Glücksspiel in Deutschland: Die unsichtbare Sucht und die Rolle der Sportwetten

Glücksspielsucht in Deutschland ist weiterhin ein ernstes Problem. Neue Studien der Universität Bremen und aus Thüringen zeigen eine steigende Anzahl Betroffener. Zudem scheint die Rolle von Sportwetten als potenzieller Katalysator für Suchtverhalten immer häufiger diskutiert zu werden.

Eine Spielfigur beim Tischfußball und 50 Euro Geldscheine auf dem Spielfeld.

Glücksspielsucht in Deutschland scheint weiterhin ein großes Problem zu sein | Quelle: ©besteonlinecasinos/Pixabay.com

Ist Glücksspielsucht in Deutschland auf dem Vormarsch? Aktuelle Zahlen bestätigen den Trend

Die Glücksspielsucht scheint in Deutschland ein wachsendes Problem zu sein, wie aktuelle Berichte zeigen. Laut einer Studie des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) und der Universität Bremen sollen über 2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung bis 70 Jahre unter einer Form der Glücksspielsucht leiden. Dies entspreche etwa 1,25 Millionen Menschen.

Besonders alarmierend sei die Tatsache, dass 32.400 Menschen in Thüringen als glücksspielsüchtig eingestuft würden. Diese Zahlen seien das Ergebnis einer Studie, die vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie in Auftrag gegeben worden sei.

Die Studie zeige, dass das Problem der Spielsucht in Deutschland weit verbreitet und nicht nur auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe beschränkt sei. Es betreffe Menschen aller Altersgruppen, alle Geschlechter und sozialen Schichten. Die Auswirkungen der Glücksspielsucht könnten verheerend sein, mit schwerwiegenden finanziellen, sozialen und gesundheitlichen Folgen für die Betroffenen und ihre Familien.

Wie sieht es mit den Sportwetten aus?

In diesem Zusammenhang könnte auch die Rolle der Sportwetten in Deutschland erwähnt werden. Es gibt Hunderte von Angeboten für Sportwetten, viele davon illegal.

Die Branche scheint zu boomen: Laut dem Deutschen Sportwettenverband (DSWV) habe sich ihr Umsatz seit 2014 fast verdoppelt und habe im Jahr 2022 bei 8,2 Milliarden Euro gelegen.

Im Jahresberichts 2022 der Deutschen Suchthilfe wird aufgeführt, dass jeder dritte Wettende unter einer Glücksspielstörung leide.

Suchthilfeorganisationen hoffen auf weitere Maßnahmen der Regierung. Denn obwohl der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) einen starken Fokus auf Spielerschutz und Suchtprävention legt, scheint die Umsetzung schleppend im Angesicht der jüngsten Zahlen. Eine Möglichkeit scheint die Bereitstellung von mehr Ressourcen für die Behandlung von Glücksspielsucht zu sein. Organisationen wie Check dein Spiel leisten bereits wertvolle Arbeit, um Menschen mit problematischem Glücksspiel zu helfen.

Aber auch Aufklärungskampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den richtigen Umgang mit dem Glücksspiel und dessen Gefahren sollten nach Auffassung der Suchthilfeorganisationen auf der Agenda der Länder und des Bundes stehen.

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