Kann Marokko Weltmeister werden?

Die FIFA Fußballweltmeisterschaft geht in die heiße Phase und nur noch wenige Mannschaften haben die Chance, den Titel in Katar zu holen. Marokko ist das Überraschungsteam des Turniers. Doch haben die Löwen vom Atlas auch das Potenzial ins Finale zu kommen und am Ende sogar den Weltmeistertitel zu holen?

Die Flagge von Marokko.

Hat Marokko die Chance, Weltmeister zu werden? ©joronoPixabay

Die Favoriten stehen fest

Schon vor dem Beginn der Weltmeisterschaft in Katar standen die Favoriten auf den Titel der 22. Auflage des Turniers fest. Vor allem der amtierende Weltmeister Frankreich wurde von den Buchmachern mit den niedrigsten Quoten als potenzieller Titelverteidiger gehandelt. Nach der Gruppenphase war Brasilien der heiße Favorit. Doch auch die Selecao ist mittlerweile aus dem Turnier ausgeschieden. Marokko hingegen kämpfte sich eindrucksvoll bis ins Halbfinale und trifft dort nun auf Frankreich.

Marokko schläft Spanien im Elfer-Krimi

Die marokkanische Fußballnationalmannschaft startete in der Gruppe F gegen Kroatien, Belgien und Kanada in das Turnier in dem arabischen Emirat. Mit sieben Punkten gingen die Löwen vom Atlas ungeschlagen als Gruppensieger hervor. Trotz dieser starken Leistungen sah man die Mannschaft von Nationaltrainer Walid Regragui im Achtelfinale gegen Spanien nur in der Außenseiterrolle. Trotz allem konnten die Marokkaner in einem nervenzerreißenden Elfmeterschießen die Spanier aus dem Turnier werfen. Zum Held avancierte Keeper Bono, der keinen der gegnerischen Elfmeter durchließ.

Auch Portugal ist chancenlos

Im Viertelfinale traf Marokko dann auf die Auswahl Portugals und Superstar Cristiano Ronaldo. Trotz einer Roten Karte gelang es den Löwen vom Atlas, die 1:0-Führrung bis zum Ende zu halten. Mit diesem Sieg gelang dem Team eine Sensation, denn zum ersten Mal in der Geschichte der Weltmeisterschaft hat eine afrikanische Mannschaft das Halbfinale erreicht. Mittelstürmer Youssef En-Nesyri, der normalerweise beim FC Sevilla unter Vertrag steht, sorgte in der 42. Minute für den Siegtreffer seines Teams.

“Wir haben Geschichte für Afrika geschrieben. Afrika ist auf der Landkarte des Fußballs.”Walid Regragui, Nationaltrainer, Marokko, Statement im Rahmen einer Pressekonferenz

Marokko schreibt Geschichte

Mit dem Einzug in das Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft sorgte die marokkanische Nationalmannschaft für Freudentaumel in der Heimat. Sogar auf dem TV-Bildschirm waren die Emotionen der Spieler und ihrer Betreuer spürbar. Trainer Walid Regragui verglich seine Mannschaft nach dem Sieg über Portugal im Rahmen einer Pressekonferenz sogar mit Boxlegende Rocky. Marokko setzt aber nicht zum ersten Mal Maßstäbe im afrikanischen Fußball, denn 1970 waren sie das erste afrikanische Team, das bei einem Turnier punktete. 1996 erreichten die Löwen vom Atlas als erstes afrikanisches Team die K.O.-Phase.

Unterstützung aus Afrika

Im Halbfinale trifft Marokko nun also ausgerechnet auf den amtierenden Weltmeister Frankreich. Es dürfte niemanden verwundern, dass die Equipe Tricolor als Favorit auf den Finaleinzug gehandelt wird. Die Wettanbieter sind überzeugt, dass die Löwen vom Atlas am Titelverteidiger scheitern werden. Andere sind überzeugt, dass alles möglich ist. Mahamat Idriss Deby, der Präsident des Tschad, twitterte sogar, dass er an einen Titelgewinn Marokkos glauben würde. Weitere afrikanische Länder bekundeten ihre Unterstützung.

Frankreich will die Titelverteidigung

Natürlich wird es nicht leicht für Marokko gegen Frankreich zu bestehen. Immerhin ist der Kader der Equipe Tricolor mit Superstars gespickt. Torwart Bono wird gegen Angreifer wie Kylian Mbappé wieder auf 100 Prozent sein müssen. Frankreich gab sich bislang ebenfalls keine Blöße. Die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps setzte sich in der Gruppe D gegen Australien, Tunesien und Dänemark durch. Im Achtelfinale trafen die Franzosen auf Polen und gewann 3:1. Im Viertelfinale warf die Mannschaft England mit einem 2:1-Sieg aus dem Turnier.

Entscheidung am Mittwoch

Sollte es Marokko gelingen, ins Finale einzuziehen, wäre das eine Sensation. Dort würden die Löwen vom Atlas entweder auf Argentinien oder Kroatien treffen. Diese beiden Mannschaften stehen sich nämlich im zweiten Halbfinale gegenüber. Die Entscheidung, ob das Fußball-Märchen für Marokko weitergeht oder nicht, fällt am Mittwoch, dem 14. Dezember, um 20:00 Uhr deutscher Zeit im in al-Chaur im al-Bayt-Stadion.

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