Studie in Dänemark belegt: Online Glücksspiel unter Minderjährigen ist weit verbreitet

Die dänische Glücksspielbehörde Spillemyndigheden hat ihre neue Studie Onlinespil i Danmark vorgestellt. Diese legt offen, dass viele junge Dänen trotz des Alterslimits von 18 Jahren am Online Glücksspiel teilnehmen. Die Studie hat auch die Teilnahme an illegalem Glücksspiel auf nicht-lizenzierten Seiten untersucht und höhere Boni als größten Anreiz identifiziert.

Aufnahme eines Kanals in Kopenhagen, Dänemark.

Werden auf die alarmierende Studie Maßnahmen der dänischen Glücksspielbehörde folgen (Symbolbild)? ©Jonny_Joka/pixabay.com

Jugendliche unter 18 Jahren spielen online

Die dänische Glücksspielbehörde hat am 16. Januar ihre neue Studie zum Thema Online Glücksspiel in Dänemark [Link auf Englisch] veröffentlicht. Diese habe ergeben, dass 32.000 Dänen im Alter von 15 bis 17 Jahren online an Glücksspiel teilnehmen, obwohl dies erst für Personen ab 18 Jahren erlaubt sei.

Insgesamt hätten 15 Prozent aller 15- bis 17-jährigen Dänen im letzten Jahr online gespielt. Eine weitere Studie der dänischen Glücksspielbehörde vom November 2023 sei zu demselben Ergebnis gekommen.

Für die aktuelle Umfrage hätten 30.070 Menschen einen Fragebogen erhalten. Die Behörde habe 7.637 Antworten erhalten. In Zusammenarbeit mit Statistics Denmark hätte die dänische Glücksspielbehörde einen Fragenkatalog mit 22 Fragen rund um das Glücksspielverhalten der Teilnehmer erstellt.

Ein Großteil der Dänen spielt bei lizenzierten Anbietern

Die Umfrage habe ergeben, dass ein Großteil aller Spieler in Dänemark lizenzierte Anbieter nutze. Der Anteil soll bei 96,2 Prozent liegen. Demnach hätten lediglich 3,8 Prozent aller Spieler im letzten Jahr auf nicht-lizenzierten Seiten an Glücksspiel teilgenommen.

Im Rahmen der Studie habe die dänische Glücksspielbehörde auch ermittelt, welche Glücksspielangebote bei nicht-lizenzierten Anbietern am beliebtesten seien. Dabei soll es sich vor allem um Online Casinos, Sportwetten und Skin Wetten auf virtuelle Gegenstände handeln. Mit den sogenannten Skins, die beispielsweise Farben oder Logos enthalten, können Video Gamer ihre Waffen oder ihr Aussehen verändern.

Wie geht die dänische Regierung gegen illegales Glücksspiel vor?

Die aktuelle Studie ist nicht die erste, die problematisches Glücksspiel in Dänemark offenlegt. Um gegen das illegale Glücksspiel vorzugehen, sperrt die dänische Glücksspielbehörde immer wieder Anbieter ohne dänische Lizenz. Allein im August 2023 wurden 49 illegale Online-Anbieter gesperrt, die ohne dänische Lizenz operierten. Seit 2012 seien insgesamt 276 illegale Anbieter blockiert worden.

Am 1. Oktober 2023 wurde darüber hinaus die Spieler-ID für stationäre Sportwetten eingeführt. Seither ist es nur mit einer solchen ID möglich, in stationären Wettbüros Wetten zu platzieren. Das soll den Spielerschutz erhöhen und Geldwäsche verhindern.

Illegales Glücksspiel verspricht höhere Boni

Etwa die Hälfte aller Spieler, die an illegalem Glücksspiel bei nicht-lizenzierten Anbietern teilgenommen haben, habe sich bewusst dafür entschieden. Die Gründe dafür seien höhere Boni und Gewinne. Die Teilnehmer hätten außerdem angegeben, dass auf diesen Seiten andere Spiele angeboten würden als bei legalen Glücksspielanbietern.

Die Spieler, die sich jedoch bewusst für das legale Glücksspiel entschieden hätten, hätten vor allem Kontrolle und Überwachung als Hauptgrund für ihre Entscheidung angegeben. Auch die Seriosität und die Glaubwürdigkeit seien bei lizenzierten Anbietern höher. Zuletzt sei auch die dänische Sprache ein Grund für legale Glücksspielanbieter.

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