Star Entertainment akzeptiert 300 Mio. AUD Übernahme-Angebot von Bally’s
- Star Entertainment nimmt Übernahmeangebot von Bally’s über 300 Millionen AUD an
- Zuvor scheiterte Refinanzierungsplan mit Salter Brothers
- Bally’s sichert sich Mehrheitsbeteiligung an Star Entertainment

Glücksspielkonzern Bally’s übernimmt Star Entertainment für 300 Mio. AUD (Symbolbild). © Wikipedia
Star Entertainment: Übernahme durch Glücksspielriesen Bally’s offiziell
Star Entertainment hat das Übernahmeangebot des US-amerikanischen Glücksspielkonzerns Bally’s in Höhe von 300 Millionen AUD (ca. 180 Millionen Euro) gestern akzeptiert [Link auf Englisch]. Die Offerte war die letzte Möglichkeit für Star Entertainment, das Unternehmen zu retten, da Bally’s mit seinem Angebot vom 10. März 2025 als letzter verbliebener Bieter galt.
In der vergangenen Woche scheiterten Verhandlungen über ein mögliches Refinanzierungsangebot von 940 Millionen AUD (ca. 565 Millionen Euro) [Link auf Englisch] des australischen Investmentmanagement-Unternehmens Salter Brothers aus Melbourne.
Bis morgen wird Star Entertainment von Bally’s die erste Zahlung über 100 Millionen AUD (ca. 60 Millionen Euro) erhalten, für die keine Zustimmung der Aktionäre erforderlich ist. Diese Zahlung wird in etwa 15 % der Unternehmensanteile umgewandelt. Die Schuldscheine für Bally’s sind bis zum 2. Juli 2029 gültig und bringen dem Glücksspielunternehmen 9 % Zinsen.
Zusätzlich bekommt Bally’s dafür Schuldscheine im Wert von 66,6 Millionen AUD (ca. 40 Millionen Euro), die jedoch nicht in Aktien getauscht werden können und erst später zurückgezahlt werden müssen.
Zur Übernahme von Star Entertainment durch Bally’s wurde bereits in den australischen Medien berichtet {Video auf Englisch]:
Suspendierung von der Börse versetzt Star Entertainment einen finanziellen Tiefschlag
Star Entertainment wurde Ende August 2024 von der australischen Börse suspendiert und vom Handel ausgesetzt. Der Glücksspielkonzern hatte es zuvor versäumt, einen Finanzbericht fristgerecht bei der Australian Securities Exchange (ASX) einzureichen.
Weiterhin erschien mit dem Bell-Report vom australischen Rechtsanwalt Adam Bell [Link auf Englisch], ein erschütternder Untersuchungsbericht zu Star Entertainment.
Im Bell-Report wurden Betrug durch Mitarbeiter, gefälschte Aufzeichnungen zum Vortäuschen von Spielerschutz-Maßnahmen und ein Softwarefehler mit einem Verlust von rund 3 Millionen AUD (ca. 1,9 Millionen Euro) benannt. Zudem deckte der Bell-Report Verstöße gegen gesetzlich vorgeschriebene Pausen für Spieler in Casinos von Star Entertainment auf.
Bally’s will spätestens bis zum 7. Oktober 2025 weitere 200 Millionen AUD überweisen
Die restlichen 200 Millionen AUD (ca. 120 Millionen Euro) will Bally’s zu einem späteren Zeitpunkt an Star Entertainment überweisen. Hierfür werde jedoch die Zustimmung der Aktionäre und der Behörden benötigt. Bally’s könne die Summe jedoch auch in zwei Teilen zu jeweils 100 Millionen AUD (ca. 60 Millionen Euro) überweisen, sofern bis zum 7. Oktober noch keine Genehmigung vorliege.
Insgesamt könnte Bally’s dann bis zu 56,7 % von Star übernehmen und somit mehr als die ursprünglich vereinbarten 50,1 %.
Bally’s plant Aktionärsversammlung zur Abstimmung über Zahlung an Star Entertainment
Bally’s plane zudem im Juli eine Aktionärsversammlung, um über die zweite Zahlung an Star Entertainment abstimmen zu lassen. Der Vorstand habe die Absicht, den Aktionären eine Zustimmung zur Zahlung zu empfehlen. Hierzu äußerte sich Bally’s Vorstandschef Soo Kim:
Diese Transaktion gibt Bally’s die Möglichkeit, The Star mit dem auszustatten, was es braucht, um wieder Australiens führende Spielstätte zu werden. Und sie erlaubt es den Aktionären von Star, an einer – davon sind wir überzeugt – besseren Zukunft teilzuhaben.– Soo Kim, Vorstandschef von Bally’s, iGB
Bally’s Präsident George Papanier ergänzte zudem, dass sich der Glücksspielkonzern freue, sein Wissen und seinen guten Ruf auf den australischen Markt zu bringen.
Star Entertainment hat mit dem Angebot von Bally’s somit die letzte Chance ergriffen, das Unternehmen zu retten und eine Insolvenz zu vermeiden.