Schärferes Vorgehen gegen illegales Glücksspiel: Burkhard Blienert (SPD) fordert neue Maßnahmen

Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, hat sich bei einer Veranstaltung mit dem Titel Illegales Automatenspiel: Ohne Rücksicht auf Verluste für “scharfe Instrumente” gegen das illegale Glücksspiel ausgesprochen. Rund einhundert Personen aus der Wirtschaft, Forschung und Politik kamen bei dem Treffen zusammen und diskutierten über die Herausforderungen des legalen Glücksspiels.

Eine offizielle Aufnahme von Burkhard Blienert

Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) hat sich für neue Maßnahmen im Kampf gegen das illegale Glücksspiel ausgesprochen. © bundesdrogenbeauftragter.de / Thomas Ecke (Fotograf)

Viele konkrete Vorschläge gegen illegales Glücksspiel

Wie aus der offiziellen Pressemitteilung hervorgeht, habe Blienert habe das Glücksspiel in seiner Eingangsrede als “ernstes gesellschaftliches Problem” bezeichnet.

Neben mahnenden Worten habe Blienert auch konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, um das illegale Glücksspiel in Deutschland einzudämmen. So habe er dafür plädiert, neben der Whitelist mit lizenzierten Glücksspielanbietern auch ein Geräteregister aller legaler Spielautomaten einzuführen. Dies erleichtere es den Behörden, gegen illegal aufgestellte Automaten vorzugehen.

Ein weiteres Problem sehe der Politiker darin, dass den Spielern eine Strafe angedroht werde, wenn sie an illegalem Glücksspiel teilnähmen:

Wir müssen auch darüber nachdenken, wie wir Spielsüchtige entkriminalisieren. Einerseits, weil abhängige Menschen Hilfe anstatt Strafe brauchen und andererseits, weil sich viele Spielsüchtige erst trauen werden, illegales Glücksspiel anzuzeigen, wenn sie selbst straffrei bleiben. Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Quelle: offizielle Pressemitteilung

Zudem habe der Politiker kritisiert, dass die Kontrollen aktuell noch nicht effizient genug seien und der Ordnungsgeldrahmen aktualisiert werden solle. Mehr Kontrollen und härtere Strafen würden die Anbieter von illegalem Glücksspiel nach Meinung von Burkhard stärker unter Druck setzen.

Daten und Fakten zum illegalen Glücksspiel in Deutschland

In der offiziellen Pressemitteilung des Bundesdrogenbeauftragten wird die Lage des Glücksspiels in Deutschland anhand von Studienergebnissen dargestellt.

Daten zur Spielsucht: Aktuell seien 1,4 Millionen Menschen in Deutschland spielsüchtig und weitere 3 Millionen sollen zumindest ein riskantes Spielverhalten aufweisen, wie Studien ergeben hätten.

Illegale Glücksspielautomaten: Studien hätten gezeigt, dass jedes dritte Glücksspielgerät in Deutschland illegal oder manipuliert sei und fast die Hälfte der Umsätze auf solche Geräte entfalle.

Problematische Fun-Games: In manchen Kneipen würden sogenannte Fun-Games aufgestellt, bei denen die Auszahlung nicht an der Maschine erfolge, sondern in bar am Tresen. Sowohl steuer- als auch strafrechtlich seien diese Geräte kritisch.

Die jüngsten Forderungen sind nicht der erste Vorstoß von Burkhard Blienert in diesem Jahr. Vor einigen Monaten hat sich der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen für ein Verbot von Sportwetten bei der EM 2024 starkgemacht und erst kürzlich zeigte er Handlungsbedarf in Bezug auf das umstrittene maltesische Glücksspielgesetz (Bill No. 55) auf.

Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Impulse Blienerts von der Politik weiter verfolgt werden und wie schnell wirksame Gesetze und Maßnahmen auf den Weg gebracht werden können.

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