Sportwetten-Anbieter als Trikotsponsor: Premier League Clubs stimmen über Verbot ab!

In England berichten Medien übereinstimmend davon, dass ein Großteil der Fußballvereine in der Premier League sich dafür ausgesprochen habe, keine Trikotwerbung mehr für Glücksspiel- und Sportwettenanbieter zu machen. Sofern die Abstimmung entsprechend ausfalle, könne dies das Aus für Buchmacher als Brustsponsoren bedeuten.

Das Stadion von Tottenham Hotspur während eines Ligaspiels

Die gut gefüllten Stadien der Premier League sind ein attraktiver Werbeplatz für Sponsoren (Symbolbild) © Tim Bechervaise/unsplash.com

Einschränkung oder komplettes Verbot?

Im The Mirror [Artikel auf Englisch] ist zu lesen, dass die Mehrheit der aktuellen Clubs der Premier League bei einer anstehenden Abstimmung für ein Verbot stimmen würde, das den Vereinen untersagt, auf der Brust des Trikots für Sportwettenanbieter zu werben.

Derzeit sei bei acht von 20 Clubs ein Buchmacher aktueller Hauptsponsor auf dem Trikot. Bei einigen Vereinen laufe eine Vereinbarung mit Sponsoren aus der Sportwettenbranche zum Ende der Saison aus.

Allerdings habe keines der Top-6-Teams derzeit einen Vertrag für Trikotwerbung auf der Brust mit einem Sportwettenanbieter abgeschlossen. Mit Manchester City gibt es aber mindestens einen Spitzenclub, der anderweitig eine Partnerschaft mit einem Sportwettenanbieter eingegangen ist.

Laut The Mirror seien die Vereine gewillt, auf diese Weise eine Kompromisslösung auf den Weg zu bringen, um zu verhindern, dass jegliches Engagement von Sportwettenanbietern in der Premier League gesetzlich unterbunden werde.

Wie dürfen Buchmacher in Deutschland im Sport werben?

Fans der Fußball-Bundesliga sind daran gewöhnt, Werbung für Buchmacher im Rahmen einer TV-Übertragung, auf Werbebanden oder Trikots zu sehen. Dies ist auch weiterhin erlaubt.

Allerdings gibt es inzwischen Einschränkungen, sodass beispielsweise keine Werbung mehr direkt vor und während der Übertragung von Sportereignissen geschaltet werden darf. Im Stadion ist auf Werbebanden oder auf Trikots zudem nur die Werbung mit der Dachmarke erlaubt. Ergänzende Slogans und Call-to-Action sind verboten.

Ein striktes Werbeverbot gilt für alle Glücksspielanbieter, die nicht in Deutschland lizenziert und damit illegale Anbieter in Deutschland sind.

Wann droht den Buchmachern in der Premier League wirklich das Aus?

Eine Abstimmung der Vereine solle laut The Mirror noch im März stattfinden. Eine finale Entscheidung werde allerdings erst im Juni gefällt, wenn die Sommerkonferenz der Premier League stattfinde.

Ohnehin sei davon auszugehen, dass den Vereinen eine dreijährige Übergangszeit eingeräumt werde. Auch ziele das Vorhaben der Clubs darauf ab, die Sportwettenanbieter weiterhin als Ärmelsponsor promoten zu dürfen.

In Wettbewerben der English Football League (EFL), welche die Ligen unterhalb der Premier League sowie den EFL-Cup organisiert, könne zudem zukünftig ein anderes Regelwerk gelten. Grund hierfür sei, dass die finanziellen Konsequenzen einer so gravierenden Einschränkung bei der Sponsorensuche, bei den unterklassigen Teams zu groß sein könne.

Es bleibt abzuwarten, wie die Entscheidung der Verantwortlichen der Premier League letztlich ausfallen wird. Bisher sind Sportwettenanbieter noch sehr präsent als Sponsoren im englischen Fußball.

Ähnliche Beiträge