Investment Betrug – Senioren-Duo mit Glücksspielsucht

In den vergangenen Tagen und Wochen haben wir immer wieder über Betrugsfälle und Glücksspielbetrug in verschiedensten Ländern berichtet. In der heutigen Geschichte geht um ein betrügerisches Senioren-Duo aus Augsburg, welches in der Vergangenheit bereits mehrfach straffällig wurde. Nach mehreren Haftstrafen hatten die beiden 65-jährigen ihre Lektion noch immer nicht genug, weshalb sie sich Investments erschlichen, um ihrer eigenen Spielsucht nachzukommen. Mittlerweile zeigen die beiden zwar Reue, doch dies muss nicht zwingend von Bedeutung sein.

Alter Mann mit Lupe als Symbol für die Untersuchung des Betrugsfalls.

Es bleibt spannend abzuwarten, ob das betrügerische Duo erneut Rückfällig wird, wie es bereits mehrfach der Fall war. ©mari lezhava/UNSPLASH

Investment-Betrug, um Lotterien und Sportwetten zu finanzieren

Immer wieder ist es der Fall, dass Menschen zu irgendwelchen Betrugsmaschen greifen, um an das schnelle Geld zu kommen. In vielen Fällen handelt es sich um irgendwelche Kurzschluss-Reaktionen, welche von Erfolg gekrönt sind und oftmals zu Wiederholungstaten führen. Solange die Betrugsmasche funktioniert, solange wird sie auch genutzt, bis der Schwindel letzten Endes auffliegt.

Für ein Senioren-Duo aus Augsburg scheinen Affekthandlungen und Kurzschluss-Reaktionen allerdings nichts zu bedeuten, denn die beiden 65-jährigen mussten sich bereits zum 3. Mal wegen Betrugs im großen Stil vor Gericht verantworten. Hierbei sprechen wir nicht von irgendwelchen kleinen Betrügereien, sondern vielmehr von Finanzierung- und Investmentbetrug. Das Ganze begann bereits Ender der 80er Jahre, als die beiden Dato nur eine Gemeinsamkeit hatten, ihre Spielsucht. Dies sollte sich allerdings schnell ändern, denn gemeinsam begingen sie mehrere Betrugsdelikte, um ihre Glücksspielsucht zu finanzieren.

Bereits die 3. Haftstrafe für das Verbrecher-Duo

Aus ihren vergangenen Taten scheinen die beiden 65-jährigen nur wenig gelernt zu haben. Nachdem sie Ende der 80er mit ihren Betrügereien begonnen, wurden sie erstmals 1993 zu 5 respektive 6 Jahren Haft verurteilt. Damals hatten sie Menschen aus ihrem Umfeld betrogen und alles in allem um über 800.000 D-Mark erleichtert. Das Geld wurde letzten Endes im Casino beim Roulette verzockt.

Die Gefängnisstrafe schien das Betrugs-Duo nur mäßig zu bremsen, denn bereits im Jahr 2001 folgte die nächste Verurteilung. In diesem Fall gab es 7 Jahre und 9 Monate, bzw. 6 Jahre und 9 Monate. Innerhalb von kürzester Zeit nach Entlassung aus dem Gefängnis zogen die beiden 65-jährigen ihr neues Betrugs-Business auf, welches schnell Früchte tragen sollte. Mit horrenden Renditeversprechen kam es letzten Endes auf einen Schaden von über 3 Millionen D-Mark, was das Senioren-Duo bei über 1000 Casino-Besuchen verprasste. Die meisten Besuche fanden allem Anschein nach in Tschechien statt.

Nun wurden die Senioren erneut wegen Betrugs zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die beiden Angeklagten wurden zu 30 respektive 33 Monaten Haft verurteilt. Grund für die Verurteilung war ein erneuten Investment-Betrug, bei dem die beiden Senioren ihre insgesamt 7 Opfer mit horrenden Renditeversprechen lockten. Insgesamt wurden die Opfer um satte 200.000 Euro gebracht, was letzten Endes in das staatliche Glücksspiel-Angebot floss. Ursprünglich hatte das Senioren-Duo versprochen, die Gelder in Solarprojekte in der Schweiz zu investieren, um das eigene Geld zu vervielfachen. Letzten Endes haben sie alles in die Lotterie und in Oddset-Wetten gesteckt, da sie beide auf den ganz großen Gewinn gehofft hatten. Allerdings konnten sie aus den 200.000 Euro Einsatz nur 92.000 Euro gewinnen. Die gesamte Summe wurde letzten Endes 2019 komplett aufgebraucht, sodass sie teils kein Geld mehr für Lebensmittel hatten.

Aufrichtige Reue oder einfach nur Verzweiflung?

Letzten Endes sollte es doch noch zur Reue kommen, da einer der Angeklagten seine Tat gegenüber den Opfern gestand und das Ganze zur Selbstanzeige bei der Polizei brachte. Vor Gericht gab er sogar an, finanziell in eine derartige Notlage geraten zu sein, dass er sich nicht einmal mehr Lebensmittel hätte leisten können. Die beiden Männer hätten sich seither stark verändert und befinden sich nun auf einem besseren Weg. Sie haben entsprechende Therapie-Angebote angenommen und dieses auch durchgezogen, weshalb sie mittlerweile ihr Leben erneut im Griff hätten. Nun wollen sie Besserung leisten, indem die verursachten finanziellen Schäden Stück für Stück in kleinen Raten abbezahlt werden sollen.

Ein milderes Urteil war für die Richter aufgrund der beiden vorausgegangenen Haftstrafen allerdings nicht möglich. Des Weiteren muss nun zudem abgewartet werden, ob die Geschichte des Betrüger-Duos doch noch zu einem Happy-End kam, oder ob sie erneut ihrer Spielsucht unterliegen und Betrügereien begehen werden.

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