Als Kelly Sun Phil Ivey beim Baccara noch reicher machte – und dann doch nicht

Dass Kelly Sun Phil Ivey schwer beeindruckt hat, steht außer Frage. Die asiatische Schönheit machte den amerikanischen Poker Spieler außerdem reicher. Aber nicht beim Poker. Phil Ivey gewann 2012 beim Baccara 20 Millionen $. Das war wesentlich auf Kelly Sun zurückzuführen und löste den so genannten Edge Sorting Skandal aus. Unter Profispielern steht Baccara in dem Ruf, recht simpel zu sein und wenige besondere Fähigkeiten vom Spieler zu verlangen. Man brauche dazu etwa so viel Geschick, wie eine Münze zu werfen, heißt es mitunter. Phil Ivey bewies, dass das nicht stimmt, mit einer bestimmten Technik der Kartenerkennung, die man Edge Sorting nennt, Kantensortierung. Sie ist in Casinos inzwischen illegal. Ratschläge dafür, wie man die eigenen Fähigkeiten als Spieler in den besten Online Casinos vervollkommnen kann, ohne gleich einen Skandal auszulösen, finden sich bei uns.
Baccarat Glücksspiel

Phil Ivey – der Tiger Woods des Poker

Phil Iveys Name ist in der Welt des Glücksspiels wohlbekannt. Er ist einer der prominentesten Poker Cracks des 21. Jahrhunderts. In Anlehnung an die Golf-Erfolge von Tiger Woods nennt man ihn den Tiger Woods des Poker. Der Profispieler aus dem US-Bundesstaat New Jersey hat sich einen Platz in der Poker Hall of Fame erspielt, zehn der begehrten Armband-Trophäen der World Series of Poker gewonnen und auch ein World Poker Tour Finale. Phil Ivey ist reich, ziemlich nah an steinreich sogar. Er war in Internetcasinos und auch in lokalen Spielbanken ein stets gern gesehener Gast – man wusste, dass er viel Geld mitbringt und mit hohen Einsätzen spielt. Das verheißt auch im Fall eines Poker Profis wie Phil Ivey letztendlich gute Einkünfte für die Spielbank. Bekanntlich geiwnnt am Ende ja immer die Bank.

Ein exotisches Pärchen stellt Casinos vor ein Rätsel

Doch all dies änderte sich, als Phil Ivey eines Tages in Begleitung von Kelly Sun das Borgata Casino in Atlantic City betrat. Kelly Sun war eine geheimnisvoll anmutende Chinesin, die in Phil Iveys Gesellschaft die hochwillkommene exklusive Exotik eines Jet-Set-Pärchens ins Casino zu bringen versprach – und damit gute Publicity. Die allerbeste Nachricht für das Casino Management aber war: Phil Ivey wollte ausgerechnet Baccara spielen. Und da als ausgemacht galt, dass auch ein hochbegabter Poker Spieler wenig Chancen hat, in diesem Spiel seine Fertigkeiten wirklich anzuwenden, rieben sich die Betreiber des Casinos im Geiste schon die Hände.

Zu früh gefreut. Phil Ivey hinterließ lange Gesichter, als er einige Tage später mit Kelly Sun und fast zehn Millionen $ in der Tasche das Casino verließ. Das Management stand vor einem Rätsel. Eine derartige Glückssträhne war einfach nicht vorstellbar – doch es gab keinerlei Hinweise auf Betrug. Einzige Auffälligkeit war Iveys Wunsch nach einem Croupier, der Mandarin sprach, die chinesische Hauptsprache. Dies schien in Anbetracht seiner Begleitung gerechtfertigt. Genau so war es auch einige Monate später in Londons Crockfords Club. Ivey tauchte wiederum mit Kelly Sun auf und verlangte einen Privatsalon und einen besonderen Croupier, um Baccara zu spielen. Auch hier erfüllte man ihm seine Wünsche, mit der Folge, dass Ivey glaubte, 7,6 Millionen Britische Pfund verdient zu haben – bis das Management ihm mitteilte, man könne ihm leider nur seinen Ersteinsatz von einer Million auszahlen. Die Begründung: Ivey habe eine Technik namens “Edge Sorting” angewandt (zu Deutsch etwa: “Kantensortierung”).

Was ist Edge Sorting (Kantensortierung) und wie funktioniert es?

Dass Kelly Sun oder Phil Ivey Edge Sorting erfunden hätten, kann man nicht behaupten. Die Technik ist relativ alt. Sie ist aber schwer zu lernen und anzuwenden. Wie Kartenzählen ist sie auch recht schwer zu erkennen. Die meisten Casinos hatten noch nie von Edge Sorting gehört, bevor Kelly Sun Phil Ivey auf die Idee brachte und beide den Edge Sorting Skandal auslösten. Die Technik stützt sich auf kleine Unregelmäßigkeiten in den Mustern auf der Kartenrückseite. Sie treten an den Kartenkanten auf und sind schwierig zu erkennen, aber es gibt sie. Wer ein geschultes Auge hat, kann an ihnen zwar keine einzelnen Karten identifizieren, also sozusagen durch sie hindurchblicken. Sie verraten ihm aber, ob eine Karte gedreht wurde. Dies ist eine wesentliche Information für aufmerksame Beobachter, die daraus ableiten können, ob sie es mit neuen oder bereits aufgetauchten, guten oder schlechten Karten zu tun haben.

Allerdings: Edge Sorting erfordert ein sehr, sehr gutes Auge. Zudem hat man wenig Zeit für seine Beobachtungen und darf nicht allzu offensichtlich nach den Karten stieren. Außerdem muss man es mit einem sehr entgegenkommenden Croupier zu tun haben, der darauf eingeht, immer wieder denselben, vom Spieler durchgecheckten “zurechtgedrehten” Kartensatz zu verwenden. Darauf kann ein Normalkunde nicht bestehen – sehr wohl aber ein VIP-Gast wie Phil Ivey, dem man viele Wünsche erfüllt; den nach immer wieder denselben Karten vielleicht als harmlose Marotte abtut, von der der Spieler sich Glück erhofft.

Chinesische Glücksfee mit Adlerauge und Rachewunsch

Das geschulte Adlerauge hatte nicht Phil Ivey, sondern seine exotische Begleiterin, mit vollem Namen Cheung Yin “Kelly” Sun. Tatsächlich beherrschte Phil Ivey Edge Sorting nicht, die Chinesin tat es. Doch brauchte Kelly Sun Phil Ivey: Nur ihm, dem berühmten Profi, erfüllte man in den Casinos die Sonderwünsche, die Voraussetzung für erfolgreiche Kantensortierung waren.

Die Chinesin aus reicher Familie war jahrelange regelmäßige Casino Besucherin. Jedoch gab es dabei auch Unstimmigkeiten, die zu einer kurzzeitigen Haftstrafe führten. Kelly Sun sann auf Rache an den Casinos. Mit eiserner Disziplin erlernte sie die Technik des Edge Sorting und machte sich auf, nach einigen Erfolgen auf eigene Faust im Gespann mit einem berühmten Partner richtig abzusahnen. Ihr Kerntrick: Sie überredete die madarinsprachigen Croupiers, bestimmte Karten drehen zu können – für “mehr Glück”. Tatsächlich natürlich für mehr Übersicht, wie wir jetzt wissen. Auf diese Weise konnte Kelly Sun im Verlauf des Spiels einen Eindruck davon gewinnen, welche Karten vielversprechend waren und welche nicht. Der Rest des Geheimnisses waren geheime Signale an Phil Ivey. Und so entstand der Edge Sorting Skandal.

Jahrelanger Rechtstreit

Die Methode Sun Kelly führte zu einem jahrelangen Rechtsstreit zwischen Phil Ivey und den betroffenen Casinos. Kantensortierung galt damals nicht als Betrug, sie war dafür zu unbekannt. Das hat sich geändert. Ivey berief sich erfolglos darauf, dass es sich beim Edge Sorting um eine zulässige Anwendung legitimen Geschicks handele. Heute ist die Technik in Casinos offiziell illegal – der Edge Sorting Skandal hat dafür gesorgt.

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