Britische Glücksspiel-Behörde warnt vor zu strenger Glücksspiel-Regelung

In Großbritannien steht das Thema Glücksspiel-Regelung bereits seit einiger Zeit auf der Agenda. Derzeit versuchen Betroffene die besten Regelungen zu finden, um das Glücksspiel-Erlebnis der normalen Glücksspieler nicht zu verschlechtern, während Problemspieler deutlich besser vor einer psychischen Erkrankung geschützt werden sollen. Bislang wurden hierfür bereits verschiedene Ansätze diskutiert, doch der Richtige konnte noch nicht gefunden werden. Insbesondere Bonitätsprüfungen gelten für die britische Regierung als vielversprechendes Mittel, doch wie neue Erkenntnisse zeigen, kann das Ganze schnell kontraproduktiv wirken.

Frau die heimlich aus dem Fenster schaut als Symbol für die Glücksspieler auf dem Schwarzmarkt.

Es bleibt spannend abzuwarten, zu welchen Regelungen sich die britische Regierung letzten Endes hinreißen lässt. ©Sharon McCutcheon/UNSPLASH

Europaweite Studie zum legalen Glücksspiel-Marktvolumen

In Großbritannien wird das Thema Glücksspiel-Regularien seit einiger Zeit heiß diskutiert. Hierbei wollen Glücksspiel-Verbände und Regierungen die Glücksspieler vor den negativen Folgen einer Spielsucht schützen, weshalb aufgrund neuer Regeln auf Prävention gesetzt werden soll. Des Weiteren soll auch der Kampf gegen den Schwarzmarkt vorangetrieben werden, doch hier gelten Restriktionen als ein zweischneidiges Schwert. Dass allerdings Bonitätsprüfung für sämtliche britische Glücksspieler kein Thema. Demnach würde eine solche Regelung nur dazu führen, dass noch mehr Glücksspieler auf den unerwünschten und illegalen Schwarzmarkt ausweichen würden, wo kein Wert auf den Schutz der Spieler gelegt wird.

Im Auftrag des britischen Glücksspiel-Verband Betting & Gaming Council (BGC) wurde eine Meta-Analyse zu verschiedenen in Europa durchgeführten Studien veranlasst. Hierbei wurden die Marktanteile der Glücksspieler genaustens unter die Lupe genommen. In vielen Ländern gab es nun Grund zur Sorge, denn überall wo Glücksspiel-Regelungen verschärft wurden, kam es zu einem signifikanten Anstieg des Schwarzmarkts. Eben jenes Szenario soll mit aller Macht verhindert werden, weshalb zwingend der richtige Mittelweg gefunden werden muss.

Studie: Strengere Corona-Regeln sorgen für den Anstieg des Schwarzmarkts

Die Meta-Analyse der Studien kam auf ein eindeutiges Ergebnis: Überall wo der legale Sektor des Glücksspiels strikter reguliert wurde, kam es im gleichen Zeitraum zum deutlichen Anstieg der Aktivitäten auf dem Schwarzmarkt. Demnach stehen Glücksspiel-Restriktionen und der Anstieg des Schwarzmarkts in Korrelation miteinander, weshalb sich die Behörden bei den neuen Regelungen besonders mühe geben müssen.

Des Weiteren stellte sich schnell heraus, dass der illegale Glücksspielmarkt in den Ländern am stärksten ist, wo ein totales oder partielles Glücksspiel-Monopol vorliegt. Norwegen geht hierbei als Beispiel voran, denn mit Norsk Tipping und Norsk Rikstoto darf nur der staatliche Anbieter Glücksspiel betreiben. Aus diesem Grund weichen norwegische Glücksspieler auf ausländische Plattformen aus. Laut einer in Norwegen durchgeführten Studie verbuchen die ausländischen Plattformen zweidrittel aller Einsätze.

Verbot von Glücksspiel-Werbung ebenfalls kontraproduktiv

Außerdem konnte ebenfalls festgestellt werden, dass in Ländern mit gänzlichem Glücksspiel-Werbeverbot der Anteil des Schwarzmarkts prozentual deutlich größer ist. Dies kann allerdings verschiedene Gründe haben, doch einer scheint sich doch herauszukristallisieren. Demnach gibt es eine Menge an Online-Glücksspiel-Angeboten, sodass die Glücksspieler ohne Glücksspiel-Werbung überhaupt gar nicht wissen, welche Plattform nun eigentlich legal ist und welche nicht.

Großbritannien selbst jedenfalls steht immens unter Druck, denn mit zu strengen Regelungen könnten sie sich selbst in das eigene Fleisch schneiden. Allein in den vergangenen beiden Jahren gab es für Großbritannien eine große Veränderung am Glücksspiel-Verhalten zu verzeichnen. Demnach ist die Anzahl von Glücksspielern auf nicht lizensierten Seiten von 220.000 auf satte 460.000 angestiegen. Dem Ganzen muss die britische Regierung in Kooperation mit den Glücksspiel-Verbänden nun entgegenwirken.

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