Irland – Ab sofort keine Kreditkartenzahlung bei William Hill

In den meisten Ländern Europas gilt das Glücksspiel derzeit als viel diskutiertes Thema. Insbesondere der Schutz der Problemspieler vor einer Glücksspiel-Sucht und der Kampf gegen den Glücksspiel-Schwarzmarkt. Immer mehr illegale Spielautomaten und Casinos sind im Kommen, welche den Spielerschutz vollständig vernachlässigen. Aus diesem Grund arbeiten die Behörden und Regierungen der meisten Länder an einer guten und ausgewogenen Glücksspiel-Regelung. Insbesondere was das Online-Glücksspiel angeht, gilt die Kreditkartenzahlung als großes Problem. Hierfür wollen die Iren eine schnelle Lösung finden.

Chips und Würfel als Symbol für das Glücksspiel.

Es bleibt spannend abzuwarten, wann auch die Iren Anpassungen ihrer GLücksspiel-Gesetze vornehmen werden. ©Heather Gill/UNSPLASH

William Hill – keine Einzahlung per Kreditkarte mehr möglich

Erst gestern hatten wir die Ergebnisse einer in Irland durchgeführten Studie zum Thema Spielsucht in der Bevölkerung vorgestellt. Die Ergebnisse hierbei sind eindeutig und zeigen, dass Männer 5-mal wahrscheinlicher an einer Spielsucht erkranken als Frauen. Insbesondere junge Männer zwischen 25 und 34 Jahren. Als schwerwiegende Faktoren hierbei gelten der Konsum von Alkohol, Drogen und Tabak, während auch ein Leben in sozial benachteiligten Regionen ein derartiges Verhalten fördert. Eben jene Menschen benötigen Hilfe und sollten sich keinesfalls verschulden.

Aus genau diesem Grund forderte der irische Sportwetten-Verband Irish Bookmakers Association (IBA) seine Mitglieder im vergangenen August dazu auf, auf die Kreditkartenzahlung als Zahlungsoption zu verzichten. Nachdem Sportwetten-Anbieter wie Bet365, Entain, Betway und Flutter Entertainment der Forderung der Regierung bereits nachkamen, zog nun auch William Hill nach. Die Kreditkartenzahlung gilt als die einfachste Methode für einen Problemspieler, sich selbst hoch zu verschulden. Folge dessen handelt es sich hierbei auch nur um eine Aufforderung seitens der IBA und nicht von einem Verbot der Kreditkartenzahlung.

Kreditkartenzahlung indirekt dennoch möglich

Nichtsdestotrotz kann die Kreditkartenzahlung, bzw. die Nutzung der Kreditkarte für das Online-Glücksspiel nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Vielmehr bieten die meisten Online-Casinos Zahlung durch E-Wallets an, wo problemlos eine Kreditkarte hinterlegt werden kann. Letzten Endes nutzt der Glücksspieler als Einzahlungsmethode bei den Online-Casinos Google Pay, Apple Pay oder Revolut, worüber das Geld letzten Endes von der Kreditkarte abgezogen worden ist.

Außerdem wird das Ganze mit Sicherheit einige Glücksspieler zu illegalen Online-Casinos locken, wo sie selbst direkt mit ihrer Kreditkarte zahlen können. Nichtsdestotrotz ist es gesetzlich nach wie vor erlaubt, Glücksspielangebote mit der Kreditkarte zu bezahlen. Aus diesem Grund pochen sämtliche Politiker und Spielerschützer in Irland auf eine Neuauflage der Glücksspielgesetze. Dort solle die Einzahlungsmethode per Kreditkarte auf jeden Fall gestrichen werden, um mögliche psychische Glücksspiel-Erkrankungen zu verhindern. Hierbei gilt Großbritannien als Vorbild und Vorreiter, denn dort ist die Kreditkartenzahlung von Glücksspiel bereits seit April 2020 verboten.

Änderung des Glücksspiel-Gesetzes in Irland

Bis es in Irland zu einer Änderung des Glücksspiel-Gesetzes kommt, wird aller Voraussicht nach noch einige Zeit verstreichen. Derzeit ist frühstens Ende 2022 mit Veränderung der Regularien zu rechnen, da das EU-Land seine Glücksspielbehörde erst noch gründen muss. Diese soll anschließend große Teile der Zuständigkeit und Verantwortung in Sachen Glücksspiel übernehmen. Aus diesem Grund ist eher im kommenden Jahr mit dem neuen Glücksspiel-Gesetz in Irland zu rechnen.

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