Glücksspiel-Wochenrückblick: DACHL-Treffen, WM-Ticketverkauf unter Glücksspiel-Verdacht & Boom bei Nobelpreis-Wetten

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  • GGL veranstaltet DACHL-Treffen mit deutschsprachigen Glücksspielaufsichtsbehörden.
  • WM-Ticketverkauf wegen Glücksspiel-Merkmalen in der Kritik.
  • Internationaler Ansturm auf Nobelpreis-Wetten.
Zwei Personen geben sich die Hand, der WM-Pokal und der Nobelpreis.

In dieser Woche berichten wir vom DACHL-Treffen, dem WM-Ticketverkauf und der Verleihung des Nobelpreises. © OnlineCasinosDeutschland/ChatGPT

GGL lädt zum DACHL-Treffen 2025: Austausch mit deutschsprachigen Glücksspielaufsichtsbehörden

In den vergangenen Tagen fand das sogenannte DACHL-Treffen statt. Die GGL hat am 8. und 9. Oktober 2025 die Vertreter der Glücksspielaufsichtsbehörden aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein zum Austausch der vier Behörden eingeladen.

Es sollen Best Practices und Entwicklungen im Glücksspielrecht ausgetauscht werden, um die Zusammenarbeit zu stärken. Vorab wurde bekannt gegeben, welche Punkte dabei im Fokus stehen sollten:

  • Bekämpfung des illegalen Glücksspiels: Einer der wichtigsten Punkte auf der Tagesordnung des DACHL-Treffens soll die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote gewesen sein. Dabei soll der Einsatz technischer Maßnahmen, wie etwa IP-Blocking, besprochen worden sein.
  • Entwicklungen im Glücksspielrecht: Ein weiterer Fokus des Treffens soll auf der Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags und verschiedener Strafrechtsnormen in der Glücksspielregulierung gelegen haben. Auch der rechtliche Umgang mit Lootboxen soll diskutiert worden sein.
  • Sportwetten und Spielerschutz: Die vier Länder sollen zudem verschiedene Themen rund um Sportwetten behandelt haben. Dabei soll es sich unter anderem um den Umgang mit illegalen Wetten auf den Amateursport gehandelt haben. Im Rahmen des Treffens sollen darüber hinaus technische Möglichkeiten zur Umgehung von Identitätsprüfungen diskutiert worden sein.

Es heißt, dass auch die Spielsuchtprävention und insbesondere Markers of Harm ein Bestandteil des Treffens gewesen sein sollen. Ziel sei es, auffälliges Spielverhalten frühzeitig zu erkennen.

Die GGL hebt in ihrer Pressemitteilung hervor, wie wichtig die internationale Kooperation mit den Glücksspielaufsichtsbehörden von Österreich, der Schweiz und Liechtenstein sei:

„Durch die enge Zusammenarbeit mit europäischen Aufsichtsbehörden können wir in allen Aufgabenbereichen profitieren – von der Bekämpfung illegalen Glücksspiels über die Aufsicht erlaubter Anbieter bis hin zur Spielsuchtprävention. Gleichzeitig bringen wir unsere Erfahrungen und erfolgreichen Maßnahmen in den europäischen Austausch ein.“Ronald Benter, Vorstand der GGL, GGL

Für das kommende Jahr plane die GGL sogar ein Treffen mit weiteren europäischen Aufsichtsbehörden. Durch einen ständigen Informationsaustausch und den Einsatz moderner Technologien soll die Aufsichtsarbeit der Behörde weiterentwickelt werden.

Ermittlungen: Glücksspiel-Verdacht bei WM-Ticketverkäufen

Seit dem 10. September 2025 haben Fußball-Fans die Möglichkeit, sich bei der FIFA für den Kauf von WM-Tickets zu registrieren. Im kommenden Jahr wird die Fußball-Weltmeisterschaft in Kanada, Mexiko und den USA stattfinden. Wer dafür ein Ticket ergattern möchte, kann sich seit Mitte September für den Kauf registrieren. Und das ist ganz schön kompliziert.

Aufnahme des offiziellen Balls für die Fußball-Weltmeisterschaft namens Trionda.

Der Weg zu einem Ticket für die WM 2026 ist äußerst kompliziert. © Wikipedia

Denn dafür kommt ein Ticketsystem zum Einsatz, das auf einer Blockchain basiert. Darüber werden die sogenannten Right-to-Buy-Token verkauft. Damit haben Fans die Möglichkeit, sich bereits vor dem eigentlichen Ticketverkauf eine Karte zu sichern. Der sogenannte Right-to-Final-Token ermöglicht es sogar, ein Ticket für das Finale zu kaufen.

Der Haken an der Sache: Die Token werden nur dann gültig, wenn sich das Nationalteam der Käufer für das entsprechende Spiel qualifiziert. Und das wissen die Käufer vorab nicht.

Mit dem Token können am Tag des eigentlichen Ticketverkaufs Sitzplätze gekauft werden. Weder der Sitzplatz, noch die Mannschaften des Spiels sind dabei bekannt. Doch wieso interessiert uns das System für den Verkauf von WM-Tickets?

Die Gespa (Interkantonale Geldspielaufsicht) hat die FIFA darauf aufmerksam gemacht, dass ihr Vergabesystem glücksspielrechtlich relevant sein könnte. Denn beim Kauf der Token könnte es einen Zufallsgedanken geben.

Fans kaufen Token und wissen aber noch gar nicht, ob ihre Mannschaft überhaupt für die Weltmeisterschaft beziehungsweise deren Endrunde qualifiziert ist. So könnte für einen Großteil der Fans ihr gekaufter Token wertlos sein.

Die Gespa soll aber nicht nur das Blockchain-System kritisieren, sondern auch die Transparenz und die regulatorische Aufsicht bei der Ticketvergabe. Bisher soll sich die FIFA nicht zu den Vorwürfen geäußert haben.

Deutschland ist bislang nicht für die Weltmeisterschaft 2026 qualifiziert. Im Spiel Deutschland gegen Luxemburg heute ab 20:45 Uhr könnte das Team von Trainer Julian Nagelsmann (38) einen großen Schritt in Richtung WM-Qualifikation machen.

Wetten auf den Nobelpreis boomen

Der Nobelpreis ist eine der prestigeträchtigsten Auszeichnungen der Welt. In dieser Woche wurden an jedem Tag die Preisträger einer Kategorie bekannt gegeben. Für besonders große Aufmerksamkeit sorgte in diesem Jahr die Vergabe des Friedensnobelpreises.

Denn US-Präsident Donald Trump (79) ließ verlauten, die Auszeichnung am meisten verdient zu haben, und rückte damit den Fokus der Öffentlichkeit auf den Preis. Dementsprechend groß war nicht nur die mediale Berichterstattung, sondern auch das Wettangebot.

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In vielen Ländern sind die sogenannten Unterhaltungswetten erlaubt. Dazu zählt auch das Wetten auf den Gewinner des Friedensnobelpreises 2025. Auf Plattformen wie Polymarket war das Interesse an der Vergabe in den letzten Wochen riesig. Menschen aus der ganzen Welt haben Wetten darauf platziert, wer die Auszeichnung in diesem Jahr erhalten würde.

Als Favoritin der Buchmacher galt mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 69 % die Venezolanerin María Corina Machado (58). Machado ist Politikerin und führt in ihrem Heimatland Venezuela die Demokratiebewegung an. Vor wenigen Minuten wurde bekannt gegeben, dass der Friedenspreis 2025 an Machado verliehen worden ist.

In Deutschland sind lediglich Sportwetten gestattet. Alle Arten von Unterhaltungswetten auf den Gewinner des Nobelpreises, die Oscars oder den Eurovision Song Contest sind verboten.

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