Deutsche Glücksspielbehörde (GGL) verhängt erstes Bußgeld – gegen einen Anbieter mit Lizenz

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, welche die Einhaltung der Regeln des Glücksspielstaatsvertrages 2021 sicherstellen soll, hat Medienberichten zufolge zum ersten Mal ein Bußgeld gegen ein Glücksspielunternehmen verhängt. Es handle sich dabei um eine Summe im fünfstelligen Bereich. Der Vorwurf der GGL ziele auf unerlaubte Werbung ab und bezichtige einen Anbieter, der über eine offizielle deutsche Lizenz verfüge. 

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Hat sich ein deutscher Glücksspielanbieter bei der Werbung verzockt? (Symbolbild) (Bildquelle: unsplash.com/Keenan Constance)

Die GGL positioniert sich deutlich gegen unseriöse Glücksspielwerbung

Diverse große deutsche Medien, darunter auch die FAZ, haben über den Vorfall berichtet, der am Montag dieser Woche von der Behörde öffentlich gemacht wurde. Um welchen Anbieter es sich handele, sei in dem Bericht nicht erwähnt worden. Allerdings laute der Vorwurf, der Anbieter habe auf einer Plattform geworben, auf der auch Anbieter ohne deutsche Glücksspiel-Lizenz beworben würden. Weiter heiße es, dem Anbieter könnte sogar die Lizenz entzogen werden, wenn sich derartige Vergehen wiederholen sollten.

In der offiziellen Mitteilung der GGL äußerten sich zudem die Vorstände Ronald Bentner und Benjamin Schwanke. Bentner bekräftigte, die GGL überwache die Angebote von legalen Anbietern “konsequent” und verwies auf “empfindliche Bußgelder”, die bei einem Verstoß drohen könnten. Schwanke sehe sogar eine Gefahr für den Ruf seriöser Anbieter, wenn diese gegen die Werbebedingungen verstießen.

In Großbritannien geht die Glücksspielbehörde UKGC hart gegen Vergehen vor

Während die GGL in Deutschland bisher eher zurückhaltend gewesen ist, geht die UK Gambling Commission (UKGC) oft hart gegen Vergehen vor. So informiert sie auf ihrer Website immer wieder über die Durchsetzung von Strafen und gibt so einen klaren Kurs vor. 

Ihrem Bericht zufolge [Artikel auf Englisch] soll das Glücksspielunternehmen Entain beispielsweise zu einer Strafe von 17 Millionen GBP verdonnert worden sein. Das wirkt deutlich drakonischer als die jüngst verhängte Strafe durch die GGL.

Wie hart wird die GGL in Zukunft durchgreifen?

Diverse 50-Euro-Geldscheine

Verstöße gegen die Regeln des Glücksspielstaatsvertrages könnten zu hohen Strafen führen. (Bildquelle: Pixabay)

Man könnte davon ausgehen, dass die GGL in Zukunft weitere Bußgelder verhängen könnte. Das Statement von Ronald Bentner scheint eindeutig und geht noch einen Schritt weiter: 

“Auch der Entzug der Erlaubnis […] ist eine Maßnahme, vor der wir nicht zurückschrecken.”Ronald Benter, Vorstand Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder

Allerdings unterliegt auch die GGL dem Gesetz. Die Verpflichtung zur Sperrung ausländischer Glücksspielanbieter durch die Internet-Spieleentwickler wurde jüngst gerichtlich zurückgewiesen. Der Meldung zufolge habe die GGL hier die Spieleentwickler dafür bestrafen wollen, dass sie deutschen Glücksspielanbietern das Spiel auf in Deutschland nicht lizensierten Seiten ermöglichten.

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