Irland – Spielsuchtgefahr bei Männern um ein 5-faches erhöht

Das Thema Glücksspiel-Sucht ist keines, welches von den Regierungen weltweit auf die leichte Schulter genommen wird. Vielmehr gerät das Glücksspiel selbst immer mehr in den Vordergrund, denn derzeit befassen sich die meisten Regierungen eben mit jenem Thema. Meist geht es um Glücksspiel-Regularien, die bestenfalls zum Schutz der Spieler angepasst werden sollte. Länder wie Großbritannien diskutieren derzeit umfangreich darüber, wie sie die Problemspieler vor einer Suchterkrankung schützen können. In Irland wurde nun eine Studie veröffentlich, die mehr Licht in die Sache bringen soll.

Verschiedene Glücksspiel-Automaten als Symbol für die häufige Casino-Besuche.

Es bleibt spannend abzuwarten, inwiefern die neue Erkenntnis hilfreich gegen die Suchtprävention genutzt werden kann. ©Carl Raw/UNSPLASH

Das Glücksspiel-Verhalten der irischen Bevölkerung

Das Thema Glücksspiel und Spielsucht ist derzeit allgegenwärtig. Erst kürzlich hatten wir darüber berichtet, dass die britische Regierung sich intensive Gedanken über die Einführung einer Bonitätsprüfung für Problemspieler macht. In Irland war es nun an der Zeit, eine erneute Volksbefragung zum Glücksspiel-Verhalten der Bürger zu machen. In dieser Woche veröffentlichte das Health Research Board der Republik Irland seine Studiendaten. Hierbei sollte sich schnell herauskristallisieren, dass Männer deutlich häufiger von ein Spielsucht betroffen sind als Frauen.

Insgesamt wurden 5.762 Personen ab einem Alter von 15 Jahren befragt. Mit 49% gab knapp die Hälfte der Befragten an, in den vergangenen 12 Monaten Glücksspiel ausgeübt zu haben. Den größten Anteil weisen hierbei die Lotterie und Rubbellose aus, welche knapp 40% des Glücksspiels ausmachen. Zudem gab etwa jeder 10. an, eine Wette in einem Wettbüro platziert zu haben. Letzten Endes hat sich schnell herauskristallisiert, dann insbesondere jüngere Männer deutlich häufiger von einer Erkrankung im Zusammenhang mit dem Glücksspiel betroffen sind. Insbesondere die Männer im alter zwischen 25 und 34 Jahren. Aus diesem Grund stellt die Umfrage für Irland ein großes Problem dar, denn schätzungsweise könnten ca. 135.000 Einwohner mehr oder weniger von einer Spielsucht betroffen sein.

Korrelation zwischen Spielsucht und Alkoholkonsum klar erkennbar

Wieso insbesondere die jungen Männer zwischen 25 und 34 Jahren besonders betroffen sind, kann selbstverständlich nicht genau bestimmt werden. In den meisten Fällen allerdings ist das problematische Glücksspielverhalten auf den Alkohol-, Drogen-, oder auch Tabakkonsum zurückzuführen. Gleich 13% der Menschen, die ein Drogen- oder Alkoholproblem aufweisen, haben auch mit den Folgen einer Glücksspiel-Sucht zu kämpfen. Von den Befragten ohne Alkoholproblem gaben lediglich 2% an, von problematischem Spielverhalten betroffen zu sein.

Allerdings scheint es nicht nur eine Korrelation mit dem Drogen- oder Alkoholkonsum zu geben, denn vielmehr scheinen auch soziale Faktoren eine gewichtige Rolle zu spielen. Die Studienergebnisse zeigen eindeutig auf, dass ein klarer Zusammenhang zwischen Spielsucht und Arbeitslosigkeit nachgewiesen werden kann. Gleiches gilt für ein Leben in einer sozial benachteiligten Region. Demnach dürfen künftig nicht nur die psychologischen Faktoren bei der Bekämpfung der Glücksspielprobleme berücksichtigt, sondern vielmehr muss der Fokus auch auf soziale Faktoren gelegt werden. Aus diesem Grund sollte insbesondere der Zugang zum Glücksspiel bei Problemregionen deutlich reguliert werden, während eine Überprüfung von Risikopersonen ebenfalls in Betracht gezogen werden sollte.

Nichtsdestotrotz kann in Irland von einer Verbesserung gesprochen werden, da die Umfrage aus dem Jahr 2014/15 noch aufzeigte, dass 65% statt 49% am Glücksspiel teilnahmen. Dennoch darf das Ganze auch nicht unterschätzt werden. Nun ist ein besseres Verständnis über die Entstehung der Problemspieler in Irland vorhanden, weshalb speziell dort angesetzt werden muss. Hierbei könnten spezielle Aufklärungs- und Behandlungsangebote bereits eine Menge Gutes leisten.

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