Nach grausamem Casino-Mord: Täter nach 29 Jahren in der Todeszelle in Tennessee verstorben
- Gerald Powers ermordete vor 29 Jahren eine junge Frau nach einem Casino-Gewinn
- Er wurde zum Tode verurteilt und befand sich 29 Jahre lang im Todestrakt
- Jetzt verstarb der Mörder im Gefängnis von Tennessee an Krebs

Powers verbrachte wegen des Casino-Mordes 29 Jahre im Todestrakt in einem Gefängnis in Nashville (Symbolbild). ©Jimmy Chan/pexels.com
Mord nach Casino-Gewinn von 5.000 USD
Der grausame Casino-Mord [Link auf Englisch] fand am 18. April 1996 im US-Bundesstaat Mississippi statt. Gerald Powers habe das Sam’s Town Casino in Tunica besucht. Dort habe er beobachtet, wie eine junge Frau, Shannon Sanderson, einen großen Geldbetrag gewonnen habe. Berichten zufolge habe sie rund 5.000 USD (ca. 4.393 EUR) beim Blackjack gewonnen.
Als sie das Casino verließ, soll Powers ihr mit seinem Wagen rund 40 Meilen (ca. 64 Kilometer) bis nach Memphis zu ihrem Haus gefolgt sein. Zahlreiche Augenzeugen berichteten später, einen lauten Streit vor dem Haus von Shannon Sanderson gehört zu haben.
Sie hätten beobachtet, wie ein Mann Sanderson auf den Rücksitz eines Chevrolet Berettas gezerrt habe. Anschließend sei der Wagen mit hoher Geschwindigkeit davongerast.
Wie die Behörden später ermittelten, habe Powers sein Opfer in ein verlassenes Haus gebracht. Dort habe er sie brutal erschossen und ihren Casino-Gewinn sowie ihren Schmuck gestohlen.
Shannon Sanderson soll zu diesem Zeitpunkt 25 Jahre alt und Mutter von drei kleinen Kindern gewesen sein.
Powers gab Casino-Gewinn als seinen eigenen aus
Nach der Tat sei Powers zu seiner Familie in Clarksdale, Mississippi, zurückgekehrt. Als er um halb zehn Uhr morgens ankam, habe er seiner Ehefrau berichtet, im Casino gewonnen zu haben.

Nach dem Mord habe Powers behauptet, selbst im Casino gewonnen zu haben (Symbolbild). ©englishlikeanative/pixabay.com
Sie sei jedoch skeptisch geworden, als sie ihren Ehemann dabei beobachtete, wie er sein Auto wusch und den Innenraum gründlich reinigte. Sie sei zunächst davon ausgegangen, dass ihr Mann eine Affäre habe. Nach mehreren Diskussionen habe er zugegeben, eine Frau ausgeraubt und ermordet zu haben.
Als seine Frau einen Bericht zum Mord von Shannon Sanderson in den Nachrichten sah, soll sie die Polizei informiert haben.
Täter zur Todesstrafe verurteilt
Gerald Powers wurde in einem Gerichtsprozess im Jahr 1999 wegen Mordes ersten Grades und schweren Raubes verurteilt. Er soll zuvor bereits wegen mehrerer Raubdelikte aufgefallen sein, bei denen er es stets auf Frauen abgesehen habe.
Deshalb wurde Powers zum Tode verurteilt. Im Jahr 2003 sei das Urteil in einem Revisionsverfahren erneut bestätigt worden. Seitdem habe er im Gefängnis von Tennessee im Todestrakt gesessen.
Im Jahr 2022 setzte der US-Bundesstaat Tennessee die Vollstreckung der Todesstrafe wegen Bedenken in Bezug auf das staatliche Protokoll für die Todesspritze aus. Dennoch sollen in diesem Jahr mindestens vier zum Tode verurteilte Männer [Link auf Englisch] in Tennessee hingerichtet werden.
Straftaten rund um Casino-Gewinne keine Seltenheit
Der Mord an Shannon Sanders ist bei weitem nicht die einzige Straftat, die in den vergangenen Jahren rund um Casino-Gewinne für Schlagzeilen gesorgt hat. Am 2. August 2024 soll ein Paar im Seminole Hard Rock Casino in Tampa, Florida, 3.000 USD (ca. 2.636 EUR) an einem Spielautomaten gewonnen haben.
Zwei Männer seien ihnen anschließend zu ihrem Haus gefolgt und hätten das Paar ausgeraubt. Sie sollen nicht nur den Casino-Gewinn, sondern auch die Portemonnaies und den Schmuck der Opfer gestohlen haben. Die Täter sollen dem Mann dreimal in die Beine geschossen und auch die Frau verletzt haben. Es soll eine Anklage wegen versuchten Mordes erhoben worden sein.
Auch Raubüberfälle auf Casinos sind keine Seltenheit. So wurde im Jahr 2010 beispielsweise das weltberühmte Bellagio Casino in Las Vegas überfallen. Der Täter, der als Biker Bandit bekannt ist, erbeutete 1,5 Millionen USD (ca. 1,32 Mio. EUR). Er wurde allerdings nur wenige Monate später festgenommen.
Täter an Krebs im Todestrakt verstorben
Obwohl Gerald Powers bereits vor über 25 Jahren zum Tode verurteilt war, wurde die Todesstrafe nicht vollstreckt. Stattdessen verbrachte Powers knapp 30 Jahre im Hochsicherheitsgefängnis Riverbend in Nashville im Todestrakt. Dort soll er am vergangenen Sonntag, den 13. April, fast auf den Tag genau 29 Jahre nach seiner Tat verstorben sein.
Laut seines Anwalts habe Powers unter Krebs im Endstadium gelitten. Die genaue Todesursache stehe noch nicht fest und werde zurzeit durch den Gerichtsmediziner ermittelt.