Londoner fordern Verbot von Glücksspielwerbung in öffentlichen Verkehrsmitteln

In London soll eine große Anzahl von Bürgern ein Verbot von Glücksspielwerbung in Bussen, Zügen und U-Bahnen fordern. Hierzu scheinen Londoner den Bürgermeister der Stadt, Sadiq Khan, zunehmend in die Pflicht nehmen. Khan hätte das Wahlversprechen gegeben, Werbung von Glücksspielanbietern, stärker einschränken zu wollen.

Die "Tube" in London, Londoner U-Bahn

Londoner Bürger setzen sich für Verbot von Glücksspielwerbung in öffentlichen Verkehrsmitteln ein. © TheOtherKev/pixabay.com

Verbot von Glücksspielwerbung in London zum Jugendschutz gefordert

Das Verbot von Glücksspielwerbung in öffentlichen Verkehrsmitteln in London soll laut einem Artikel des The Standard, in erster Linie dem Jugendschutz dienen. Aggressive Werbestrategien der Glücksspielanbieter würden dazu führen, Jugendliche stärker zum Glücksspiel zu verleiten. Bürgermeister Sadiq Khan würde zunehmend unter Druck geraten. Er sei seinen Versprechungen zur Eindämmung von Glücksspielwerbung bislang nicht ausreichend nachgekommen.

Khan habe im Wahlkampf 2021 darauf hingewiesen, dass sich Werbung von Glücksspielanbietern schädlich auf die Jugend auswirken könnte und Glücksspielprobleme Familien zerstören könnten.

“Angesichts der verheerenden Art und Weise, wie Spielsucht Leben und Familien zerstören kann, werde ich TfL anweisen, Pläne vorzulegen, um das Verbot auf schädliche Glücksspielwerbung im Netz auszuweiten.”Sadiq Khan, Bürgermeister von London, Financial Times

Glücksspielwerbung in Deutschland

Glücksspielwerbung ist auch in Deutschland ein viel diskutiertes Thema. Ein Großteil der Bevölkerung soll sich in einer repräsentativen Umfrage sogar für ein Verbot von Glücksspielwerbung in Deutschland ausgesprochen haben.

Glücksspielwerbung ist in Deutschland nicht grundsätzlich verboten. Werbung darf allerdings nur von Anbietern mit deutscher Lizenz geschaltet werden. Es ist zudem wichtig, dass die Werbespots ausschließlich einen informierenden Charakter haben und niemanden zur Teilnahme am Glücksspiel animieren.

Aufgrund des Jugendschutzes ist Glücksspielwerbung im TV in der Zeit zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr strikt verboten. Die Werbespots müssen zudem etliche Pflichthinweise erhalten. Hierzu gehören Hinweise auf Suchtrisiken sowie auf das Verbot der Teilnahme Minderjähriger und die Möglichkeit zur Inanspruchnahme von Hilfsangeboten.

Dies betrifft in Deutschland jedoch nur die Werbung für Online Casinos. Für Sportwetten-Werbung gibt es hingegen eine Sonderregelung. Wettanbieter dürfen ganztägig beworben werden. Lediglich bei Live-Übertragungen und unmittelbar vor Spielbeginn dürfen keine Werbeclips für Online-Sportwetten gezeigt werden.

Burkhard Blienert (Bundesdrogenbeauftragter) forderte erst kürzlich ein komplettes Werbeverbot für Online-Sportwetten während der EM 2024. Blienert ist der Meinung, dass Deutschland ein starkes Zeichen gegen Glücksspielwerbung im TV und Radio setzen müsse.

Unklare Definition von schädlichem Glücksspiel

Die Definition für schädliches Glücksspiel sei jedoch unklar. Hierüber hätte sich die zuständige Behörde in London frustriert gezeigt. Es sei dringend notwendig, schädliches Glücksspiel genau zu definieren, um die geeigneten Maßnahmen zur Bekämpfung einleiten zu können. Dies umfasse auch ein mögliches Werbeverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln.

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