10.000 Australier tragen sich in das Selbstausschluss-Register BetStop ein

Australische Medien berichten, dass sich bereits knapp 10.000 Menschen in das Selbstausschluss-Register BetStop eingetragen hätten. Besonders auffallend sei, dass sich die meisten Personen für einen lebenslangen Ausschluss entschieden hätten. Die australischen Behörden sollen die Einführung des Registers schon jetzt als einen Erfolg ansehen.

Aufnahme des Opernhauses in Sydney, Australien.

BetStop soll das Problem der Spielsucht in Australien bekämpfen. © RobertDychto/pixabay.com

Großteil der eingetragenen Spieler unter 40

Laut verschiedenen Berichten der australischen Medien [Link auf Englisch] soll ein Großteil der eingetragenen Spieler unter 40 Jahre alt sein. Das zeige, wie wichtig das Register vor allem für die jüngeren Generationen sei. Das Selbstausschluss-Register BetStop wurde im August 2023 in Australien eingeführt.

Australische Problemspieler können selbst entscheiden, wie lange sie sich vom Glücksspiel ausschließen wollen. Der Zeitraum kann zwischen drei Monaten und einer lebenslangen Sperre liegen. Derzeit soll die Mehrheit der Problemspieler sich lebenslang von Sportwetten und Online-Glücksspielen ausgeschlossen haben.

Darüber hinaus sollen über 1.200 Menschen als Hilfspersonen eingetragen worden sein. Dabei handelt es sich um Menschen, die den Problemspielern während ihres Ausschlusses hilfreich zur Seite stehen.

Das Problem der Spielsucht unter jungen Australiern

Wie wichtig BetStop vor allem für die jüngere australische Bevölkerung zu sein scheint, zeigt ein Fall, der in der australischen Presse thematisiert wird [Link auf Englisch]. Ein 22-jähriger Mann soll kurz vor seinem 18. Geburtstag mit dem Glücksspiel angefangen haben. Sein Chef, der damals ebenfalls ein Problemspieler gewesen sein soll, habe ihn dazu ermutigt.

Eines Abends soll der 22-jährige das Handy seiner Freundin gestohlen haben und sich darüber in ihr Bankkonto eingeloggt haben. Er soll in dieser einen Nacht 2.800 AUD (ca. 1.673 Euro) und somit ihr ganzes Erspartes ohne ihr Einverständnis auf Sportwetten gesetzt und verloren haben. Seine Freundin soll ihn daraufhin verlassen haben und seine Eltern hätten seine restlichen Spielschulden in Höhe von 25.000 AUD (ca. 14.937 Euro) bezahlen müssen.

Auch offizielle Zahlen bestätigen, dass vor allem die jüngere Bevölkerung in Australien ein hohes Risiko hat, an einer Spielsucht zu erkranken. Die Zahl der jüngeren Problemspieler, die nach Hilfe suchen, soll laut einer Untersuchung der Zeitschrift Guardian [Link auf Englisch] im letzten Jahr um 16 Prozent angestiegen sein. Noch bevor sie erwachsen seien, hätten Problemspieler mit Schulden, Depressionen und zerstörten Beziehungen zu kämpfen.

Maßnahmen der australischen Regierung greifen

Dass es bereits über 10.000 Registrierungen bei BetStop gäbe, sei laut der australischen Regierung ein großer Erfolg. Das erklärte Ziel sei es, die durch Glücksspiel verursachten Schäden zu minimieren.

“Es ist großartig, dass BetStop bereits so einen positiven Einfluss hat.”Amanda Rishworth, Ministerin für soziale Dienste, Australien, Shepparton News

Die australische Regierung arbeitet seit einiger Zeit daran, das Glücksspiel-Problem im Land zu bekämpfen. Australien soll die höchste Rate an Glücksspiel-Verlusten haben: Insgesamt verliere die australische Bevölkerung jährlich 25 Milliarden AUD (ca. 14,92 Milliarden Euro) an Glücksspiel-Einsätzen.

Deshalb wurde der Interactive Gambling Act eingeführt. Dieser sehe unter anderem vor, dass die Kreditkartenzahlung für jegliche Art von Glücksspiel verboten werde. Zudem müssten Spieler sich nun registrieren, bevor sie eine Wette abgeben oder an Glücksspiel teilnehmen können.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Selbstausschluss-Register BetStop in den nächsten Jahren entwickelt und ob es dazu beiträgt, Problemspielern in Australien zu helfen.

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