Deutscher in der Hong Kong Vase

Im Rahmen der internationalen Rennen in Hong Kong wird am kommenden Sonntag auf der berühmten Rennbahn in Sha Tin die Hong Kong Vase gelaufen. Das mit umgerechnet 2,5 Millionen Euro dotierte Gruppe I-Rennen über 2.400 Meter ist auch das Ziel eines deutschen Pferdes. Der von Sarah Steinberg in München trainierte vierjährige Hengst Mendocino greift in Hong Kong nach den Sternen.

Skyline von Hong Kong.

Die international Races in Hong Kong locken jedes Jahr die besten Galopprennpferde an. ©steven_yu/Pixabay

Mendocino ist die deutsche Hoffnung

Nachdem schon im November der deutsche Vertreter Loft versucht hatte, beim Melbourne Cup in Australien internationale Lorbeeren zu verdienen, steht im Galopprennsport nun das nächste Mega-Ereignis an. Dieses Mal wird Mendocino versuchen, in der Hong Kong Vase vorne mitzumischen. Seinen letzten Start absolvierte der Adlerflug-Sohn, der im Besitz des Stalles Salzburg steht, im Qatar Prix de l’Arc de Triomphe, konnte dort aber keine Akzente setzen. Der letzte Erfolg eines deutschen Pferdes in diesem Rennen liegt mehr als 20 Jahre zurück. 1999 war es die Superstute Borgia, der dieser Coup gelang.

Mendocino bezwingt Arc-Sieger

Mendocino, der bei seinen bisherigen 12 Lebensstarts eine Gewinnsumme von mehr 200.000 Euro erzielte, erhielt die Einladung zu den Hong Kong International Races aufgrund seines fulminanten Sieges im Großen Preis von Baden am 4. September 2022. Unter seinem ständigen Reiter Rene Piechulek bezwang der Vierjährige bei diesem Treffer auf Gruppe I-Ebene nämlich auch den deutschen Arc-Sieger von 2021 Torquator Tasso. Besonders brisant: 2021 war es Piechulek, der Torquator Tasso in Frankreich zum Sieg ritt. Er hatte sich vor dem Rennen in Baden-Baden aber für ein Engagement auf Mendocino entschieden.

Deutscher gut in Hong Kong angekommen

Rene Piechulek, der auch der Lebensgefährte von Mendocinos Trainerin Sarah Steinberg ist, wird auch in Hong Kong in den Sattel der deutschen Hoffnung steigen. Der 35-jährige Dessauer hat eine Lizenz erhalten und darf reiten. Mittlerweile befindet sich also auch der Jockey des Pferdes vor Ort, das schon seit Anfang Dezember auf der Rennbahn in Sha Tin für dieses prestigeträchtige Rennen vorbereitet wird. Das Team rund um den deutschen Superstar äußerte sich bereit positiv gegenüber der Presse. Die Vorbereitungen sollen optimal laufen.

“Er lebt sich gut hier ein. Das Klima ist ganz anders als bei uns, dennoch macht er es gut mit und macht einen zufriedenen Eindruck. Am Dienstag werde ich ihn ein wenig arbeiten, wenn er weiterhin so gut mitmacht. Ich bin sehr positiv angetan von ihm, er macht das klasse bei seinem ersten längeren Auslandsaufenthalt.”Sarah Steinberg, Trainerin, Mendocino, Statement gegenüber GaloppOnline.de

Gegen die internationale Elite

In der Hong Vase, die am Sonntag (11.Dezember) entschieden werden wird, muss Mendocino sich gegen neun hochkarätige Konkurrenten durchsetzen. Pferde aus Irland, Australien und Frankreich verleihen dem Rennen eine internationale Note. Am Wettmarkt sehen die Buchmacher den Hengst eher als Außenseiter. Am Langzeitmarkt einige bekannter Plattformen liegt die Quote für einen Sieg derzeit bei etwa 150:10. Favorisiert wird Glory Vase, ein japanisches Pferd, das dieses Rennen im Vorjahr gewann. Bei seinem Start im Longines Dubai Sheema Classic im März dieses Jahres kam der Deep Impact-Sohn allerdings nicht über Platz acht hinaus.

Mendocino präsentiert sich der Presse

Mendocino hat sich indes mit seiner Abschlussarbeit auf der Grasbahn der internationalen Presse präsentiert. Der aus der Zucht des renommierten Gestüt Brümmerhof stammende Gruppe I-Sieger legte die letzten 1.200 Meter dabei etwas schneller zurück und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Trainerin Sarah Steinberg zeigte sich nach diesem Canter vorsichtig optimistisch, dass ihr Schützling eine gute Vorstellung geben werde.

“Heute hatte Mendocino seine Abschlussarbeit. Er macht einen sehr guten und zufriedenen Eindruck. Die Arbeit hat mir sehr gut gefallen, vor allem, weil er so entspannt war unterwegs. Er lässt sich von nichts ablenken und ist total bei der Sache! Ich bin unglaublich stolz auf ihn.”Sarah Steinberg, Trainerin, Mendocino, Statement gegenüber GaloppOnline.de

Erster Versuch seit 14 Jahren

Für den Stall Salzburg ist es übrigens schon der zweite Versuch dieses Rennen zu gewinnen. 2008 stellte sich der Salzburger Poseidon Adventure unter der Regie von Wolfgang Figge dieser Aufgabe. Unter Jockey Andreas Suborics kam der Hengst nicht über Platz zehn hinaus. Für Hans-Gerd Wernicke, der sich hinter dem Stall Salzburg verbirgt, ist es also der zweite Anlauf. Ganze 14 Jahre sind seit dem letzten Versuch vergangen. Auch kein anderes deutsches Pferd hat sich seitdem an diesem Rennen versucht.

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