Internationale Zusammenarbeit der Glücksspielbehörden: UKGC-Chef fordert mehr Kooperation gegen illegales Glücksspiel

Auf der Global Gaming Expo (G2E) hat Tim Miller, der Executive Policy Director der UK Gambling Commission (UKGC), in einer Rede für eine stärkere internationale Zusammenarbeit von Glücksspielbehörden der jeweiligen Länder geworben.

Aufnahme aus den Büroräumen der UK Gambling Commission

Die UKGC hat auf der Global Gaming Expo eine stärkere internationale Zusammenarbeit der Glücksspielbehörden gefordert. © UKGC

Herausforderungen durch Globalisierung des Glücksspiels

In seiner Rede habe Tim Miller darauf hingewiesen, dass die internationale Expansion des Online-Glücksspiels neue Herausforderungen mit sich bringe [Link auf Englisch].

Die Bedeutung der Kooperation von Glücksspielbehörden sei laut Miller vor allen Dingen deshalb gegeben, weil zunehmend mehr Glücksspielunternehmen Lizenzen in verschiedenen Ländern hätten und grenzübergreifend aktiv seien:

Deshalb halten wir die internationale Zusammenarbeit zwischen den Glücksspielregulierungsbehörden für so wichtig. Wir regulieren zunehmend dieselben Unternehmen, wir befassen uns mit denselben Risiken, wir stehen vor den gleichen Herausforderungen. Tim Miller, Executive Policy Director der UKGC, Quelle: UKGC

In seiner Rede habe Miller herausgestellt, wie erfolgreich seiner Meinung nach die UKGC in der Vergangenheit gegen illegales Glücksspiel vorgegangen sei. Allerdings habe er auch erklärt, dass unterschiedliche rechtliche Gegebenheiten in den Ländern dazu führen könnten, dass Glücksspielanbieter länderspezifisch behandelt werden müssten.

Aus diesem Grunde könne es nach Auffassung von Miller auch keine globale Glücksspielbehörde geben, sondern es müsse eine engere Zusammenarbeit zwischen den nationalen Behörden erfolgen.

So hart greift die UKGC in Großbritannien durch

Dass die UKGC nicht nur theoretisch über die Bekämpfung von unsauberen Glücksspielpraktiken referiert, sondern auch tatsächlich dagegen vorgeht, zeigen diverse Fälle aus diesem Jahr:

  • Im März 2023 wurde der Anbieter William Hill wegen mangelnder Schutzmechanismen zur Unterbindung von Geldwäsche mit einer Rekordstrafe von 19,2 Mrd. GBP (ca. 22,2 Mrd. Euro) belegt.
  • Ebenfalls im März 2023 musste der Anbieter Kindred eine Strafe von 7,1 Mrd. GBP wegen vergleichbarer Vorwürfe wie im Fall von William Hill zahlen.
  • Im Mai 2023 hat SkillOnNet wegen unzureichendem Spielerschutz eine Strafe von rund 300.000 GBP verhängt bekommen.
  • Zuletzt wurde im September 2023 eine deutliche Sanktion in Höhe von 700.000 GBP ausgesprochen, weil das Online Casino MrQ gegen zahlreiche Richtlinien verstoßen haben soll.

Laut Miller habe die UKGC durch ihre Arbeit eine Reduzierung des Datenverkehrs auf den größten illegalen Glücksspielwebsites um 46 Prozent erreicht.

Es wird sich zeigen, ob es zukünftig eine engere internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels geben wird. Eine große Herausforderung werden wahrscheinlich die unterschiedlichen Ansichten und rechtlichen Grundlagen zum Glücksspiel in den einzelnen Ländern darstellen.

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