Pokerstrategie – Mit den richtigen Entscheidungen zum Erfolg

Die vier Asse eines Kartenspiels.

Pokertipps und Taktiken

Poker ist ein komplexes Spiel. Man sagt, Poker sei leicht zu erlernen, aber nur schwer zu meistern. In nur wenigen Minuten kann man die Grundregeln lernen und verstehen, z.B. welche Pokerhand die Beste ist. So weit so gut. Das Spiel mit seinen komplexen Zusammenhängen tiefgehend zu verstehen und eine erfolgreiche Pokerstrategie zu entwickeln, kann jedoch ein Leben lang dauern. Mit diesen Zeilen zeige ich Tipps, die Ihnen dabei helfen, langfristig ein erfolgreicher Pokerspieler zu werden. Dazu zählen allgemeine Poker-Ratschläge und -Strategien für Spieler, die neu im Spiel sind, sowie fortgeschrittenere Konzepte, die angewendet werden sollten, sobald die Grundlagen beherrscht werden.

Pokerstrategie – Grundlegende Überlegungen

Entscheidungsfindung als neuer Spieler

Bevor man mit dem Pokern beginnt, sollten Sie sich entscheiden, ob Sie Poker nur zum Spaß spielen wollen, oder ob Sie Poker professionell erlernen wollen, um damit Geld zu verdienen. Um seine Pokerskills stetig zu entwickeln und auf einem hohen Niveau spielen zu können, bedarf es Zeit und kontinuierliches Engagement. Mit anderen Worten: Wer besser werden möchte, muss sich extrem reinhängen – Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

Wie in jeder Sportart trennt sich die Spreu vom Weizen genau dort, wo es darum geht, vollen Einsatz zu zeigen und mit Herzblut dabei zu sein. Wenn Sie sich dazu entscheiden, einfach aus Spaß mit ein paar Freunden gelegentlich mal Poker zu spielen, dann ist das völlig in Ordnung. Wenn Sie Poker jedoch mit einer Gewinnabsicht beginnen, dann darf eine nachhaltige Strategie nicht fehlen. Egal welche Art von Pokerspieler Sie sein möchten, mit einer klaren Entscheidung vor Beginn werden Ihre Entscheidungen und Sessions einfacher.

Gute Entscheidungen – Gute Ergebnisse?

Selbst die besten Pokerspieler der Welt haben mal eine längere Pechsträhne, auch „Downswing“ genannt. Jeder Spieler, der schon länger spielt, kennt das Phänomen, wenn man einen schlechten Lauf hat. Bei mir ging das mal über 5 Wochen so – Ich habe wirklich alle in Frage gestellt, mathematisch aber trotzdem korrekt gespielt. In diesem Moment ist es wichtig, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Man sollte nicht den Fehler begehen zu erwarten, jedes Mal zu gewinnen, wenn man spielt. Ziel sollte sein, langfristig zu gewinnen und das Beste aus jeder Poker-Session herauszuholen.

Wenn Sie Ihr Bestes geben und eine nachhaltige Strategie verfolgen, werden sich die Karten und Gewinne von selbst einstellen, wenn Sie sich verbessern. Viele Spieler, insbesondere die Anfänger, machen den Fehler, ihr Pokerspiel anhand der Ergebnisse der einzelnen Sessions zu beurteilen. Das sollte aber tunlichst vermieden werden. Denn nur im „Long Run“ wird sich der bessere Spieler gegen den schlechteren durchsetzen. Kurzfristig schlägt sich die Varianz im Kartenglück gefühlt deutlich stärker nieder als auf lange Sicht. Seien Sie sich diesem Umstand stets bewusst.

Erfolgsfaktor Mathematik

Poker ist ein sehr mathematisches Spiel; und es ist ein Spiel mit unvollständigen Informationen. Es stimmt, dass es einige starke Spieler gibt, die eine sehr gute Intuition haben und keine Poker Mathematik brauchen, um zu gewinnen. Die Realität jedoch ist, dass die allerbesten Spieler regelmäßig Poker Mathematik anwenden, um ihre Entscheidungen zu fällen. Wir reden nicht mal unbedingt über schwierige Mathematik. Die Mathematik, die man beim Poker anwendet, ist oft sehr einfach. Sie kann uns helfen, die Entscheidungen, die wir bereits basierend auf unseren Instinkt getroffen haben, zu präzisieren.

Auf einer sehr grundlegenden Ebene beginnt das Gewinnen beim Poker mit der Auswahl der Starthände, die gespielt werden. Wenn Sie öfter als Ihre Gegner mit dem besten Blatt in den Pot einsteigen, werden Sie öfter gewinnen als Ihre Gegner. Um auf dem allerhöchsten Level des Glücksspiels online mitmachen zu können, ist Poker Mathematik, spezielle das Thema Wahrscheinlichkeiten ein absolutes Muss.

Entscheidungen während des Pokerhand

Mit der Wahl der richtigen Starthand ist die erste Hürde geschafft. Zwar ist die Auswahl einer geeigneten Starthand von grundlegender Bedeutung, sie ist aber nur ein Teil des Puzzles der Pokerstrategie. Denn die Stärke der Starthand ändert sich mit Ihrer Position am Tisch und beeinflusst den weiteren Verlauf der Spielstrategie. Der professionelle Spieler und Amateuren unterscheiden sich darin, dass professionelle Spieler insbesondere Postflop, also nach dem Aufdecken der ersten 3 Gemeinschaftskarten, besser spielen als Amateure und ihre Strategie in Abhängigkeit von den Karten auf Flop, Turn und River während der Hand anpassen.

Zu diesen Fähigkeiten gehören die Berechnung von Pot Odds, das Erkennen von Setzmustern, Bluffen und die Nutzung der Position am Tisch. Dabei gilt: Erfahrung ist der Schlüssel zum Erfolg. Je mehr Hände man spielt und je mehr Erfahrung man sammelt, desto besser werden die eigenen Entscheidungen. Mit jeder gespielten Hand verbessert man seine Fähigkeiten, um das Spiel in der Mitte und am Ende einer Hand zu meistern. Und es ist die Mühe wert, denn selbst kleine Verbesserungen der Fähigkeiten eines Spielers können einen enormen Effekt auf die langfristigen Gewinne haben. Mir hat es immer geholfen auch Notizen zu machen auf die ich später zurück greifen kann oder eben nach der Session nochmal drüber zu schauen.

Nicht „auf Tilt“ gehen

Viele Pokerspieler kennen das Phänomen. Es läuft einfach nicht und man verliert eine Hand nach der anderen. Jetzt heißt es Ruhe zu bewahren und nicht auf Tilt zu gehen. Ihre Gegner werden Ihre Gefühle sonst gegen Sie verwenden, aber nur, wenn Sie es zulassen. Doch das gilt es tunlichst zu vermeiden. Emotionales Spielen führt zu schlechten Entscheidungen und kann eine Menge Geld kosten. Tilting passiert selbst den besten Pokerspielern. Gute Pokerspieler sollten sich aber darüber bewusst sein, wann sie emotional werden und Tilt handeln und dafür eine passende Strategie entwickeln, um sich wieder runterzubringen. Oftmals reicht schon, sich eine 10-minütige Auszeit zu gönnen und das eigene Befinden zu reflektieren.

Fortgeschrittene Poker-Strategie

Tight, loose, agressive – Der Spielstil entscheidet

Taktische Überlegungen und mathematische Berechnungen sind wesentliche Elemente des Pokerspiels. Das bedeutet aber nicht, dass nicht auch die Spielerpersönlichkeit Einfluss auf das Spiel nimmt. Je mehr Sie spielen, desto besser wird es Ihnen gelingen, unterschiedliche Spielstile anhand der Art, wie Spieler setzen, erhöhen und passen, zu erkennen – eine entscheidende Voraussetzung für Ihren Erfolg. Wir zeigen Ihnen hier 3 der wichtigsten Spielstile:

Tight Agressive (TAG)

Dabei handelt es sich um den Pokerspielstil, welchen die meisten professionellen Spieler anwenden. Der Spielstil ist gekennzeichnet durch „tightes“ und „aggressives“ Spiel. TAGs sind äußerst wählerisch mit ihren Starthänden und steigen selten freiwillig mit schwachen Händen in den Pot ein. Ein TAG spielt in der Regel etwa 18 bis 25 % der Hände, je nachdem, ob es sich um einen Short-Handed- oder einen Full-Ring-Tisch handelt.

Loose Agressive (LAG)

Die Mehrheit der LAGs sind Losing-Player, obwohl die sehr guten LAGs oft mehr Geld verdienen als die TAGs. Der Spieltstil erfordert deutlich mehr Geschick als ein TAG-Spielstil. Aufgrund dessen sollten nur gute Spieler diese Spielweise nutzen. Der LAG-Spielstil hat Ähnlichkeiten mit dem TAG, da das Postflop-Spiel eher durch eine Präferenz für Aggression als durch Passivität gekennzeichnet ist. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass LAGs deutlich mehr Hände vor dem Flop spielen, einschließlich einiger schlechterer Hände, wenn die Situation es erfordert. Ein typischer LAG spielt zwischen 23 % und 30 % der Hände.

The Rock

Der Spielstil ist die tightere Version des TAG-Spielstils. In den meisten Fällen sind Rocks keine besonders erfahrenen Pokerspieler. Viele Spieler mit dem Spilstil haben Angst davor, Geld zu verlieren oder Lücken in ihrem strategischen Pokerverständnis. Solche Spieler spielen nur die besten Ranges haben und spielen keine marginalen Starthände.

Welche der Spilstile trifft auf Sie zu? Wenn Ihre Antwort “ein Mix aus allem” lautet, haben, ist das gut. Denn die Fähigkeit, die Gänge und den Stil am Pokertisch zu wechseln, ist sehr nützlich – denn ein zu strikter Spielstil macht Sie berechenbar. Wir empfehlen jedoch, dass Spieler, die mit dem Spiel beginnen, versuchen sollten, sich auf eine ” tight-aggressive” Kombination zu konzentrieren.

Position ist Macht

Die Position im Tisch ist entscheidend. Der Dealer Button ist der letzte Spieler, der in einer Setzrunde agiert. Die Dealer Position ändert sich nach jedem Blatt und wandert im Uhrzeigersinn.

Als Letzter zu agieren ist von strategischem Vorteil, da Sie bereits wissen, wie Ihre Gegner agiert haben.

Dabei gilt der Grundsatz: Je später die Position desto mehr Hände sollten gespielt werden. In frühen Positionen sollten hingegen nur starke Ranges gespielt werden. Gute Spieler lockern dieses Konzept aber, da Sie dadurch weniger durchschaubar sind. Wenn Sie gegen Gegner spielen, die vor Ihnen agieren müssen, sagt man, dass Sie “in Position” sind, während sie “ohne Position” sind. Dieser Vorteil kann erheblich sein.

Odds und Outs

Unter Odds versteht man im Poker die Wahrscheinlichkeiten für ein Ereignis. Beim Werfen einer Münze ist die Wahrscheinlichkeit für Kopf oder Zahl jeweils 50%. Als Odds ist diese Wahrscheinlichkeit als eins zu ausgedrückt – für jedes Mal, dass sie auf Kopf landet, ist es wahrscheinlich, dass sie auch einmal auf Zahl landet.

Auf das Pokerspiel übertragen schauen wir uns eine häufig vorkommende Situation an: Wir haben vier Karo und warten darauf, dass das letzte Karo auf dem River fällt, was einen Flush generiert. Ein Kartenspiel mit 52 Karten enthält 13 Karokarten, davon haben wir zwei auf der Hand und zwei weitere liegen auf dem Spielbrett. Abgesehen von den zwei Karten auf Ihrer Hand und den vier Karten auf dem Board gibt es 46 Karten, die auf dem River kommen könnten, von denen Sie mit neun Karten den Pot gewinnen können – diese neun Karten werden als Ihre “Outs” bezeichnet.

Die Wahrscheinlichkeit für einen Flush beträgt also 37 zu 9 (37 der 46 Karten ergeben keinen Flush, während neun Karten einen Flush ergeben). Dieses Verhältnis von 37 zu 9 und damit Ihre Chancen, einen Flush zu erzielen, liegen bei etwa 4 zu 1. Auch hier bekommt man mit der Zeit ein Gefühl für die Wahrscheinlichkeiten – Ich kann Ihnen versprechen, das vereinfacht dann Vieles.

Fazit

Poker ist ein komplexes Spiel. Es ist einfach zu lernen, aber schwer zu meistern. Daher entscheiden Sie zuerst, ob Sie aus Spaß oder Gewinnabsicht spielen. Machen Sie sich die mathematischen Grundlagen zu eigen und entwickeln Sie ihre eigene Poker Strategie und Spielstil. Wenn Sie alle Grundlagen beachten, werden Sie besser und langfristig erfolgreich – Egal ob als Hobbyspieler, Semi-Profi oder langfristig mit dem Pokern seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

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