National Gambling Support Network hilft über 28.000 Menschen in Großbritannien mit kostenloser Spielsucht-Beratung

Vor rund einem Jahr wurde das National Gambling Support Network (NGSN) in Großbritannien eingerichtet, um Glücksspielern mit potentiell problematischem Spielverhalten zu helfen. Auswertungen zeigen, dass tausende Personen die schnelle und kostenlose Hilfe in Anspruch genommen habe.

Ein Mann wird von einer Frau therapiert

Das NGSN hilft Menschen mit unterschiedlichen Therapieformen gegen Glücksspielsucht (Symbolbild). © Alex Green/pexels.com

Über 28.000 Interventionen und geringe Wartezeiten

Einer Untersuchung der britischen Spielerschutz-Organisation GambleAware zufolge, hätten über 28.000 Menschen in Großbritannien [Artikel auf Englisch] an Interventionen teilgenommen, die über das NGSN ermöglicht worden seien.

Es gebe die Möglichkeit, sich per Chat oder Telefon mit dem NGSN in Verbindung zu setzen. Direkte Hilfe in Form von bis zu 20-minütigen Gesprächen sei dabei die erste Stufe der Unterstützung, die von Monat zu Monat immer häufiger wahrgenommen werde.

Allerdings würden auch intensivere Maßnahmen bis hin zur stationären Behandlung angeboten. Hierfür habe die Wartezeit im Schnitt nur bei etwa 3,5 Tagen gelegen. Bei einigen dem NGSN angeschlossenen Organisationen sei Menschen sogar schon nach durchschnittlich 1,3 Tagen Hilfe zugewiesen worden.

GambleAware kämpft gegen die Stigmatisierung von Spielsucht

Die Verantwortlichen von GambleAware scheinen die Notwendigkeit darin zu sehen, Spielsüchtigen dabei zu helfen, nicht unter Stigmatisierung zu leiden. Hierfür habe GambleAware bereits im letzten Jahr eine Kampagne ins Leben gerufen. Laut einer Studie seien trotzdem noch zu wenige Menschen dazu bereit, offen über ihre Probleme im Zusammenhang mit Glücksspiel zu sprechen.

GambleAware verfolge das Ziel, den Bekanntheitsgrad der Hilfsangebote weiter zu erhöhen. Hierfür gebe es seit mittlerweile über einem Jahr ein Selbsteinschätzungs-Tool, das bereits von über 100.000 Menschen genutzt worden sei [Artikel auf Englisch].

Sinnhaftigkeit der Maßnahmen wird betont

Bereits im vergangenen Jahr habe GambleAware darauf verwiesen, dass Spielsucht-Therapien eine sehr hohe Erfolgsquote aufweisen würden. Auch der britische Glücksspielminister Stuart Andrew scheint davon überzeugt zu sein.

Die Möglichkeit, mit jemandem zu sprechen, wenn man Probleme mit dem Glücksspiel hat, ist ein wichtiges Instrument zur Eindämmung von Glücksspielschäden. Stuart Andrew, Glücksspielminister in Großbritannien, Quelle: GambleAware

Es wird sich zeigen, ob in Zukunft noch mehr Menschen die Hilfsangebote annehmen und welches Budget zur Verfügung steht, um diese Hilfe langfristig zu finanzieren. Die Pflichtabgabe britischer Glücksspielunternehmen an den National Health Service (NHS) könnte dabei helfen, auch wenn über die Allokation der Mittel noch diskutiert werde.

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