CS:GO-Clan G2: 18-jähriger m0NESY macht Promo für Glücksspiel-Sponsor

Eigentlich hatte sich das Thema Glücksspiel-Sponsorschaften in CS:GO nach hitzigen Diskussionen insbesondere im digitalen Raum unlängst beruhigt. Nun sorgte der populäre CS:GO-Clan G2 Anfang Mai für neuen Diskussionsstoff. Der Grund: Die neuste Sponsor-Partnerschaft mit Gambling-Anbieter CSGORoll wird vom gerade volljährig gewordenen Spieler m0NESY promotet – für viele Spieler und Fans ein fragwürdiges Werbegesicht mit zweifelhafter Botschaft an junge Erwachsene.

Männliche E-Gamer spielen CS:GO nebeneinandersitzend und tragen Headsets

CS:GO zählt zu den beliebtesten E-Sport-Games weltweit und zieht Tausende Spieler in seinen Bann. (Symbolbild) ©Yan Krukau/Pexels

m0NESY: mit 18 Jahren umstrittenes Werbegesicht für Gambling-Anbieter

Nachdem am 02. Mai die E-Sport-Partnerschaft mit CSGORoll [Artikel auf Englisch] offiziell auf der G2-Homepage verkündet worden war, sah sich das große E-Sports-Netzwerk bereits kurz nach Veröffentlichung vor allem auf Twitter einem Shitstorm ausgesetzt. Etliche Mitglieder der E-Sport-Community empörten sich über die Wahl des Gesichts der Werbekampagne, mit der die Sponsorschaft promotet wird.

Es handelt sich um Ilya Osipov, vielen Menschen besser bekannt als „m0NESY“. Dieser zählt mit seinen jungen 18 Jahren bereits jetzt zur eSports-Elite und ist aufgrund dessen Teil des populären CS:GO-Clans G2. Als Maskottchen für Glücksspiel scheint seine Rolle aber zumindest fraglich.

Trotz großer Beliebtheit und zweifelsfreiem Gaming-Können sehen sich die Verantwortlichen des G2-Netzwerks daher nun den Vorwürfen ausgesetzt, mit dem Einsatz von m0NESY als Kampagnengesicht junge, mitunter womöglich minderjährige CS:GO-Fans zum Glücksspiel animieren zu wollen – und dadurch illegales Glücksspiel von Minderjährigen zu fördern.

Kritischer Tweet über die Sponsorenpartnerschaft von C2 und CSGORoll mit 18-jährigem Werbegesicht von @JakeSucky vom 02. Mai 2023

Zahlreiche Twitter-User kritisierten G2 für die Wahl des Werbegesichts. ©Yan Krukau/Pexels

Lootboxen in CS:GO bald durch EU-Richtlinien reguliert?

Lootboxen im E-Gaming werden bereits seit einigen Jahren in zahlreichen Spielen wie Counter Strike: Global Offensive kontrovers diskutiert, sind bislang aber noch gestattet und mittlerweile eine der größten Umsatzquellen für viele Spieleanbieter.

Nachdem auf der bei E-Gamern beliebten Streaming-Plattform Twitch 2022 neue Glücksspielrichtlinien in Kraft getreten waren, die Lootboxen faktisch aus Twitch-Streams verbannten, scheinen viele bekannte Namen wie Montana Black unter anderem zu CS:GO gewechselt zu sein. Die Orientierung hin zu Online-Spielen, die Lootboxen weiterhin gestatten, scheint nicht zuletzt geschehen zu sein, weil Kooperationen mit Glücksspiel-Anbietern für viele prominente Gaming-Streamer eine lukrative Einnahmequelle sein dürften.

Lootboxen und anderes Glücksspiel könnten allerdings schon bald bei CS:GO und Co. vor dem Aus stehen. Das Parlament der Europäischen Union stimmte im Januar dieses Jahres unter anderem für eine strengere und einheitliche Regulierung von Lootboxen innerhalb der EU und ähnlichen Gambling-Offerten, die mit dem Einsatz von Echtgeld verbunden sind.

Neben Belgien, wo Lootboxen schon jetzt verboten sind, könnten Sponsorenpartnerschaften wie bei CS:GO und CSGORoll in absehbarer Zeit also unattraktiver werden. Alternativen, darunter sogar Bundesländer wie Schleswig-Holstein und die große Modemarke Gucci, die bereits mit der Gucci Gaming Academy im E-Sport engagiert ist, stehen aber schon in den Startlöchern, um die lukrativen Werbeplätze im E-Sport neu zu besetzen.

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