Schlag gegen illegales Glücksspiel in Österreich: 165 Einsatzkräfte der Polizei bei 19 Hausdurchsuchungen im Einsatz

Der Polizei in Österreich ist im Rahmen ihrer Operation IKARUS ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen. Wie jetzt vom österreichischen Innenministerium bekannt gegeben wurde, sind in Ober- und Niederösterreich am 6. März 2024 insgesamt 19 Hausdurchsuchungen durchgeführt worden. Bei den Glücksspiel-Razzien wurden Spielhallen, Firmenzentralen und Privatwohnungen durchsucht.

Luftaufnahme von Wien

In Österreich hat die Polizei Razzien gegen illegales Glücksspiel durchgeführt. ©Jacek Dylag/unsplash.com

Illegale Glücksspielanbieter in Österreich hinterziehen über 10 Millionen Euro an Steuern

Laut einem Artikel des Nachrichtenportals OTS haben Beamte der Polizei, Steuerfahndung und des Finanzamts bei ihren Kontrollen festgestellt, dass insgesamt 10 Millionen Euro an Steuern von den illegalen Glücksspielanbietern hinterzogen worden seien. Der Betrag setze sich aus fehlenden Zahlungen der Glücksspielabgaben und der Umsatzsteuer zusammen.

Weiterhin bestehe der Verdacht, dass der Sozialversicherung aufgrund von Schwarzarbeit mehrere hunderttausend Euro vorenthalten worden seien. Bei den Razzien seien zudem Computer, Firmenunterlagen, hohe Geldbeträge und Schließfächer sichergestellt worden. Zum Erfolg der Kontrollen an insgesamt 16 Einsatzorten äußerte sich Österreichs Finanzminister Magnus Brunner:

Die enge Vernetzung und gute Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Behörden ist Garant für die erfolgreiche Bekämpfung des illegalen Glücksspiels. Dieser Erfolg zeigt, dass die Hartnäckigkeit der Ermittlerinnen und Ermittler Früchte trägt. Illegales Glücksspiel kennt keinen Spielerschutz und kann Existenzen zerstören. Jeder aus dem Verkehr gezogene illegale Automat ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen das illegale Glücksspiel, den wir unvermindert fortsetzen werden. Ich danke allen beteiligten Einsatzkräften.Magnus Brunner, Finanzminister in Österreich, Bundesministerium Inneres

Razzien gegen illegales Glücksspiel in Deutschland und der Schweiz

In Deutschland sind in der jüngeren Vergangenheit vermehrt Razzien gegen illegales Glücksspiel durchgeführt worden. Bei einer Razzia in Frankfurt im Februar 2024 stellten rund 230 Beamte der Polizei und Steuerfahndung über 60 illegale Spielautomaten sicher und nahmen eine Person fest.

Ebenfalls im Februar 2024 kam es zu einer Razzia in einem illegalen Casino im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. Über 200 Beamte der Polizei trafen in der Lokalität auf rund 40 Personen, die an illegalen Spielautomaten spielten. Den Hinweis auf das illegale Casino erhielt die Polizei zuvor aus der Bevölkerung.

Auch in der Schweiz gibt es regelmäßig Razzien gegen illegale Glücksspielanbieter. In Bern führt die Kantonspolizei pro Jahr zwischen 30 und 40 Razzien gegen illegales Glücksspiel durch. Anfang Februar 2024 sind mehrere Tausend Franken Bargeld, Laptops und Spielautomaten, für deren Betrieb keine Lizenz vorlag, von den Beamten konfisziert worden.

In Griechenland weitere Glücksspiel-Razzien

Neben den Durchsuchungen in Österreich gab es auch in Athen, Griechenland, am 6. März 2024 eine Glücksspiel-Razzia. Verschiedene Lokalitäten wurden von den örtlichen Behörden durchsucht.

In Griechenland ist das legale Glücksspiel weiter auf dem Vormarsch. Unter anderem baut Hard Rock das größte Casino Europas auf dem Grundstück des ehemaligen Athener Flughafens. Weiterhin ist Griechenland als 19. Mitglied der Lotterie-Kooperation Eurojackpot beigetreten.

Durch regelmäßige Razzien wollen die Behörden dem illegalen Glücksspiel entgegenwirken. Dem Staat gehen zudem wichtige Einnahmen verloren, da die illegalen Anbieter keine Steuern und Glücksspielabgaben bezahlen. Weiterhin genießen Spieler beim illegalen Glücksspiel keinen Spielerschutz.

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