Lizenzentzug für Tipster: Malta Gaming Authority setzt die Glücksspiellizenz wegen Insolvenz aus

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat der Tipster Ltd. mit Sitz auf Malta bereits vor einigen Wochen die Glücksspiellizenz in Deutschland entzogen. Jetzt hat auch die Malta Gaming Authority (MGA), die Glücksspielbehörde Maltas, die Lizenz von Tipster ausgesetzt. Grund hierfür sei, dass die Firma Insolvenz beantragt habe.

Fußballer im Comic-Stil und fliegende Eurozeichen, ein rotes Symbol stellt den Lizenzentzug dar

Tipster wurde sowohl die deutsche als jetzt auch die maltesische Glücksspiellizenz entzogen (Symbolbild) © geralt/pixabay.com und onlinecasinosdeutschland.com

MGA setzt die Tipster-Lizenz rechtskonform aus

Im Fachmagazin iGaming Business wird darüber berichtet, dass der Entzug der maltesischen Glücksspiellizenz von Tipster im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften erfolgt sei [Artikel auf Englisch].

Bisher sei zwar nur ein Insolvenzverfahren in Deutschland eingeleitet worden, doch die maltesische Glücksspielbehörde scheint eine Auflösung des gesamten Unternehmens für denkbar zu halten und habe deshalb die Entscheidung im Sinne des Spielerschutzes getroffen.

Die Aussetzung der Lizenz sei bereits zum 27. Juni 2023 in Kraft getreten. Allerdings müsse der Sportwettenanbieter seinen Kunden ermöglichen, sich in ihre Konten einzuloggen, um Auszahlungen ihres Guthabens vornehmen zu können. Derzeit ist die Website des Anbieters jedoch nicht erreichbar (Stand: 12.07.2023, 11:01).

Tipster Service GmbH vs. Tipster Ltd.

Wenn in den Medien von der Tipster-Gruppe die Rede ist, geht es um die Tipster Ltd., ein Unternehmen mit Sitz auf Malta. Die Tipster Service GmbH ist hingegen eine deutsche Firma, die bis zu ihrer Insolvenz das stationäre Geschäft der Franchisenehmer, die ein Wettbüro unter der Marke Tipster betreiben, betreut hat.

Nachdem zunächst die Tipster Service GmbH in Deutschland Insolvenz anmelden musste, folgte kurze Zeit später auch der Insolvenzantrag der Tipster Ltd. in Deutschland.

Zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen noch im Besitz der deutschen und maltesischen Glücksspiellizenz. Erstere wurde kurze Zeit später entzogen und letztere ist nun ebenfalls ausgesetzt worden.

Ist eine Sanierung von Tipster noch möglich?

Anfang Juni hatte Dr. Jörg Gollnick, der Insolvenzverwalter der Tipster Service GmbH und der Tipster Ltd., noch optimistisch erklärt, dass die Sanierung der gesamten Gruppe bevorstehe:

Mit dem Insolvenzantrag für die Tipster Ltd. in Deutschland sind die Weichen zur Sanierung der gesamten Tipster-Unternehmensgruppe gestellt. Die Gruppe ist sehr werthaltig: Allein der Jahresumsatz der Tipster Ltd. lag zuletzt bei mehr als 250 Millionen Euro. […] Wir haben einen strukturierten Investorenprozess aufgesetzt, um mit Hilfe eines starken Partners den Geschäftsbetrieb […] langfristig zu sichern. Dr. Jörg Gollnick, Insolvenzverwalter der Tipster Service GmbH, Quelle: Presseportal.de

Im Bericht von iGaming Business wird bereits darauf hingewiesen, dass Dr. Gollnick betont habe, dass der Wert des Sportwettengeschäftes bei den Umstrukturierungsmaßnahmen eine große Rolle spiele. Mit dem Wegfall des Sportwetten-Angebotes, scheint eine Rettung des Anbieters sehr unwahrscheinlich zu werden. Ob der von Dr. Gollnick erwähnte Partner noch eine Rolle spielen könnte, ist rein spekulativ.

Tipster habe aber noch die Möglichkeit, gegen die Aussetzung der maltesischen Glücksspiellizenz Einspruch zu erheben. Sollte das Urteil dennoch weiter Bestand haben, könnte dies das endgültige Aus für den Sportwettenanbieter bedeuten.

Ähnliche Beiträge