Hohe Strafe für MrQ: Die UK Gambling Commission fordert fast 700.000 GBP von britischem Online Casino

Die UK Gambling Commission (UKGC), die Glücksspielbehörde Großbritanniens, hat dem Glücksspiel-Unternehmen Lindar Media eine Geldstrafe in Höhe von 690.974 GBP (ca. 798.282 Euro) auferlegt. Der Vorwurf lautet, dass das Unternehmen mit seinem Online Casino MrQ gegen die Richtlinien zur Bekämpfung der Geldwäsche verstoßen und verantwortungsvolles Glücksspiel in zu geringem Maße gefördert habe.

Die Flagge Großbritanniens

Die britische UK Gambling Commission hat das Online Casino MrQ wegen zahlreicher Verstöße zu einer Strafe von rund 700.000 GBP verpflichtet. (Symbolbild) © Aleks Marinkovic/unsplash.com

UKGC deckt diverse Mängel bei MrQ auf

Gemäß einem Bericht im Fachmagazin iGaming Business habe die UKGC bereits im September 2022 mit einer regulatorischen Überprüfung des Online Casinos MrQ [Artikel auf Englisch] von Lindar Media begonnen.

Schon im Juni 2022 habe der Leiter für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften bei Lindar Media sein Amt niedergelegt und dennoch habe die Firma die UKGC nicht informiert, was einen Verstoß gegen die Lizenzbedingungen darstelle. Bei einem wichtigen Ereignis dieser Art müsse eine Benachrichtigung innerhalb von fünf Tagen erfolgen.

Darüber hinaus sei Lindar Media in vielen weiteren Punkten von der UKGC kritisiert worden:

  • Verstöße gegen Anti-Geldwäsche-Maßnahmen: Es sei zu einfach gewesen, bei MrQ fünfstellige Geldsummen einzuzahlen, ohne dass diese Einzahlungen hinterfragt worden seien.
  • Mängel bei der sozialen Verantwortung: Der Betreiber habe es versäumt, Problemspieler zu identifizieren, bei denen das Risiko bestanden habe, durch Glücksspiele geschädigt zu werden. Unverhältnismäßige Ausgaben im Verhältnis zu den persönlichen Umständen seien erst dann verfolgt worden, wenn große Geldbeträge verloren worden seien.
  • Unpassende Werbung: Für MrQ habe Lindar Media Werbespots mit bekannten Comic-Figuren, wie z.B. Spiderman, produzieren lassen. Dies sei von der UKGC heftig kritisiert worden, weil es die Aufmerksamkeit von Kindern auf sich ziehen könnte.

Savvas Fellas, der CEO von Lindar Media, habe sich einsichtig gezeigt und die Versäumnisse des Unternehmens nicht abgestritten. Zudem habe er bekräftigt, dass sich die Firma in einer Phase des Umbruchs befinde:

Wir haben skalierbare Prozesse implementiert, die für Konsistenz sorgen, während wir wachsen, und technologiegesteuerte Modelle entwickelt, die die Einhaltung von Vorschriften und die Versprechen an unsere Spieler in Bezug auf sicheres Glücksspiel unterstützen.Savvas Fellas, CEO von Lindar Media, Quelle: iGaming Business

Es wird sich zeigen, ob Lindar Media die Warnung seitens der UKGC verstanden hat und die laut Savvas Fellas bereits implementierten Verbesserungen die Anforderungen erfüllen können.

UKGC setzt harten Kurs fort

Die UKGC hat in diesem Jahr schon mehrere Strafen verhängt und scheint damit ein klares Statement zu setzen, dass Kontrollen stattfinden und ernsthafte Konsequenzen haben könnten.

Der britische Glücksspiel-Anbieter SkillOnNet hat für ähnliche Vorwürfe, wie im Fall von MrQ, ein Bußgeld von knapp über 300.000 GBP zahlen müssen.

Deutlich höhere Strafgelder mussten in diesem Jahr bereits die Kindred-Group (ca. 7,1 Millionen GBP) und William Hill (ca. 19,2 Millionen GBP) entrichten.

Im Falle von William Hill fiel die bisherige Rekordstrafe der UKGC unter anderem deshalb so hoch aus, weil das Unternehmen mehrere Glücksspiel-Plattformen und auch ein Netzwerk aus über 1000 Wettbüros in Großbritannien betreibt. Inzwischen ist das Unternehmen von der 888 Holdings akquiriert worden.

Lindar Media habe sich laut UKGC kooperativ gezeigt und sich bereiterklärt, die Mängel zu beseitigen. Auch sei angekündigt worden, das Bußgeld werde schnell überweisen. Der gesamte Geldbetrag werde Angaben der UKGC zufolge sozialen Projekten zugutekommen.

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