Sperre für sieben belgische Tennisprofis: Sportwetten-Betrüger werden nach Jahren rechtskräftig für Spielmanipulationen bestraft

Die International Tennis Integrity Agency (ITIA) hat sieben belgische Tennisspieler wegen Spielmanipulationen gesperrt. Sie alle seien Teil des Syndikates von Grigor Sargsyan gewesen, der seit dem Jahr 2018 diverse Profi-Spieler dazu angestiftet habe, Spiele zu verschieben, um Sportwetten-Anbieter zu betrügen.

Offizielle ATP-Bälle liegen vor einem Tennisnetz

Sieben belgische Tennisprofis sind wegen Spielmanipulationen gesperrt worden. (Symbolbild) © Darko Nesic/unsplash.com

Sperren und Geldstrafen für unterklassige Spieler

Gemäß der offiziellen Pressemitteilung seien sieben belgische Tennisspieler von der ITIA aufgrund von Verstößen gegen die Anti-Korruptionsregeln [Artikel auf Englisch] mit unterschiedlichen Strafen bedacht worden.

Namentlich gehe es dabei um folgende Tennisprofis:

  • Arnaud Graisse
  • Arthur de Greef
  • Julien Dubail
  • Romain Barbosa
  • Maxime Authom
  • Omar Salman
  • Alec Witmeur

Alle betroffenen Spieler hätten inzwischen ihre Schuld eingeräumt. Die kürzeste Sperre erwarte Alec Witmeur, der nur bis zum 26. Dezember 2023 von sämtlichen Profiturnieren ausgeschlossen werde. Da Witmeur bereits seit Mai 2021 vorläufig gesperrt gewesen sei, habe er den Großteil seiner angesetzten Sperre bereits verbüßt.

Der bereits 33-jährige Arnaud Graisse wird dem Tennissport hingegen am längsten fernbleiben müssen. Wenn seine Strafe im Oktober 2028 ausläuft, wird er bereits 38 Jahre alt sein und würde damit zu den ältesten Spielern auf der Tour gehören, falls er nochmal einen neuen Anlauf wagen sollte.

Neben dem Ausschluss von der Profi-Tour seien auch diverse Geldstrafen im fünfstelligen Bereich verhängt worden. Bei einem erneuten Verstoß könnten die Strafen noch höher ausfallen.

Warum sind unterklassige Tennisprofis anfälliger für Spielmanipulationen?

Bei allen sieben gesperrten Profis handelt es sich um Spieler, die zu ihren Bestzeiten jenseits der Top 100 der Weltrangliste platziert waren. Es scheint unwahrscheinlich zu sein, dass sie allein über Preisgelder ihre Karriere finanzieren konnten.

Der Druck, der auf Tennisprofis lastet, ist enorm, sodass weniger erfolgreiche Spieler auch nach illegalen Möglichkeiten suchen könnten, um Einnahmen zu generieren.

Über die Manipulation von Spielen, um Gewinne aus Sportwetten zu erzielen, wurde in der Vergangenheit immer wieder medial berichtet. 2019 wurde das 181 Spieler umfassende Syndikat von Grigor Sargsyan aufgedeckt, das tausende Matches weltweit verschoben haben soll. Alle nun gesperrten belgischen Spieler sollen Teil dieses Netzwerks gewesen sein, dessen Drahtzieher eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren erhalten hat.

Die ITIA habe darüber hinaus erklärt, dass weitere Verfahren gegen Spieler im Zusammenhang mit dem Sargsyan-Netzwerk auch außerhalb Belgiens noch im Gange seien.

Dies verdeutlicht, dass die ITIA einen klaren Kurs zu verfolgen scheint, um Spielmanipulationen und Sportwetten-Betrug im Tennis weiter einzudämmen.

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