Glücksspiel und Minderjährige: Australien reglementiert Lootboxen und Social Gambling

Die australische Politik unternimmt durch eine Gesetzesreform künftig einen Schritt, um Minderjährige vor indirektem Glücksspiel zu schützen. Im Visier sollen zum Beispiel sogenannte Lootboxen stehen. Durch diesen Gesetzesentwurf sollen Minderjährige auch besser vor den Gefahren der Social Casino Games innerhalb von Videospielen geschützt werden.

Junge spielt an Playstation

Glücksspiel gibt es indirekt auch in Videospielen. Die australische Regierung will Minderjährige künftig mit einer Gesetzesreform davor schützen. © N-region /pixabay.com

Altersbeschränkungen sollen Glücksspiel rund um Lootboxen eindämmen

In Australien hat die Politik grünes Licht für eine neue Gesetzesreform gegeben. Demnach sollen ab September 2024 Spiele, die sogenanntes simuliertes Glücksspiel beinhalten, an Altersbeschränkungen gebunden sein. Von diesem Zeitraum an sollen Spiele, die zum Beispiel Social Casino Games anbieten, nicht mehr an Personen unter 18 Jahren verkauft werden dürfen. Diese Spiele würden künftig in die Kategorie R18+ fallen.

Ein wenig lockerer soll die Regelung in Sachen Lootboxen ausfallen. Spiele, in denen In-Game-Käufe von Lootboxen möglich seien, sollen als Kategorie M gekennzeichnet werden. Spiele dieser Kategorie würden für Jugendliche ab 15 Jahren empfohlen. Hierbei soll es sich lediglich um eine Empfehlung handeln, nicht um eine rechtliche Vorgabe. Die neuen Regeln sollen nur für Spiele inkrafttreten, die ab September 2024 veröffentlicht werden. Ältere Titel seien nicht betroffen.

Die neue Gesetzesreform in Australien zum Schutz Minderjähriger vor den Folgen des Glücksspiels nimmt vor allem In-Game-Käufe, zum Beispiel die sogenannten Lootboxen ins Visier. Der Begriff ist ein Zusammenschluss der Wörter “loot” (Beute) und “Box” (Kiste).

Diese Lootboxen kommen vor allem in Computerspielen zum Einsatz und müssen von den Spielern erworben werden. Dies können sie entweder durch das Erreichen bestimmter Levels oder durch den Kauf mit Echtgeld realisieren. Zu den bekanntesten Lootboxen zählen die sogenannten FIFA-Packs.

Lootboxen stehen schon länger in der Kritik und werden inzwischen oft als Glücksspiel bewertet. So wurden die bereits angesprochenen FIFA-Packs etwa in Österreich verboten, da sie gemäß der dortigen Gesetzgebung als illegales Glücksspiel eingestuft wurden.

“Die Regierung ist entschlossen, gefährdete Australier vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen – darunter Kinder, die durch Videospiele dem Glücksspiel ausgesetzt sein könnten.”Michelle Rowland, Ministerin für Kommunikation, Kotaku.com.au

Australien eine der Glücksspiel-Hochburgen

Australien gilt als eines der Länder, in denen am meisten gezockt wird. Dazu sollen nicht nur die klassischen Automaten (in Australien Pokies genannt”), sondern auch Pferdewetten gehören, die wie andere Sportwetten ebenfalls in Australien hoch im Kurs stehen.

Es bleibt abzuwarten, wie gut das Gesetz ab September 2024 greifen wird und vor allem, wie strikt die Alterskontrollen wirklich angewendet werden.

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