porträt glücklich. Damit liegt die Partei deutlich unter dem Schnitt von 73,3 Prozent, die sich mit einem freundlichen Gesicht präsentieren.

Bei der AfD gibt es weniger zu lachen

Mit einem weniger freundlichen, dafür verärgerten bzw. traurigen Blick stellen sich 11,5 Prozent aller AfD-Abgeordneten auf den Porträts den Bürgern vor – und damit doppelt so häufig wie die Parlamentarier der SPD. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Anteil schlecht gelaunter Politiker liegt lediglich bei 5,8 Prozent. Bei den Abgeordneten der CDU/CSU, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen sitzen hingegen nur wenige Spaßbremsen: Bei 3,9, 3,2 bzw. 2,4 Prozent der untersuchten Porträts ist ein eindeutig trauriger oder verärgerter Gesichtsausdruck zu erkennen. Prominenter Ausreißer: Fraktionsvorsitzender der Union, Jens Spahn, schaut ganz ernst in die Kamera, anstatt sich mit einem Lächeln zu zeigen.

Im Hinblick auf die neutral schauenden Politiker fällt besonders eine Partei auf: Demnach scheint das Motto vieler AfD-Abgeordneten beim Fotoshooting gewesen zu sein, keine Miene zu verziehen. 35,1 Prozent der Politiker der Partei setzen auf ihrem Profilbild einen neutralen Gesichtsausdruck auf. Dazu gehören auch die beiden Fraktionsvorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel, die sich ohne ein Lächeln im Gesicht zeigen. Bei den Abgeordneten der Linken schauen 28,6 Prozent neutral, gefolgt von Bündnis 90/Die Grünen mit 24,7 Prozent. Bei der SPD und der CDU/CSU sind es mit 15,8 bzw. 9,6 Prozent nur vergleichsweise wenige Parlamentarier, die sich mit einem neutralen Blick zeigen.

Mimik im Ländervergleich

Ein Blick auf die vorherrschenden Gesichtsausdrücke in den Bundesländern zeigt ein differenziertes Bild. Besonders gut gelaunt zeigen sich die Abgeordneten aus Baden-Württemberg: Stolze 86,08 Prozent von ihnen lächeln auf ihren Porträts und sichern sich damit den Spitzenplatz im bundesweiten Vergleich. Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz wird mit 84,1 bzw. 82,8 Prozent häufig gegrinst. Weniger freundlich wirkt das Bild hingegen im Saarland und in Bremen, wo jeweils nur 50 Prozent der Parlamentarier mit einem Lächeln zu sehen sind.

Am grimmigsten geht es in Thüringen zu: 16,7 Prozent der Abgeordneten blicken auf ihren Porträts traurig oder verärgert. So hoch ist der Anteil negativer Gesichtsausdrücke in keinem anderen Bundesland. Auch in Sachsen-Anhalt mit 12,5 Prozent und in Schleswig-Holstein mit 12 Prozent zeigen sich die Parlamentarier vergleichsweise oft mit ernster Miene. Ganz anders ist das Bild in Rheinland-Pfalz, Hamburg, dem Saarland und Bremen: hier zeigt kein einziger Abgeordneter einen negativen Gesichtsausdruck.

Über die Untersuchung

Für den Vergleich hat die Informationsplattform www.onlinecasinosdeutschland.com die offiziellen Porträts der insgesamt 630 Bundestagsabgeordneten auf der Webseite des Deutschen Bundestags ermittelt. Nicht berücksichtigt werden konnten vier Abgeordnete, die noch keine Porträtfotos haben. Zur Analyse der Gesichtsausdrücke der Bundestagsabgeordneten wurde das auf Künstlicher Intelligenz basierende Open-Source-Framework DeepFace eingesetzt. DeepFace greift intern auf ein CNN-Modell (Convolutional Neural Network) zurück, mithilfe dessen der Gesichtsausdruck in emotionale Zustände unterschieden und die dominante Emotion erfasst wurde (traurig/verärgert/glücklich/neutral).

Außerdem wurde die Art des Lächelns in drei Kategorien erfasst (deutliches Lächeln mit Zähnen/ deutliches Lächeln ohne Zähne/ sehr zurückhaltendes Lächeln). Zusätzlich wurde das Ergebnis manuell kontrolliert. Die Emotionsklassifikation durch KI ersetzt keine psychologische Interpretation, sondern beschreibt lediglich den im Bild dargestellten Gesichtsausdruck anhand eines vortrainierten Modells. Verzerrungen durch Bildqualität, Pose oder Lichteinfall sind möglich.

Ähnliche Beiträge