Über 200 Beamte im Einsatz: Razzia auf illegales Casino in Köln-Ehrenfeld

Die Kölner Polizei hat bei einer groß angelegten Razzia in der Nacht auf den 6. Januar ein illegales Casino im Stadtteil Ehrenfeld gestürmt. Vor Ort wurden große Summen Bargeld, Spieltische sowie Glücksspielautomaten sichergestellt. Der Razzia soll eine monatelange Überwachung des Gebäudes vorausgegangen sein.

Ein Roulette-Tisch mit mehreren Teilnehmern.

Die Behörden sollen das illegale Casino monatelang beobachtet haben (Symbolbild). © stux/pixabay.com

150.000 Euro und illegal aufgestellte Automaten beschlagnahmt

Die Polizei soll in der Nacht auf den 6. Januar um 2.30 Uhr in Köln-Ehrenfeld eine großangelegte Razzia durchgeführt haben. Die Beamten sollen ein Gewerbe- und Wohngebäude gestürmt haben, in dem sie ein illegales Casino vermutet hätten.

Vor Ort seien die 200 Beamten tatsächlich auf ein illegales Casino im Keller des Gebäudes gestoßen. Rund 40 Männer und Frauen sollen zum Zeitpunkt der Razzia vor Ort gewesen sein und ihr Glück an zahlreichen Spielautomaten und Spieltischen versucht haben.

Die Beamten sollen im Rahmen der Razzia umfangreiche Beschlagnahmungen durchgeführt haben. Es seien mehr als 150.000 Euro Bargeld sichergestellt worden. Zudem habe die Polizei auch Laptops, Handys und illegal aufgestellte Glücksspielautomaten beschlagnahmt.

Entscheidende Tipps kamen aus der Bevölkerung

Dem Einsatz sollen monatelange Ermittlungen vorausgegangen sein. Die Polizei habe Zeugenhinweise aus der Bevölkerung erhalten. Daraufhin sei eine Ermittlungsgruppe eingerichtet worden, die sich mehrere Monate mit dem Fall beschäftigt habe.

Auf Grundlage der zusammengetragenen Ermittlungsergebnisse soll ein richterlicher Beschluss ausgestellt worden sein. Die Ermittlungsgruppe habe daraufhin in Zusammenarbeit mit der Bereitschaftspolizei das Objekt gestürmt.

Sollte illegales Glücksspiel entkriminalisiert werden?

Einsätze wie dieser in Köln werden von den Behörden oft als erfolgreicher Schlag gegen illegales Glücksspiel gefeiert. Doch es gibt auch immer wieder Kritik an dem großen Personalaufwand für die Ermittlungen sowie an den durchgeführten Razzien, die mit enormen Kosten verbunden sind.

Der deutsche Justizminister Marco Buschmann (FDP) schlägt vor, unerlaubtes Glücksspiel aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Sollte sein Plan angenommen werden, wäre das illegale Glücksspiel keine Straftat mehr, sondern lediglich eine Ordnungswidrigkeit. Nach Buschmanns Auffassung könnten hohe Ordnungsstrafen dennoch vor illegalem Glücksspiel abschrecken.

Laut eigener Aussage des Politikers könnte die Entkriminalisierung einen weiteren Vorteil haben: Bislang sei auch die Teilnahme an illegalem Glücksspiel eine Straftat. Dies halte Spieler davon ab, illegale Glücksspielanbieter zu melden.

Polizei erwischt auch die Drahtzieher

Als die Polizei das Objekt durchsucht hat, sollen die Beamten dabei auch auf die Betreiber des illegalen Casinos gestoßen sein. Dabei soll es sich um sechs Hauptbeschuldigte im Alter zwischen 33 und 62 Jahren handeln.

“Ihnen wird unerlaubte Veranstaltung von Glücksspiel vorgeworfen, den anderen Beschuldigten die Beteiligung an illegalem Glücksspiel.”Carsten Rust, Polizeisprecher, Express

Sie seien noch vor Ort erkennungsdienstlich behandelt und vernommen worden. Die Beamten sollen Ermittlungsverfahren gegen die sechs Drahtzieher eingeleitet haben.

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