Tipico: Die Firmengeschichte eines der größten Glücksspielanbieter Europas

Tipico ist der größte deutsche Wettanbieter und einer der führenden Online Buchmacher in Europa. Seit über 25 Jahren versorgt Tipico Sportwetten-Fans mit Wettmöglichkeiten auf verschiedene Sportarten. Doch der Aufstieg des heutigen Wettgiganten war nicht kerzengerade, sondern häufig ein steiniger Weg.

Wir blicken auf Tipicos Firmengeschichte und geben alle Informationen zu den wichtigen Meilensteinen des Unternehmens.

Mann schaut auf einen Monitor mit Wettquoten

Tipico ist heute Deutschlands größter Glücksspielanbieter. Wir blicken auf die interessante Firmengeschichte des Unternehmens zurück(Symbolbild). © OnlineCasinosDeutschlan.com/DALL-E

Der Startschuss fiel im Jahr 2004

Der Glücksspielanbieter wurde im Jahr 2004 unter dem Namen Tipico Co. Limited gegründet. Die Gründer Mladen Pavlovic, Dieter Pawlik und Oliver Voigt kannten sich bereits aus ihren Schultagen in einem Wirtschaftsgymnasium in Karlsruhe. Die Idee, ein eigenes Sportwetten-Unternehmen zu gründen, reifte auf einer Klassenfahrt nach Moskau.

Anschließend arbeiteten die Gründer zunächst aushilfsweise in einem Wettbüro für Pferderennen und sammelten somit erste Praxiserfahrungen. Später übernahm das Trio das Wettbüro. Mit Dieter Pawlik holten sie sich zudem einen Juristen ins Boot. Dies war der Startschuss für einen der größten Wettanbieter in Europa.

Firmengründung in Bosnien-Herzegowina

Die Tipico Gründer sahen sich jedoch mit dem damals geltenden Rennwett- und Lotteriegesetz aus dem Jahr 1922 konfrontiert. Die damalige Glücksspielsteuer betrug 16,66 % und wurde zu einem großen Teil an die Sportwetter-Kunden weitergegeben. Um dies zu umgehen, gründeten sie mit Sport-Bet-International ein Unternehmen in Bosnien-Herzegowina.

Alle abgegebenen Sportwetten wurden dann über dieses Unternehmen im Ausland abgewickelt. Die Steuerlast in Deutschland wurde somit umgangen und der Unternehmensgewinn maximiert. Die Wettkunden in Deutschland mussten jedoch weiterhin eine Wettsteuer in Höhe von 15 % bezahlen.

Verbot privater Sportwetten

In Deutschland herrschte zudem ein Verbot für private Sportwetten. Die Tipico-Gründer waren jedoch der Auffassung, dass das deutsche Recht gegen höherrangiges Verfassungs- und Europarecht verstoße und eröffneten trotz des Verbots mehrere Wettfilianlen.

Bereits nach wenigen Wochen wurden die Wettbüros jedoch von der Polizei mit einer richterlichen Anordnung durchsucht. Mehrere Server wurden beschlagnahmt und die Geschäftskonten von Tipico wurden gesperrt. In der Folgezeit gab es laut Tipico-Gründer Pawlik über 8.000 Gerichtsverfahren gegen das Unternehmen. Der Vorwurf der unerlaubten Veranstaltung von Glücksspielen wurde jedoch schnell fallengelassen.

Im Jahr 2000 wurden die Tipico Gründer vor Gericht von sämtlichen Vorwürfen freigesprochen. Das Gericht kam zu der Entscheidung, dass es sich bei Sportwetten nicht um Glücksspiele, sondern um Geschicklichkeitsspiele handele.

Umzug von Bosnien-Herzegowina nach Malta

Im Jahr 2004 trat der Inselstaat Malta der Europäischen Union (EU) bei. Tipico verlegte daraufhin seinen Geschäftssitz von Bosnien-Herzegowina nach Malta. Auch heute befindet sich der Hauptsitz des Unternehmens in St. Julian’s, Malta, im gleichnamigen Tipico Tower. Tipico verfügt jedoch auch über eine Niederlassung in Karlsruhe.

In den Folgejahren wurde Tipico jedoch immer wieder mit Vorwürfen der Steuerhinterziehung konfrontiert. Dies hatte sogar einige Selbstanzeigen wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zur Folge.

Tipico soll in den Jahren 2007 bis 2012 privaten Wettvermittlern bei der Steuerhinterziehung geholfen haben. In diesem Fall ging es um eine Überweisung in Höhe von 200.000 € auf ein Auslandskonto von Marijo C., der einer der mutmaßlichen Drahtzieher des großen Wettskandals im Jahr 2009 gewesen sein soll. Wettbetrüger sollen zu dieser Zeit von Deutschland aus über 200 Fußballspiele in ganz Europa verschoben haben. Auch DFB-Schiedsrichter gerieten ins Visier der Ermittler, da auch Begegnungen aus der zweiten und dritten Bundesliga betroffen waren.

Später verkauften die Tipico Gründer insgesamt 60 % ihrer Firmenanteile an das Private-Equity-Unternehmen CVC und erhielten dafür 1,3 Milliarden Euro.

Menschen schauen auf Bildschirme

Mit der Gründung eines Wettbüros in Bosnien-Herzegowina konnten die Tipico-Gründer ihren Unternehmensgewinn maximieren und Steuerabgaben umgehen. © OnlineCasinosDeutschlan.com/DALL-E

Expansion in den USA

Tipico verfügt heute in Deutschland und Österreich über mehr als 1.250 Wettfilialen und bietet zudem Online Sportwetten und Online Casino Spiele auf seiner Plattform an. Seit dem 9. Oktober 2020 verfügt Tipico zudem über eine deutsche Glücksspiellilenz von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder.

Die Expansion in die Vereinigten Staaten rückte für das Unternehmen in den vergangenen Jahren jedoch stark in den Vordergrund. Tipico erhielt zunächst eine offizielle Glücksspiellizenz im US-Bundesstaat Colorado. Kurze Zeit später erhielt Tipico eine weitere Lizenz im US-Bundesstaat New Jersey.

Mit dem Tipico Fairplay Pledge möchte das Unternehmen den Spielern in den USA ein sicheres und seriöses Glücksspielerlebnis bieten.

Tipico ist somit nicht nur der größte Wettanbieter in Deutschland und einer der führenden Glücksspielanbieter in Europa. Es ist anzunehmen, dass Tipico in Zukunft weitere Lizenzen in den US-Bundesstaaten erhält.

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