Deutsches Pferd Favorit im Melbourne Cup

Traditionell steht jedes Jahr am ersten Dienstag im November der Melbourne Cup an, eines der wichtigsten Sportevents in Down Under. Im „Race that stops a nation“ geht es für die besten Langstreckenpferde auf der ganzen Welt auf einer Distanz von 3200 Meter um die rekordverdächtige Gewinnsumme von 7.750.000 AUD. Mit dabei ist auch Loft, ein Pferd, das von dem deutschen Trainer Marcel weiß betreut wird. Der vierjährige Hengst wird laut den Buchmachern als Favorit in die Startboxen einrücken.

Der Melbourne Cup ist das wichtigste Pferderennen in Australien. ©12019/Pixabay

Die besten Pferde der Welt am Start

Am 1. November 2022 ist es soweit: Der Melbourne Cup wird auf der australischen Rennbahn Flemington entschieden. Noch ist nicht ganz klar, welche Pferde am Ende startberechtigt sind, doch eins ist sicher, es werden 24 der besten Pferde weltweit erwartet. Erneut ist auch ein Pferd aus Deutschland dabei, das versuchen wird, dieses Rennen zu gewinnen. Es wäre erst das zweite Mal in der langen Geschichte des Galopprennsports in Australien, dass es einem in Deutschland vorbereiteten Pferd gelingt, in Down Under zu siegen. 2014 schrieb Trainer Andreas Wöhler mit dem Hengst Protectionist Geschichte.

Loft jetzt Favorit

Ob Loft diesen Erfolg wiederholen kann? Immerhin siegte Protectionist damals sogar in Rekordzeit. Die Buchmacher sind optimistisch und setzten den vierjährigen Adlerflug-Sohn an die Spitze des Wettmarktes. Ein gutes Zeichen, denn gerade erst gewann die Favoritin Alpinista den Prix de l’Arc de Triomphe in Frankreich, das wichtigste Galopprennen Europas. Der deutsche Hengst reiste auch mit tollen Papierformen nach Australien, denn er gewann im Juni dieses Jahres Belmont Gold Cup in Belmont Park in den USA und stellte dabei einen neuen Bahnrekord auf.

Besitzer wollte in den Cup

Schon nach diesem Erfolg in dem größten Langstreckenrennen Amerikas, das ebenfalls über 3200 Meter führte und mit 400.000 US-Dollar dotiert war, gab Besitzer Manfred Ostermann bekannt, dass die Teilnahme am Melbourne Cup für ihn ein Traum wäre. Schließlich hatte Loft zuvor das Oleander-Rennen in gewonnen, eine der am höchsten eingeschätzten Prüfungen über lange Distanzen in Deutschland. Der Hengst brachte sich mit seinem Triumph in den USA aber schon für den Cup ins Gespräch. Schnell avancierte er bei den Wettanbietern zu einem der Favoriten.

“Das Traum-Ziel ist der Melbourne Cup. Wenn er sich für dieses Rennen qualifiziert und eingeladen werden würde, wäre das ein großer Traum. Bis dahin ist aber natürlich noch ein weiter Weg. Wir genießen nun erst einmal die großartige Leistung in New York und sind sehr glücklich über die Entwicklung von Loft.”– Manfred Ostermann, Besitzer, Gestüt Ittlingen, Statement gegenüber GaloppOnline.de

Loft wird zweiter im Vorbereitungsrennen

Kurz nach dem Sieg von Loft im Belmont Gold Cup wechselte das Pferd allerdings den Besitzer. Der Käufer war laut Angaben des Onlineportals GaloppOnline.de ein Hong Kong-Chinese namens Lee Man Bon, der den Hengst weiterhin von Marcel Weiß in Mülheim an der Ruhr für den Melbourne Cup vorbereiten lassen wollte. Im August absolvierte Loft dann ein weiteres Vorbereitungsrennen für das „Race that stops a nation“ und kam in den Chester Stakes im englischen Chester, einem Listenrennen über 2900 Meter an den Start. Dort belegte er Platz zwei.

James McDonald reitet Loft im Cup

Seit Anfang Oktober ist Loft nun in Melbourne und wird dort für das wichtigste Rennen Australiens vorbereitet. Kurz vor seiner Abreise wurde auch bekannt, wer den deutschen Star in Down Under reiten wird. Mit der Verpflichtung von James McDonald, einem 30jährigen Neuseeländer, konnte man sich einen der Spitzenjockeys Australiens sichern, denn der Reiter hatte erst im vergangenen Jahr auf der Stute Verry Ellegant den Melbourne Cup gewinnen können. Er wurde außerdem im Rahmen “TRC Global Rankings” zum weltbesten Jockey des Jahres 2021gekürt.

Der Countdown läuft

Wenige Tage vor dem wichtigen Rennen sind gute Nachrichten in Deutschland angekommen. Loft und sein Reiter James McDonald haben sich bereits bei einer gemeinsamen Trainingseinheit miteinander vertraut gemacht. Der Neuseeländer war nach diesem proberitt überzeugt von den Chancen des deutschen Pferdes und äußerte sich vorsichtig optimistisch.

“Er hat heute Morgen schön und schnell gearbeitet, er war da, um einen starken Galopp zu absolvieren und das hat er mit Bravour gemacht. Er ist nicht riesig, aber sehr athletisch und er bewegt sich extrem gut, seine Kondition ist perfekt”– James McDonald, Jockey/Loft, Statement gegenüber GaloppOnline.de